Bamberger Basketball trennt sich von Rolf Beyer!

  • Auch heute morgen verstehe ich die Sache nicht besser.

    Es war klar, das Beyer gehen wird. Nichtsdestotrotz war er immer noch in seinem Amt tätig, man schickt ihn zum Fantalk und lässt ihn da die Seite des Vereins schildern.

    Dann kommt Knall auf Fall die Entlassung mit harschen Worten, in der ein Rolf Beyer, der lange Zeit ein sehr angenehmer Vertreter der Brose Bamberg war, demontiert wird. Die Vorwürfe sind ja schon heftig, eine drohende Insolvenz konnte nur durch fortwährende Zuschüsse aus der Privatschatulle Stoschek abgewendet werden.

    Das klingt entweder so, als hätte Herr Beyer kriminelle Energie (das kann ich mir nicht vorstellen) oder aber alle Verantwortlichen (Aufsichtsrat etc.) haben hier nicht aufgepasst. Oder haben eine Entwicklung verkannt.

    Wir werden vermutlich die Wahrheit nicht erfahren, aber ich finde die Außendarstellung der Brose Bamberg auch in diesem Fall kritikwürdig. Vom Serienmeister zum Klimbim-Verein, der wegen einer einzelnen Person (die eh gehen wollte) in finanzielle Schieflage gekommen ist? Seriously?

  • Schade Brose Bamberg, das ist mal wieder eine Außendarstellung, die grausam ist.

    Erstmal gilt für mich die Unschuldsvermutung. Hinzu kommt, dass Rolf Beyer 4 Jahre werkeln durfte und kurz bevor er eh geht wirft man ihn raus?! Dabei bedient man sich gegenüber der Öffentlichkeit (üblen) Anschuldigungen. Und wenn wirklich permanent Geld außerhalb des Sponsorings Geld zugeschossen werden musste, warum hat man nicht vernünftig kontrolliert und früher reagiert.

    Das hat einen ganz faden Beigeschmack. Was auch immer da war, es hätte mal von Stil gezeugt, wenn man sich einfach nur getrennt hätte. Was weiß ich, in der PM dann man ist überein gekommen, die Zusammenarbeit jetzt schon zu beenden. Alles andere hätte man, wenn es berechtigte Anschuldigungen sind, hinter den Kulissen klären können und sollen.

    Brose Bamberg quo vadis?

    • Offizieller Beitrag

    Die Vorwürfe sind ja schon heftig, eine drohende Insolvenz konnte nur durch fortwährende Zuschüsse aus der Privatschatulle Stoschek abgewendet werden.

    Vorneweg: Ich finde es schade, was aktuell an vielen Ecken des Vereins abläuft. Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass man sich nach der Trennung von Heyder professioneller aufgestellt hat. Die Außendarstellung ist aktuell aber leider katastrophal. Nun mögen böse Zungen behaupten, dass genau das aktuelle Geschehen die "Professionalität" im heutigen Sportgeschäft widerspiegelt (den Fans immer nur häppchenweise Informationen geben, aus denen man sich dann etwas zusammenreimen muss...öffentlich Schlammschlachten austragen und nachtreten...). Dennoch geht es mir aktuell einen Schritt zu sehr in die falsche Richtung, obwohl ich bekanntermaßen jemand bin, der lange die Füße still hält.

    Da auch die gestrige Info nur ein kleines "Häppchen" ist, möchte ich nicht über Hintergründe spekulieren und weder die eine noch die andere Seite verurteilen. Dafür fehlt mir einfach das Hintergrundwissen. Zudem stelle ich mir die Frage: Wäre ich (viel) besser als jemand, der seinen Angestellten / Arbeitgeber öffentlich demontiert, wenn ich eine der beiden Parteien ohne genaue Informationen verurteilen und ihnen hier Fehlverhalten vorwerfen würde?

    Nun aber zu der Aussage von AM_ : Ich glaube, es war franz , der an irgendeiner Stelle dieser Diskussion darauf hingewiesen hat, dass man die Aussage in der PM zur Insolvenz nicht per se auf die Vergangenheit beziehen darf. Wörtlich heißt es, dass "[n]ur durch fortwährende finanzielle Unterstützung durch die Brose Gruppe [...] die Gesellschaft vor einer Insolvenz bewahrt werden [kann]". Viele hier stürzen sich auf das "fortwährend" und schließen daraus, dass die Probleme schon länger bekannt waren und dass die Zahlungen der Brose Gruppe schon lönger notwendig sind, um die Insolvenz zu vermeiden. Das kann stimmen, muss es aber nicht. Schließlich heißt es nicht: "[konnte] die Gesellschaft vor einer Insolvenz bewahrt werden".

    Dieser Aussage nach könnte es beispielsweise auch so sein, dass man tatsächlich erst jetzt die "finanziellen Unregelmäßigkeiten" entdeckt hat (wer weiß, was so alles in diversen Verträgen steht...) und nun mit Geldern von Brose und Stochek gegensteuern muss.

    Wie gesagt, ich möchte mich nicht an Spekulationen beteiligen, bitte euch aber, die Aussage in der PM richtig zu verstehen. Und das bedeutet meiner Meinung nach leider, dass man aus dieser Aussage nicht viel herauslesen kann...Zumindest keinen wirklichen zeitlichen Zusammenhang.

  • @Mastermind ich bin kein Germanist, aber fortwährend heißt anhaltend, ständig. Ich kann beim besten Willen bei Verwendung des Worts nicht erkennen, dass dies für die Zukunft gelten soll, da keiner weiß, ob sich in der Zukunft irgendetwas anhaltend oder ständig verhält.

    Für mich muss etwas, das fortwährend geschieht (also heute noch andauert) irgendwann in der Vergangenheit begonnen haben. Das kann von 2 Tagen oder 2 Monaten gewesen sein. Das kann natürlich in Zukunft hineinreichen.

    Wenn man aber in dieser PM das Wort "fortwährend" wählt, hat das eine gewisse Dramatik, weil es impliziert, dass dies schon länger so geht und in eine Insolvenz hätte führen können.

    • Offizieller Beitrag

    Spekulation über Spekulation. Ich zitiere mich einmal selbst:

    "Und das bedeutet meiner Meinung nach leider, dass man aus dieser Aussage nicht viel herauslesen kann...Zumindest keinen wirklichen zeitlichen Zusammenhang."

    Ich schreibe häufiger offiziellere Texte und erwische mich dabei im Nachhinein häufig, wie ich Begriffe einfach verwende, weil ich sie passend finde...Ohne dass ich mir über die genaue Bedeutung Gedanken gemacht habe. Das Wort "fortwährend" mag Dramatik haben, aber auch nur, wenn es vom Schreiber auch aus diesem Grund verwendet wurde.

    Zumindest legt die Verwendung des Präsens "kann" die Vermutung nahe, dass die Zahlungen auch noch weiter laufen müssen.

  • Das ist sicherlich einmal einmal eine Überraschung. Ein Geschäftsführer wird fünf Wochen vor dem eigentlichen Ende seines Vertrages vor die Tür gesetzt. Fristlos.

    Hier sehen viele Beyer als das Opfer und Stoschek als den Täter. Keiner hier weiß, was wirklich abgelaufen ist, deshalb find ich diesen Beißreflex nur allzu natürlich: Der immer nette und smarte Beyer wird entlassen und öffentlich angegangen von dem unbequemen Unternehmer. Schöne Geschichte: David gegen Goliath. Eigentlich ist doch klar, mit wem die Menschen sympathisieren.

    Wenn man es etwas nüchterner sieht, dann muss man doch attestieren, dass (vermutlich) etwas vorgefallen sein muss. Wieso soll denn in dieser Phase ein Bauernopfer, wie manch einer meint, gebracht werden?

    Es gibt keinen Grund, zu glauben, dass die finanzielle Situation eine andere ist als zu Beginn der Saison:

    Die Zuschauerzahlen sind sicherlich nicht deutlich eingebrochen.

    Sponsoren sind (soweit bekannt) keine abgesprungen.

    Teure Nachverpflichtungen wurden nicht getätigt.

    Wenn sich jetzt dennoch eine finanzielle Lücke auftut, dann ist das schon überraschend. Ich denke, sollte es eine finanzielle Lücke geben, dann war die bekannt. Aber vermutlich ist sie größer als gedacht, weil jetzt etwas auf den Tisch kommt, was vielleicht noch nicht auf dem Tisch war. Altlasten? Abfindungen? Vielleicht fällt Beyer jetzt auch der Hickman-Vertrag auf die Füße? Vielleicht gab er an den Aufsichtsrat Zusagen, dass dieser aufgelöst werden könne und das ist jetzt nicht der Fall - ist das so ausgeschlossen? Vielleicht wurden bei der Vertragsauflösung von Kratzer ebenfalls finanzielle Zugeständnisse gemacht, die plötzlich ans Licht kommen? Kann das nicht sein? Ich wäre mit dieser David gegen Golith Geschichte ein wenig vorsichtig. Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan - richtig. Aber das tägliche Geschäft führt eben der Geschäftsführer. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ab welcher Summe oder bei welchen Geschäften er sich genau das O.k. des Aufsichtsrates einholen muss. Bei Spielverpflichtungen? Bestimmt! Bei Vertragsauflösungen? Bestimmt! Bei der genauen Vertragsgestaltung des Vertrags mit dem Spieler oder bei der Ausgestaltung der Auflösung? Eher nicht.

    Dazu ist doch auch die Frage: Welche Summen sind denn an Berater gelossen? Vielleicht wird das auch einmal genauer angesehen. Dann war das zwar tatsächlich Versäumnis des Aufsichtsrates. Aber verantwortlich wäre in dem Fall dennoch derjenige, der die Verträge unterzeichnet hat. Und das ist nunmal in der Regel der Geschäftsführer. Es ist immer leicht zu sagen, der Aufsichtsrat hätte das aber sehen müssen (das hätte praktisch jeder Aufsichtsrat bei Fimenpleiten in Deutschland sehen müssen). Doch die Geschäfte führt eben der Geschäftsführer und der ist normalerweise auch in der Expertise weiter als der Aufsichtsrat, da er sich tagtäglich um das Geschäft kümmert. Das tut der Aufsichtsrat nämlich nicht. Stoschek zum Beispiel leitet nebenbei noch ein Unternehmen. Er muss sich schon auf seinen Geschäftsführer verlassen.

    Also ich bin bei dieser David gegen Goliath Story schon etwas vorsichtiger als die meisten hier und schiebe den schwarzen Peter nicht gleich Stoschek zu. Vielleicht hat der Aufsichtsrat seine Kontrollfunktion nicht so ausgeübt, wie er es hätte tun sollen. Aber das kann durchaus auch heißen, dass jemand, der eher im operativen Geschäft tätig war, vielleicht Mist gebaut hat.

  • Und nun erscheint auch der Rückzug von EL & EC in einen ganz anderen Licht , da man in der Championsleague einfach auch finanziell besser fährt.

    Nach meiner Meinung haben die letzten Jahre in der Euroleague - und den damit verbundenen Druck dort nicht abgeschlachtet zu werden - enormes Geld verschlungen und wenn dazu noch ein paar Fehlverpflichtungen , interne Eitelkeitsspielchen laufen , tja dann gibt es halt mal eine Schlag.

    Auch diejenigen die immer unseren " großen Mäzen " als Notnagel angeführt haben der alles finanziel ausbügelt erkennen nun , das Stosckek dazu eben nicht bereit ist.

    Ab & an eine Ausnahme !!! darf eben nicht zur Gewohnheit werden.

    Wie ich schon im meinen vorherigen Post schrieb , ist es für mich eine Mischung von ALLEN die versagt haben .... Rolf steht halt hinten dran und bekommt es nun ab, was mich unheimlich ärgert.

    Defensive FIRST - vorne trifft der Herrgott _blink

  • Sicherlich hast du Recht, dass man erst weitere Informationen abwarten muss, um sich dann ein klares Bild von der Situation zu machen, bevor man jemandem den schwarzen Peter zusteckt. Jedoch ist Herr Stoschek dafür bekannt, bei Rausschmissen gern mal zu harten Worten zu greifen. Von daher ist es denke ich verständlich, wenn hier einige Beyer als Bauernopfer sehen.

    Um auf das Thema Sponsoren noch zurückzukommen: Soweit ich weiß, läuft der ein oder andere Sponsoringvertrag am Ende dieser Saison aus und wird auch nicht verlängert. Was auf die, vor allem finanziell, enttäuschende Saison 17/18 zurückzuführen ist.

  • Auch diejenigen die immer unseren " großen Mäzen " als Notnagel angeführt haben der alles finanziel ausbügelt erkennen nun , das Stosckek dazu eben nicht bereit ist.

    Ab & an eine Ausnahme !!! darf eben nicht zur Gewohnheit werden.

    Die deutlichen Worte der PM zeigen eher das Gegenteil. Ohne den einen Geldgeber im Rücken wären die Lichter schon aus.

    Er war ja ganz offensichtlich bereit alles auszubügeln und privat den Verein vor einer Insolvenz zu retten.

    Der Druck bzw. die Macht von Stoschek ist dadurch sicherlich nicht geringer geworden.

  • Und genau deswegen wäre es besser gewesen, man hätte die Beweggründe der Trennung nicht öffentlich gemacht. So gibt's irgendwie nur Verlierer, egal wer jetzt was angestellt oder nicht angestellt hat.

    Was ich trotzdem nicht verstehe, ist die Begründung (die zu viel Raum für Spekulationen lässt), denn so toll sahen die letzten Bilanzen nicht aus. Allein bei der Postion "Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag" zucke ich regelmäßig zusammen.