ratiopharm ulm - Alles rund um den Ulmer Basketball

  • heckenschütze Möchtet du den Beitrag hier reinstellen? Nicht jeder wird Facebook nutzen.

    Na gut… dann hier das Copy Engineering aus Facebook 🙈

    Sorry for beeing a Boomer….

    Geboren 1977.

    Aufgewachsen in den glorreichen 80ern.

    Mein erstes Spiel in der Kuhberghölle erlebt und im Anschluss (vorausgesetzt eines Ulmer Sieges) die Party im ehemaligen “Strudel“ in der Ulmer Altstadt mit Trainer Brad Dean und Mannschaft zelebriert.

    Basketball in Ulm war damals nicht vielmehr als eine Turnhalle am Kuhberg, angefüllt von Ulmer Seelen die eine Randsportart gefeiert, aber dafür umso mehr gelebt haben.

    „Harter“ Support reduzierte sich damals auf ein Häufchen Menschen, die den Einsatz der „Wischerkinder“ mit einem „Hey… Hey… Superwischer, Superwischer!“ feierten.

    Die Spieler damals? Unter der Woche in der Hirschstraße anzutreffen, wie sie ihren Nebenjob als Sportschuhverkäufer ausübten.

    Einem dieser Spieler habe ich damals beinahe das gesamte Geld meines ersten Lehrlingsgehalts für ein Paar Reebok Pumps in die Hände gedrückt.

    Viel Zeit ist inzwischen vergangen.

    Der Ulmer Basketball zog vom Kuhberg über die Landesgrenze nach Neu-Ulm.

    Damals die einzige – durchaus nachvollziehbare – Möglichkeit, den Basketball in Ulm am Leben zu halten und für die sich der harte Kern der Fans auch deutlich eingesetzt hat.

    Der „Move“ gelang und Basketball in Ulm erlebte einen Hype, dem man sich nur schwer entziehen konnte.

    Ulm war noch immer ein Underdog, dem es jedoch gelang immer mehr Herzen zu erobern.

    Ein Umstand der sich im Verkauf der Dauerkarten und Tagestickets deutlich abzeichnete.

    Wartelisten für Dauerkarten standen sinnbildlich für den Aufstieg einer Sportart, die sein Dasein sonst weit abgeschlagen hinter dem allmächtigen Fussball fristete.

    JEDER WOLLTE DABEI SEIN, WENN ULM SPIELTE!

    Und Ulm lieferte.

    Saisons zum Träumen.

    Träume von Pokal- und Meisterschaftstiteln, die bis dato leider unerfüllt blieben und im besten Falle in Fize-Titeln endeten.

    Aber „Scheissegal“ – das sind meine Ulmer! Die Ulmer, die am Kuhberg im VIP-Bereich auf Bierbänken einen Leberkäse Semmel futterten und noch gar nicht so wirklich mit dem Luxus der ratiopharm Arena umzugehen wussten!

    Supporte ich meine Seele aus dem Leib? NATÜRLICH! Kein Frage!

    Führte der Support zu glorreichen Momenten?

    Keatons 3er Buzzerbeater gegen Bayern München – ein gefühlter Meisterschaftsgewinn.

    Der erste Sieg gegen Bamberg – Ich habe Rotz und Wasser geheult.

    Die Verkündung der Weiterverpflichtung Per Günther – GÄNSEHAUT!

    Dann, in der Blüte des Ulmer Basketballs und zu Zeiten des legendären Münsterplatz Open-Air Spiels, machten erste Informationen über den Orange Campus die Runde.

    Ein Projekt, dass lange im Vorfeld geplant wurde und dem man sicherlich weder die absolut professionelle Planung sowie die Vision dahinter absprechen konnte.

    Ein weiteres Mal fühlte man sich am Scheideweg zwischen Ulmer Randsportart und ernsthafter Standortbestimmung des Basketballs in Deutschland.

    Konkurrenzfähig würde man in Anbetracht der Standorte München und Berlin nur mit der Schaffung des OC bleiben.

    Plausibel, nachvollziehbar und daher auch von breiter Masse der Ulmer Fans getragen und mitunter auch finanziell unterstützt, sollte dieses „Leuchtturmprojekt“ in Deutschland Gestalt annehmen.

    Zeitgleich mit der Tatsachenentscheidung zur Schaffung des Orange Campus fand der langsame, aber merkbare Abstieg des Hochflugs des Ulmer Basketballs statt.

    Der Orange Campus sollte die „Konkurrenzfähigkeit des Ulmer Basketballs“ sichern!

    So habe zumindest ich das aus Sicht des Fans vernommen.

    Einfach übersetzt – willst du weiter von SPORTLICHEN Erfolgen träumen, musst alles auf den Orange Campus setzen.

    Zeitsprung in das Jahr 2022.

    Der Campus steht und er ist durchaus gelungen.

    Dennoch befindet sich unser Verein in der wiederholt Miseren Situation, einen Weg aus dem Morast der Abstiegsplätze, hinauf in die sicheren und eigentlich erwartbaren Tabellenplätze im oberen Drittel zu arbeiten.

    Machen wir der Mannschaft deshalb einen Vorwurf, die sich selbst in Anbetracht der fehlenden Vorbereitungszeit überhaupt nicht richtig finden konnte?

    Oder senkt sich das Damoklesschwert über dem Haupt des Trainers, der sein erstes Jahr als BBL Trainer begeht?

    Ich denke nicht.

    Und genau deshalb fordere ich Rücksicht und Verständnis dafür, dass man die Fans, die die Geschichte der Ulmer Basketballs aus dem Schosse der Kuhberghalle mitverfolgen - und nun ihren Unmut mitunter deutlich kundtun - nicht als „Erfolgsfans“ abstempelt werden.

    Das sind mitunter die Menschen, die die restlichen 20% Besucher beim Eurocup ausmachen und dennoch mit Leib und Seele IHR TEAM supporten.

    Begehrlichkeiten wachsen mit den Umständen.

    Als „kleiner“ Verein kämpfe ich um jeden Sieg und allein der Klassenerhalt fühlt sich wie eine Meisterschaft an.

    Als Ulmer weiß man derzeit nicht wirklich, wo man die eigenen Begehrlichkeiten ansetzen soll.

    Meisterschaft? Nope!

    Klassenerhalt? Bitte?

    First round elemination in den Playoffs?

    Als Fan von ratiopharm Ulm, aber vor allem als Langzeitbegleiter möchte ich die Gewissheit haben, dass der SPORTLICHE ERFOLG und somit das Ziel einen TITEL zu erringen mindestens genauso viel Bedeutung hat, wie die (Weiter-)Entwicklung der (europäischen) Talente, die im worst-case Szenario nie für ratiopharm Ulm spielen.

    JA, Ulm giert nach einem Titel oder zumindest nach dem ernsthaften Bestreben um selbigen!

    Und ganz ehrlich – warum sonst supporten wir, außer in der Hoffnung, dass eines schönen Tages ein Titel unser ist?

    Für den Abstiegskampf (eigentlich) zu groß.

    Für den Titel zu inkonsequent.

    Mein realistisches Highlight für den emotionalen Durchbruch 2022/23?

    Wir kämpfen am letzten Spieltag gegen den Abstieg und die Halle findet zu alter Lautstärke zurück.

    Aber wer will das schon?

    Ulm ist soviel mehr, als die Erinnerung an Talente oder Spieler, die eine Zwischenstation bei uns eingelegt haben.

    Ulm ist, was WIR daraus machen.

  • heckenschütze Möchtet du den Beitrag hier reinstellen? Nicht jeder wird Facebook nutzen.

    Na gut… dann hier das Copy Engineering aus Facebook 🙈

    Ich habs dir auf FB ja schon geschrieben - es ist so wundervoll geschrieben und auf den Punkt gebracht. Danke dafür !!!

    "Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen"
    (nach R. Descartes)

    "Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden,wenn es besser werden soll.“
    (G. F. Lichtenberg)

  • Das aus meiner Sicht beste zu dem Thema hat gerade Kollege Heckenschütze bei Facebook geschrieben! Da er auch hier ist werde ich da jetzt natürlich nix spoilern, dass soll er wenn dann selbst tun.

    Aber auch hier nochmal Kompliment an dich!

    Ganz schwieriger Post für mich.

    Aber DANKE für dein Feedback!

    Ich wars auch einfach leid, hier von gewissen Usern zu lesen das man wenn man kritisiert kein echter Fan sei oder die Clubphilosophie nicht versteht.

    All das kann man dir sicher nicht vorwerfen und dennoch sprichst du einfach den meisten hier aus der Seele.

    Darum DANKE an dich!

  • Danke an heckenschütze! Man fühlt sich 30, 35 Jahre jünger 💪🏼

    Herausragend geschrieben und beschreibt zu 100% meine und sicher aich vieler Anderen Gefühlswelt.

    Herrlich die Querverweise auf Sport-Mohre und Bembe.... Hierzu fällt mir noch die Nudeloper in der Frauenstraße ein. An einem Tage der Woche gabs dort "All you can eat". Dort konnte man dann unseren Pokalhelden dabei zusehen, wie er verzweifelt versucht hat sein Kampfgewicht zu erhöhen. Ich meine mich zu erinnern, dass er immer wieder fünf (!) Portionen geschafft hat.

  • ich bin einiges älter als der liebe heckenschütze

    kann die Ausführungen zu 99,9 Prozent übernehmen

    besonders wenn man ab und zu als "Erfolgsfan" bezeichnet wird... _traurig

    die Leute sind noch nie nach Ansbach in der 2. Liga mit dem Bus gefahren _grin

    man muss aber ab und zu mit TS kritisch umgehen, damit er nicht betriebsblind wird

    trotzdem vermisse ich junge Talente vom eigenen Club in der BBL-Mannschaft. Sonst wird Bretzel noch in 10 Jahren als Alibi hergenommen.

  • Volle zustimmung - gerade david fuchs hat es in der Vorbereitung ganz gut gemacht, ist mittlerweile nicht mal mehr im kader - das wäre so einer für die Zukunft….

  • Ansbach war cool - aber auch alle anderen Fahrten - sorry für Offtopic.

    Gruß Gerhard

    Hast Du Angst - hast Du sonst nichts mehr.
    Das Herz der ratiopharm-Arena/Kuhberghölle: