Saisonvorschau Teil 3: Braunschweig & Bremen setzen auf die Jugend

  • Der Übergang vom Mittelfeld in die Abstiegszone ist in der 2. Liga Nord fließend, viele Überraschungen positiv wie negativ scheinen möglich. Als Aufsteiger schwebten die Cuxhaven BasCats vergangene Saison lange Zeit in Abstiegsgefahr, konnten sich dann aber doch rechtzeitig von Platz 15 distanzieren. Eine ähnliche Last-Minute-Rettungsaktion soll diesmal vermieden werden, und zwar mit einem runderneuerten Kader. Von den Leistungsträgern ist nur Lee Jeka übrig geblieben. Schon im April einigten sich die BasCats-Verantwortlichen mit dem pfeilschnellen Shooting-Guard auf einen neuen Kontrakt. Er hat uns spielerisch begeistert und sich schnell zu einem Liebling der Fans entwickelt, erklärt Geschäftsführer Peter Neumann. Nicht mehr zum Kader gehören dagegen die letztjährigen Eckpfeiler Maurice Newby (als Spielertrainer zum Süd-Zweitligisten pdp Würzburg) sowie das Center-Duo Broderick Bobb und Eddie Cage. Unter den Körben sollen stattdessen Kevin Martin und Ty Brunson regieren. Martin, 2,08 Meter großer Center von der Florida Gulf Coast University, gilt für seine Größe als enorm beweglich sowie als guter Teamplayer. Der 24-Jährige war für Cuxhaven die zweite Wahl, nachdem der erste Kandidat Carlton Aaron mit einigen Kilo Übergewicht den Fitness-Check nicht überstanden hatte. Als neuen Power Forward haben die Norddeutschen mit dem 2,03 Meter großen Ty Brunson aus New York ein echtes Kraftpaket verpflichtet.

    Der 27-Jährige zeichnet sich durch eine spektakuläre Spielweise aus; so gewann er in diesem Jahr im Rahmen des All-Star-Games in Dänemark den Dunking-Contest. Brunson ging vergangene Saison für den dänischen Erstligisten ABK Aalborg auf Korbjagd. Unsere Mannschaft ist jetzt sehr jung und darauf ist auch unsere Spielweise ausgerichtet, so Coach Vilmantas Matkevicius, schneller Tempo-Basketball mit schnellen, beweglichen Spielern. Als Leitwolf der jungen Truppe haben die BasCats mit Danny Herbst ein bekanntes Gesicht verpflichtet. Der Distanzspezialist stand lange Jahre in Diensten der Bremen Roosters, wo er in der jüngsten Spielzeit allerdings nicht mehr überzeugen konnte. Weitere Neuzugänge sind Trainer-Sohn Benas, Janis Michael und Richard Fröhlich.

    SG Braunschweig: Die eigene Jugend soll es (zunächst) richten

    Jan Lipke, Babis Douloudis, Peter Fehse, James Reaves, Ben Perkins: Dies wäre eine beeindruckende Starting Five. Leider wird die SG Braunschweig nicht mehr in den Genuss kommen, diese aufs Parkett zu schicken, denn das Quintett, das in der Rückrunde der letzten Saison für Furore gesorgt hatte, hat der SG den Rücken gekehrt, wobei gleich zwei (Lipke, Perkins) den SPrung in den Stammkader von Kooperationspartner BS|ENERGY geschafft haben. Adäquaten Ersatz haben die Niedersachsen nicht verpflichtet oder noch nicht, denn die Erfahrung der vergangenen Saison zeigt, dass man beim BBL-Farmteam zunächst einmal auf die eigene Jugend setzt.

    Sollte das nicht reichen, kann immer noch die Notbremse gezogen werden, in dem man zwei Amerikaner nachverpflichtet, wie zum Jahresende mit Reaves und Perkins geschehen. Einzig neues Gesicht in Reihen der Braunschweiger ist Jorge Schmidt, der vom Ligakonkurrenten Göttingen kam und mit einer Doppellizenz sowohl in der 1. als auch 2. Liga spielen soll. Weitere Leistungsträger im Team von Trainer Liviu Calin sind Flavio Stückemann und Waldemar Buchmiller. Im Pokalspiel gegen Göttingen hielten sich die jungen Wilden eine Halbzeit schon ganz beachtlich, um sich erst nach dem Seitenwechsel der größeren Routine der Veilchen geschlagen geben zu müssen. Trotzdem dürfte es für die SG mit dem aktuellen Kader eine schwere Saison werden aber wie gesagt, Handlungsspielraum ist in Braunschweig noch gegeben: Beide Ausländerpositionen sind derzeit nicht besetzt.

    Wolfenbüttel Dukes: Umbruch mit jungem Coach

    Im Umbruch befinden sich die Wolfenbüttel Dukes. Vlastibor Klimes, zuletzt Trainer der Herzöge, wechselte zurück nach Göttingen, wo er Co-Trainer beim Bundesliga-Damenteam wurde. Sein Nachfolger heißt Nestor Katsagiorgis, mit 32 Jahren einer der jüngsten Head-Coaches der 2. Bundesliga. Er ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden: Mit Spielmacher Marco Grimaldi (Weiden / 2. Liga Süd) und Topscorer Will Brand (MBC) verlor er zwei wichtige Säulen des Teams. Die beiden neuen Amerikaner heißen B.J. Jameson und Danny Lund. Point-Guard Jameson, 24 Jahre jung, spielte zuletzt in der unterklassigen Newport-Bach-A-League.

    Unter dem Korb soll der 2,10 Meter große Danny Lund aufräumen, der von der William Penn University (NAIA Division II) kommt. Mit diesen beiden Amerikanern hoffen die Verantwortlichen der Dukes, den richtigen Griff getan zu haben. In der letzten Saison verschlissen die Dukes nämlich gleich sechs US-Boys. Ganz wichtig für die Dukes war die Vertragsverlängerung von Center Peter van Rij, der seit Jahren zu den Leistungsträgern und Publikumslieblingen zählt. Wir wollen unsere Fans mit gutem Basketball begeistern. Dazu gehört ehrliche und harte Arbeit auf und abseits des Feldes, lautet Katsagiorgis` Motto. Wenn die Zuschauer merken, dass das Team alles aus sich herausholt, fällt die Identifikation um einiges leichter.

    Bremen Roosters: Jugendbewegung an der Weser

    Einen personellen Aderlass mussten die Bremen Roosters verkraften. Am schmerzhaftesten ist sicher der Verlust des Riesen-Talents Philip Zwiener, der einen Vier-Jahres-Vertrag bei ALBA Berlin unterschrieben hat. Auch die Routiniers André Bade und Danny Herbst sowie Center Marlone Jackson stehen aus finanziellen und/oder sportlichen Gründen nicht mehr im Kader von Trainer Rolf Peil, der die Nachfolge von Ingo Enskat (Co-Trainer bei den Crailsheim Merlins / 2. Liga Süd) angetreten hat. So setzen die Roosters auf die Jugend aus Überzeugung, aber auch angesichts des geringeren Etats. Als Ersatz für Johannes Högemann (Auslandssemester) hat Peil den Ex-Bremer Joni Kaiser zurückgeholt.

    Joni ist praktisch ein `Kind´ von mir, ich habe ihn aufgebaut, so der Trainer-Fuchs, der die Playmaker-Rolle auf den 23-Jährigen übertragen will. An seiner Seite im Backcourt wird Laron Mapp agieren, der schon vergangene Saison in Diensten der Roosters stand. Der US-Amerikaner soll den jungen Roosters als Führungsfigur dienen. Ich erwarte viel von LaRon, erklärt Peil. Vom Deutschen U20-Meister BSG Basket Ludwigsburg kamen David Rotim und Sergej Baskov an die Weser. Große Stücke hält der Coach auf U18-Nationalspieler Benjamin Fumey: Er wird wesentlich mehr Spielanteile als letzte Saison bekommen. Ergänzt wird der junge Kader mit den Nachwuchshoffnungen Marek Kulinski und Simon Gervé. Noch nicht besetzt haben die Roosters die zweite Ausländerposition neben LaRon Mapp.

    Hertener Löwen: Klassenerhalt ist das Ziel

    Für Löwen-Coach Igor Krizanovic ist das Saisonziel eindeutig: Ganz klar, für uns geht es nur um den Klassenerhalt. Läuft es ideal, sind wir schon ein paar Spieltage vor Saisonende gerettet, will er ein Zitterspiel am letzten Spieltag vermeiden. Neu sind in Herten die beiden Amerikaner: Terren Harbut und Patrick Flomo haben nach mehrwöchigem Try-Out Krizanovic und Manager Markus Horn überzeugt. Beide geben uns das, was uns gefehlt hat: Kilos und Zentimeter, so der Trainer über Power Forward Harbut (22 Jahre, 1,95 Meter) und Center Flomo (25, 2,04), die beide ihr Basketball-Handwerk an der Ohio University gelernt haben.

    Auch im Backcourt müssen sich die Fans der Löwen an zwei neue Gesichter gewöhnen: Point Guard Joe Tesfaldet konnte in Würzburg bereits Erstliga-Luft schnuppern, Scharfschütze Marco Radulovic kommt von Süd-Zweitliga-Absteiger Bayern München nach Herten. Vom Bundesligisten RheinEnergie Köln kehrt Youngster Ante Samodol (18) zurück zu seinem Stammverein. In Köln hatte Samodol nur wenig Aussicht auf Spielzeit. Ob ihm die in Herten gewährt wird, ist allerdings noch offen. Samodol will nach dieser Saison in den USA studieren, laut neuer Statuten ist es Spielern dort aber untersagt, vor dem College im bezahlten Sport aktiv gewesen zu sein, müssen Krizanovic und Horn Samodols Status erst noch abklären.

    Quelle:

  • Die Abschlusstabelle laut Prognose von jungeliga.de :

    1. Schröno Paderborn Baskets
    2. Mitteldeutscher BC
    3. SOBA Rhöndorf Dragons
    4. BG Göttingen
    5. NVV Lions Mönchengladbach
    6. Phoenix Hagen
    7. Düsseldorf Magics
    8. Grevenbroich Elephants
    9. ETB Essen
    10. Schalke 04
    11. C>>Press Iserlohn
    12. Cuxhaven BasCats
    13. SG Braunschweig
    14. Wolfenbüttel Dukes
    15. Bremen Roosters
    16. Hertener Löwen

  • Wenn es wirklich so sein sollte, kann sich die 2. Liga NORD bald in 2. Liga NRW umbennen:
    TusLi gibts nicht mehr, an Bernau ist ganr nicht mehr zu denken, Bremerhaven aufgestiegen...

    Aber immerhin ist ein "Ossi" gekommen (MBC)

  • Die Tabelle ist verdammt schwer zu erstellen.


    Der Abstiegsbereich geht fast ohne Lücke in das Mittelfeld über.

    Einfacher wäre es, die Tabelle in Bereiche einzuteilen:



    Ich würd sagen: sehr gut getroffen. :O


    Sehe ich alles größtenteils ähnlich, vllt 2 Ausnahmen: Düsseldorf und sehe ich eher im Nowhere-Land

  • Bisschen einfacher ausgedrückt:


    1. Platz geht an: Paderborn

    Um die Plätze 2-6 kämpfen Rhöndorf und MBC, Hagen und Mönchengladbach.

    Um die Plätze 7-10 kämpfen: Düsseldorf, Göttingen, Essen, Grevenbroich und Schalke.

    Und die Plätze 11-16 spielen aus: Wolfenbüttel, Bremen, Braunschweig, Iserlohn, Cuxhaven und Herten.

    • Offizieller Beitrag

    Aha, die Magics spielen also im Nowhere Land. Das Du Dich da mal nicht täuschst. Hagen wurde auch unsanft aus dem Pokal Traum geweckt. _zungeraus

    1 Platz Paderborn geht klar.

    Platz 11-16 sehe ich auch so und dazwischen ist alles möglich, vielleicht haben wir dieses Jahr wieder so einen Überraschungskandidaten wie Göttingen in der letzen Saison.

  • 1 Spiel kann doch nicht die Leistungen für eine ganze Saison wiederspiegeln! Hagen wird besser spielen, das ist sicher.

    Wobei ich Hagen und Düsseldorf eigentlich mehr oder weniger gleich stark einschätze, Hagen ist also eher im unteren Teil bei "Spielt oben mit" und Düsseldorf im oberen von "Nowhere"

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke das sich im Mittelfeld einiges tun wird. Da liegen vermutlich einige Mannschaften sehr nah zusammen und wir werden dort die ein oder andere Überraschung erleben. Vor der Saison ist es immer schwer die Mannschaften richtig einzuschätzen, da schaut man nur nach Stats und Namen. Was aber für meinen Geschmack viel wichtiger ist - wie harmoniert das Team und wie spielen die einzelnen Charaktere zusammen?