Mutige Bayern verlieren 76.81 bei Efes - und treffen im Viertelfinale auf Barça

Die Bayern-Basketballer werden die reguläre Saison der EuroLeague als Tabellenachter beenden, dies steht schon vor dem Abschluss am Freitag bei Real Madrid fest: Die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri, seit dem 25. von diesmal 28 Spieltagen erneut für die K.o.-Runde der Königsklasse qualifiziert, unterlag am Mittwochabend nach einer Playoff-reifen Vorstellung vor 14.200 Zuschauern bei Titelverteidiger Efes Istanbul - wie bei Fenerbahce Istanbul - knapp 76:81 (39:44).

Als Achter gehen die Bayern somit nach Ostern (ab 19./20.4.) gegen den Rundensieger und großen Titelfavoriten FC Barcelona ins Viertelfinale, das als best-of-five ausgespielt wird. Spiel drei im Audi Dome findet am 26. oder 27. April statt – Karten sind bereits verfügbar.

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Bei den Münchnern – die nur das erste Viertel verloren (21:28) – fehlten weiter Corey Walden und Nick Weiler-Babb. Efes um Superstar Shane Larkin (20 Punkte) zeigte zu Beginn aufgedreht seine Klasse und traf perfekt (8:16/5.). Aber die Bayern ließen sich noch nicht abschütteln, warfen gut Dreier (19:20/7.). Im zweiten Viertel schien der Kontakt beim 23:35 abzureißen, doch der Champion sah sich sehr mutigen Gästen gegenüber (59:59/28.).

Mittwoch kommt Jan Delay

Wie schon bei Fenerbahce (76:81) fehlten dem kampfstarken FCBB um Augustine Rubit (15 Punkte) zu Beginn des letzten Viertels nur etwas Wurfglück und besonders Rebounds - das 67:77 (37.) war letztlich nicht mehr ganz aufzuholen.

Am Donnerstagmittag reisen die Bayern in die spanische Hauptstadt zum letzten Hauptrundenspiel bei Real, das bei einem Sieg am Freitag (20.45 Uhr/MagentaSport) sicher Platz zwei hinter Barça belegt. Samstag ist nächster Reisetag, zum BBL-Duell in Gießen (Sonntag, 15 Uhr), das fünfte Auswärtsspiele in acht Tagen.

ZUM SPIELPLAN

Nächster Heimauftritt der Münchner ist am Mittwoch (13. April, 19 Uhr) beim „Music meets Basketball“-Event gegen den MBC mit dem Konzert-Highlight „Jan Delay & die Delaydies & DJ Mad“.

MMB-TICKETS

Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 21:28, 18:16, 23:23, 14:14

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 50 % (FCBB) // 61 % (Efes); Dreier-Quote: 44 % // 32 %; Freiwurf-Quote: 67% // 77 %; Rebounds: 31 // 37; Assists: 15 // 15; Ballverluste: 8 // 8.

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Männer vom Bosporus in ihrem unnachahmlichen Rhythmus. Krunoslav Simon ersetze Larkin scheinbar mühelos, setzte Center Tibor Pleis in Szene und ließ einen Dreier folgen – Auszeit Trinchieri (23:35/13.). Der Tabellenachte kämpfte sich mit der Physis von Rubit und einer ansprechenden Zweierquote (10 von 13 in der ersten Hälfte) zurück in die Partie. Mit enormem defensiven Einsatz schafften es die Bayern nach und nach, das Tempo zu ihren Gunsten zu drosseln. Nach einem perfekt gelaufenen Fastbreak von Hilliard waren vom zwischenzeitlich zweistelligen Rückstand zur Pause nur noch fünf Punkte übrig (39:44).

Die Bayern gleichen aus, allein es fehlt der letzte Schritt

In der zweiten Halbzeit blieben die Gäste in Schlagdistanz. Nihad Djedovic bewies seine aufsteigende Form mit zwei Dreiern in Serie. Doch immer, wenn es so aussah, als könnten die Münchner das Spiel ausgleichen, hatte der EuroLeague-Titelverteidiger eine Antwort parat (52:57/26.). Das Trinchieri-Team ließ sich jedoch weder von einem starken Moerman noch von einigen Offensiv-Rebounds entmutigen. Danke der Eins-gegen-Eins Qualitäten von Hilliard blieb das dritte Viertel komplett ausgeglichen (62:67).

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri: „Erst einmal möchte ich Efes und Coach Ataman zu einem großartigen Spiel gratulieren. Sie haben ein Playoff-Spiel gespielt. Es war ein sehr schweres Spiel und nach einem schlechten ersten Viertel haben wir uns verbessert. Wir haben guten Einsatz gezeigt, den Job aber mit den Rebounds nicht zu Ende gebracht. Wir waren aktiv in der Verteidigung, aber der Extra-Einsatz für den Rebound hat gefehlt; das hat uns im letzten Viertel das Spiel gekostet. (…) Wir hatten einen langsamen Start, gaben ihnen 28 Punkte im ersten Viertel und dann holen wir keine Rebounds. Dazwischen gab es noch große Plays von Larkin, Dunston reboundet, Anderson der X-Faktor. Aber Basketball ist ein Spiel der Fehler und wir versuchen, so wenige wie möglich zu machen. Manchmal geht es aber nicht. Doch niemand redet darüber, dass wir eine Triple-Woche spielen, mit sechs Spielen in neun Tagen und uns fehlt der Backcourt. Niemand zuvor hat in der EuroLeague so eine Dreifach-Woche gehabt. Deswegen bin ich stolz auf meine Spieler, die mit Fenerbahce und jetzt mit Efes hart gekämpft haben. Es hat nicht gereicht, aber Efes ist immer noch ein Team, das die EuroLeague gewinnen kann. (…) Meine Spieler haben auf dem Feld (in Istanbul) alles gegeben und ich glaube, dass ist ein sehr guter Start, etwas aufzubauen. (…) Es fehlt nur immer eine Sache, weil wir eben die ganze Saison nicht einmal komplett beisammen waren. Diese Spiele jetzt sind wie eine Lebenserfahrung, um zu wissen, was wir in den nächsten zwei Monaten zu tun haben.“

Zan Mark Sisko: „Wir haben hier gegen eine der besten Mannschaften Europas gespielt, speziell was die Guard-Position angeht. Sie haben so viel individuelle Qualität. Ich finde, wir haben insgesamt gut in der Offensive gespielt, doch in der Verteidigung hatten wir zu viele Fehler, zu viel Misskommunikation. Wir haben Larkin zu viel kreieren lassen und ihnen am Ende viele Rebounds gegeben. Das hat uns das Spiel gekostet.“

Ergin Ataman, Coach Efes: „Wir haben das Spiel größtenteils kontrolliert. Aber das Bayern-Team ist trotzdem immer im Spiel geblieben. Glückwunsch an Andrea Trinchieri, er hat einen exzellenten Job gemacht. Sie haben nie aufgegeben und sind uns immer gefolgt. Dabei haben wir häufig versucht, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Entscheidend war, dass wir viele Offensiv-Rebounds geholt und daraus wichtige Punkte gemacht haben. Es ist ein wichtiger Sieg für uns so kurz vor den Playoffs.“

Das Spiel:

Chefcoach Andrea Trinchieri brachte mit Zan Mark Sisko, Jason George, Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Leon Radosevic direkt Größe auf das Parkett. Die erste Fünf sah sich mit einem gut aufgelegten Adrien Moerman konfrontiert, der die Offensive gemeinsam mit Shane Larkin entfachte. Aber auch die Gäste wussten mit konsequenten Drives zum Korb zu gefallen. Nach sechs Minuten veredelte Othello Hunter einen Traumpass von Sisko zum 16:20. Mann des ersten Viertels war jedoch eindeutig Larkin – Zwölf Punkte legte der prominente Efes-Guard bei perfekter Quote auf und sicherte seinem Team die Führung in einem fulminanten ersten Viertel (21:28).

Im Schlussabschnitt ging einem bis dahin so offensiv geprägten Spiel ein wenig die Luft aus. In fünf Minuten bekamen beide Mannschaften nur fünf Punkte zustande (67:72). Dann setzten die Türken zu einem kleinen 5:0-Lauf an. Trotz guter Verteidigung verschaffte sich das Team von Ergin Ataman genügend Platz, um sich wieder zweistellig abzusetzen (69:79/38.). Doch selbst jetzt bewiesen die Bayern ihren Kampfgeist und kamen über Lucic und Hunter nochmals auf vier Punkte heran (75:79/ noch 40 Sekunden). Ein hart erkämpfter Offensiv-Rebound ermöglichte Rubit 15 Sekunden vor dem Ende die Möglichkeit auf zwei Zähler zu verkürzen. Doch der Wurf verfehlte sein Ziel und besiegelte die knappe Niederlage (76:81).

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Medieninformation: FC Bayern Basketball