Ungewöhnlicher EuroCup-Neuling aus Vilnius

Bereits am Dienstag (21.11.) geht es für die Veolia Towers mit einem Heimspiel im BKT EuroCup weiter. Dann empfangen die Hamburger Europa-Neuling Wolves Vilnius in der edel-optics.de Arena. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr – Tickets gibt es im Online-Ticketshop und an der Abendkasse.

Für rund zweieinhalb Jahre beackern die Veolia Towers bereits das Spielfeld im BKT EuroCup. Erfolge, wie der in der vergangenen Woche beim slowenischen Traditionsklub Cedevita Olimpija Ljubljana, helfen, um sich im europäischen Basketballumfeld einen Namen zu machen. Aus der Underdog-Rolle sind die Hamburger, die 2023/24 ihre zehnte Saison seit der Gründung bestreiten, aber noch längst nicht entwachsen. Die Aufgabe, sich im zweithöchsten Vereinswettbewerb zu etablieren, ist eine langfristige. Die Wolves Vilnius sind ebenfalls ein Neuling. Ganz offiziell sogar noch ein Rookie. Denn der Klub aus der Hauptstadt Litauens geht zum ersten Mal in der Klubgeschichte auch länderübergreifend auf Korbjagd. So weit, so gewöhnlich. Der Fakt, dass der Klub aber erst vor anderthalb Jahren gegründet wurde, macht die Wölfe dann allerdings doch zu einem eher ungewöhnlichen Einsteiger.

Das Duell des achten Spieltages in der Vorrundengruppe A startete um 19.30 Uhr. Tickets dafür gibt es noch im Online-Ticketshop oder am Spieltag an der Abendkasse. Diese öffnet mit den Türen der edel-optics.de Arena 60 Minuten vor Spielbeginn. Anwohner:innen der Elbinsel (PLZ 21107 & 21109) können an der Abendkasse unter Vorlage ihres Personalausweises 15 Prozent (auf alle Preiskategorien) sparen.

Leif Möller: „Langsam, aber sicher finde ich in meine Rolle. Das macht es mir auch leichter, dem Team auf dem Spielfeld zu helfen. Gleichzeitig würde ich aber sagen, es ist noch viel mehr möglich für mich. Dafür muss ich weiter hart arbeiten. Das Niveau im EuroCup ist sehr hoch. Einen Spieler wie beispielsweise Klemen Prepelic letzte Woche zu verteidigen, ist eine sehr wertvolle Erfahrung für mich. Wir alle im Team lernen in diesen Spielen sehr viel. Daher geht es im internationalen Wettbewerb nicht immer nur rein um Sieg oder Niederlage. Klar wollen wir als Sportler gewinnen, aber wir sehen auch den Entwicklungsvorteil, den uns die Teilnahme am EuroCup bietet.“


Ein Neuling mit reichlich Erfahrung

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten auf europäischem Parkett läuft es für die Wolves Vilnius zuletzt durchaus rund. Dank drei Siegen in Serie hat sich die Mannschaft von Head Coach Kestutis Kemzura als ernstzunehmender Kandidat für einen der sechs Playoff-Plätze in der Gruppe A etabliert. In der heimischen Liga stehen die Hauptstädter gleichauf mit Stadtrivale Rytas und dem Rekordchampion aus Kaunas. Nicht zuletzt der Sieg gegen den Euroleague-Teilnehmer vor anderthalb Wochen untermauert, dass die Wolves der Vormachtstellungen der beiden Topklubs ernsthaft entgegensetzen wollen.

Auch die Zusammenstellung des Teams spricht eine eindeutige Sprache. Der schillerndste Akteur ist sicherlich Jeffery Taylor. Der gebürtige Schwede spielte vor seinem Wechsel sieben Jahre (2015-2022) bei Real Madrid. Und gewann mit den Spaniern nicht nur vier Mal die Meisterschaft, sondern 2018 auch die Euroleague. Auch das serbische Center-Schwergewicht Djordje Gagic (5,2 PpS), der nigerianische Nationalspieler Christian Mekowulu (8,0) und der derzeitige EuroCup-Topscorer Rasheed Sulaimon (20,2) bringen Erfahrung aus den stärksten europäischen Ligen mit in die größte Stadt des Baltikums.

Benka Barloschky: „Ich glaube, Vilnius ist ein sehr ambitionierter Standort. In relativ kurzer Zeit soll hier sehr viel erreicht werden. Dafür wird auch nicht gerade wenig investiert. Das Team ist also qualitativ hochwertig besetzt. Sie hatten zuletzt mit Ausfällen zu kämpfen. Was auch für uns die Vorbereitung schon schwieriger macht. Es sind durchaus dominante Spieler, die viele Minuten gespielt haben, die zuletzt nicht dabei waren. Wir wissen, dass sie Dinge verändern werden. Wissen aber nicht, was. Uns bleibt nichts anderes übrig, als Vermutungen anzustellen. Für uns geht es wieder darum, mehr zu investieren als der Gegner. Die Underdog-Rolle anzunehmen, ist die Grundlage. Wenn wir das nicht machen, dann haben wir keine Chance. Das haben wir gelernt.“


Angeschlagene Wölfe – trotzdem bissig

Probleme bereiteten den Wolves Vilnius zuletzt die zahlreichen Verletzungen ihrer Leistungsträger. Jeffery Taylor konnte in dieser Saison noch kein einziges Pflichtspiel bestreiten, die WM-Überraschung Arturs Zagars, der per Leihe von Fenerbace Istanbul geholt wurde, zog sich nach nur fünf Einsätzen eine Knieverletzung zu, die die Saison vorzeitig beendete. Zu den Langzeitausfällen gesellt sich für mindestens vier Wochen auch Punktemaschine Sulaimon. Zudem fehlten am vergangenen Wochenende die Leistungsträger Eigirdas Zukuaskas (9,4 PpS) und Vaidas Kariniauskas (10,0). Beim 88:91-Sieg in Pasvalys waren gerade einmal acht Spieler einsatzfähig.

Doch auch mit kurzer Rotation trägt das Spiel der Litauer eine klare Handschrift. Mit 40,9 Prozent Trefferquote sind die Wolves das drittgefährlichste Team des EuroCups vom Perimeter. Auch, weil Tre’Shwan Thurman (16,7, 42,9 %) und Kristupas Zemeitis (9,8, 61,1 %), die Aufgrund der Ausfälle vorübergehend die Hauptlast im Angriff schultern, ihre Versuche bisher ungemein hochprozentig verwandeln. Die zweite Stärke der Litauer offenbart sich beim Offensivrebound. Dank ihrer athletischen Flügelspieler schnappen sich die Wölfe durchschnittlich 12,8 zweite Chancen. Ihnen hier den Zahn zu ziehen, wird eine der Hauptaufgaben der Veolia Towers im ersten Aufeinandertreffen beider Teams.

Medieninformation: Veolia Towers Hamburg