Beim Aufsteiger Tübingen Reaktion zeigen

Die EWE Baskets Oldenburg müssen in fremder Arena zurück in die Erfolgsspur finden. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie will die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles am Sonntag (17 Uhr) beim Aufsteiger Tigers Tübingen reagieren und mit einem Erfolg den Platz im Verfolgerfeld verteidigen.

Eine komplette Trainingswoche hatten die EWE Baskets zur Verfügung, um auf eine Woche zu reagieren, in der die sportlichen Ambitionen einen Dämpfer erhielten. Hatten die Oldenburger zuvor auf den Sprung an die Tabellenspitze hoffen dürfen, unterlag die Mannschaft dem deutschen Meister aus Ulm trotz einer starken Leistung nach Verlängerung. Bei den Niederlagen gegen Oostende und Vechta kam das Team von Head Coach Pedro Calles dann deutlich nicht an das eigene Potenzial heran.

Weiterhin sind die Oldenburger dabei auch personell gehandicapt. Alen Pjanic und Brekkott Chapman fehlen nach ihren Verletzungen noch längerfristig. Dazu erlitt Max DiLeo in Oostende eine Oberschenkelverletzung, der Kapitän und Energizer wird in Tübingen nicht auf dem Parkett stehen können. Zudem gilt es weiterhin Geno Crandall zu integrieren, der seine erste volle Trainingswoche mit den EWE Baskets absolvieren konnte.

Unabhängig von der personellen Situation werden die EWE Baskets sich an beiden Seiten des Parketts steigern müssen, um den wichtigen Sieg in Tübingen einzufahren. So mussten die Oldenburger in den letzten drei Partien über 90 Punkte im Schnitt hinnehmen, zudem gelang es gegen Vechta und Ulm nicht, die Ballbewegung zu stoppen. Beide Teams spielten über 20 Assists und kamen so auch zu hohen Dreierquoten. Offensiv bildete vor allem das Spiel gegen Vechta die negative Ausnahme, als es den Gastgebern nicht gelang, den Ball mit Konsequenz an den Korb zu bringen, Spielmacher DeWayne Russell einen seltenen schwächeren Tag erlebte, an dem kein Wurf fallen wollte.

In Tübingen treffen die EWE Baskets auf einen Gegner, der sich noch in der BBL akklimatisiert, aber auch bereits für zwei Überraschungen sorgte. Im Auswärtspiel in Bonn siegte Tübingen nach einer herausragenden Leistung mit 88:76, am vergangenen Wochenende folgte ein 92:87 nach Verlängerung in Braunschweig. Auch wenn noch kein Heimsieg gelang, sind die Tigers mit einer Bilanz von 2:6 auf einem ordentlichen Weg in Richtung Klassenerhalt.

Das Spiel der Tübinger dreht sich dabei um einen Akteur, der aktuell Topscorer der gesamten BBL ist. Jhivvan Jackson kam aus der belgischen Liga und beeinflusst mit 22,4 Punkten, 5,0 Assists, 3,1 Rebounds und 2,4 Steals im Schnitt das Spiel an beiden Enden des Parketts. Ihn gilt es für die EWE Baskets zu stoppen. Große Konstanz kommt zudem von Forward Jimmy Boeheim (13,1 Punkte, 4,1 Rebounds) und Mateo Seric (13,0 Punkte, 5,2 Rebounds). Insgesamt spielen die Gastgeber allerdings ein von viel Ballbewegung geprägtes System, das versucht viele verschiedene Spieler in Abschlusspositionen zu bringen.

Wie die EWE Baskets ist auch Tübingen aktuell von Verletzungssorgen betroffen. Backup-Guard Aatu Kivimäki und der deutsche Forward Christoph Philipps stehen langfristig nicht zur Verfügung. Hinter den Einsätzen von Timo Lanmüller und Javon Masters stehen Fragezeichen.

Statistisch betrachtet suchen die Gastgeber bevorzugt den Weg unter den Korb, nehmen die meisten Zweierversuche der BBL. Aus der Distanz hingegen hat Tübingen bisher Probleme, verwandelt nur 30,9 Prozent der Dreier – der zweitschwächste Wert der Liga. Defensiv versuchen die Tigers mit Druck das Spiel des Gegners zu stören, sammeln nach Ulm die meisten Ballgewinne (8,8 pro Partie). Die größte Schwachstelle der Gastgeber war bisher allerdings das Rebounding. Zehn Rebounds sammeln die Gegner im Schnitt mehr ein. Die Entwicklung des Teams in diesem Bereich zeigte sich allerdings in Braunschweig als Tübingen das Reboundduell mit 47:38 für sich entschied.

Medieninformation: EWE Baskets Oldenburg