Bayern wehrt sich lange gegen Madrid: Real zeigt seine Klasse und siegt 92:71

Der ersehnte neunte Saisonsieg in der EuroLeague lässt noch auf sich warten: Die Bayern-Basketballer um Pablo Laso mussten am Mittwochabend die große Klasse des Titelverteidigers und unbestrittenen Tabellenführers Real Madrid anerkennen und bezog am 20. Spieltag eine71:92 (39:45)-Niederlage. Für eine Überraschung fehlte dem deutschen Pokalsieger vor 6.500 Fans das notwendige, perfekte Spiel gegen den unbeirrten Favoriten.

FC BAYERN BASKETBALL - REAL MADRID 71:92 (36:45)

FCBB

Sylvain Francisco (14 Punkte / 4/4 Dreier, 2 Steals), Leandro Bolmaro (11), Andreas Obst (8), Danko Brankovic (8), Devin Booker (8), Serge Ibaka (7, 5 Rebounds), Nick Weiler-Babb (6), Vladimir Lucic (5), Carsen Edwards (4), Isaac Bonga

Topscorer Madrid

Vincent Poirier (18 Punkte)

Schiedsrichter

Sreten Radovic, Sasa Pukl, Seffi Shemesh

Zuschauer

6.500 (ausverkauft)

Ein schlechter Start

Nach einer bewegenden Gedenkminute für Franz Beckenbauer fand Real sofort ins Spiel, traf sicher von außen, 5:16. Die Bayern legten allmählich den Respekt ab, die Defense hatte es dennoch schwer gegen Hezonja, Campazzo & Co. Wie ein Uhrwerk scorte das Starensemble, für eine engere Hälfte fehlte eigene Präzision beim Wurf und der Ballbewegung.

Kampfgeist bis zum Ende

Real blieb auch nach dem Wechsel kühl und konzentriert, beim FCBB fehlte noch der zündende Funke. Der Kampfgeist indes war tadellos, abhängen, man hielt mehr oder weniger die zehn Punkte Rückstand aus der Startphase (50:60/28.).

Nach zwei Dreiern von Francisco (14 Punkte) und Weiler-Babb zum 65:70 (36.) war das Momentum erstmals greifbar für die Münchner. Doch Real fand immer wieder Lösungen, beendete die Partie mit einem 21:6-Run; auch 18 Ballverluste nahmen den Bayern ihre vagen Chancen.

Donnerstag in Istanbul

Schon am Mittwoch reisen die Bayern in die Türkei zu Fenerbahce (Do., 18.45 Uhr), am Sonntag (17.30 Uhr) gastiert Bamberg im abermals ausverkauften BMW Park.

Die Stimmen

Pablo Laso, Cheftrainer FC Bayern München: "Real hatte neun Punkte Vorsprung in der ersten Halbzeit, sie haben sehr gut geworfen, acht von 15 Dreiern. Doch wir konnten dranbleiben. Wir hatten jedoch das ganze Spiel das Gefühl, dass in jenen Momenten etwas verkehrt lief, in denen wir hätten zurückkommen können: Wir verzogen einen einfachen Wurf, verloren den Ball, oder sie trafen einen sehr schwierigen am Ende des Angriffs – irgendwas ging in die andere Richtung. Aber wir haben immer gekämpft und waren dann auf 65:70 dran. Doch sie sind dann gewachsen, nicht wir. Diese 6:21 am Ende hat uns zerstört. Ich denke, das Resultat ist letztlich zu hoch angesichts dessen, was wir in den ersten 30, 35 Minuten sagen, aber es ist eben die Realität. (…) Sie sind das beste Team Europas.

Ich sehe jetzt aber nicht alles schlecht, wobei der Sieg natürlich zählt. (…) Ich schaue nicht auf die Tabelle, sondern darauf, wie wir bei Fenerbahce spielen. Ich denke, dass ich mir vor den letzten fünf, sechs oder sieben Spielen die Tabelle anschauen werde. Wir haben noch viele Spiele vor uns und sollen Spiele gewinnen, um den Playoffs nahezukommen."

Leandro Bolmaro: "Sie bestrafen dich für jeden Fehler. Wir hatten dumme Ballverluste, gaben ihnen Offensivrebounds und damit zweite Chancen. Du darfst sie nicht zu solch leichten Punkten kommen lassen. Wenn man diese Punkte außen vor lässt, haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Sie sind eine gute Mannschaft mit guten Spielen. Wir respektieren sie, wissen aber, dass wir auch gut sind. Wir waren bis zum letzten Viertel da, müssen aber über das ganze Spiel konstanter auftreten. Wir haben eine harte Zeit, aber wenn wir zusammenbleiben, werden wir da rauskommen. Es ist seit Anfang des Jahres ein harter Spielplan, das wussten wir. Wir sind mental bereit, aber es ist hart. Wir spielen die meisten Spiele auswärts seit Jahresbeginn. Jetzt müssen wir mental und physisch bereit sein, auf unsere Körper achten und clever auftreten. Jeder ist gut und der EuroLeague und jeder kann jeden schlagen."

Medieninformation: FC Bayern Basketball