Sekunden-Showdown entscheidet Karnevalsspiel
ratiopharm ulm unterliegt den Telekom Baskets Bonn in einem echten Overtime-Krimi mit 98:97. Die Generalprobe vor dem Pokalwochenende steigt am kommenden Dienstag im Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg.
Bonner Karnevalshochburg lange verstummt
Gegen den mit 6000 Jecken gefüllten Telekom Dome präsentierten sich die Ulmer lange Zeit als Partycrasher, führten zwischenzeitlich mit 21 Zählern und gingen mit 14 Punkten Vorsprung ins Schlussviertel. Während der amtierende deutsche Meister drauf und dran war, erst als drittes Team beim 14.Karnevalsspiel die Bonner zu bezwingen, meldete sich der Gastgeber vor lautstarker Kulisse auf der eigenen Party zurück, rettete sich in die Overtime und holte mit dem erzwungenen Momentum den Sieg. Bei der Generalprobe vor der Mission „Erster Titel der Saison“ könnt ihr live dabei sein. Sichert euch eure Tickets für das Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg (DI 13.02.–20 Uhr) - Für Studenten, Auszubildende und Schüler gibt es mit dem Code „STUDI5-K5KMS6“ das Partyticket für 5 Euro in den Ferien.
Der zuverlässige Punktegarant
L.J. Figueroa liefert an beiden Enden des Feldes ab (22 Pkt). Beginnend von der Drei-Punkte-Linie (3/6 3P), drängt der Forward immer wieder effektiv zum Korb (6/10 2P) und langt auch unter den Brettern ordentlich zu (8 Reb). Mit vier Steals und zwei Assists liefert der Nationalspieler der dominikanischen Republik wichtige Impulse im dritten Viertel, die in der höchsten Führung münden (48:69, 26.) – sein 27er Effizienzwert die Folge eines starken Auftritts.
Spielverlauf: Rein ging es mit dem einbeinigen Kunstwurf von Kapitän Tommy Klepeisz, der ein dominantes ersten Viertel eröffnen sollte. Konsequent im Abschluss und bei schneller Ballbewegung gaben die Ulmer in der Karnevalshochburg eindrucksvoll die Marschroute vor. Nach Verletzungen wieder zurück auf dem Parkett, fügten sich Juan Nunez und Philipp Herkenhoff mit zehn der 27 Punkten nahtlos ins Ulmer Offensivspiel ein, um einem starken ersten Spielabschnitt ihren Stempel aufzudrücken (11:27). Von der Linie knackte Topscorer Karim Jallow dann die eigene 2.000-Punkte-Marke in der BBL und legte vom Parkplatz auch direkt nach. Als die Hausherren mithilfe eines 9:2-Runs erstmals ein wenig ins Rollen kamen, bestraften die Ulmer dennoch überschaubare Wurfquoten und hielten die Gastgeber mit starker Durchschlagskraft zum Korb (18/25 2P) stets zweistellig auf Distanz (37:54).
Zurück aus der Pause grüßte George De Paula von außen, übertraf damit erstmals die 20-Punkte-Marke und leitete die L.J. Figueroa-Show ein. Bereits vor der Pause hatte der Forward gute Touches in seinen Abschlussaktionen bewiesen. Egal ob gekonnter Korbleger oder hoch angesetzter Floater– mit dem Punktegaranten war stets zu rechnen (46:64, 25.). Bei einem scheinbar komfortablen Vorsprung von 14 Punkten wurde das Schlussviertel eingeläutet, doch das berühmte Fünkchen Hoffnung keimte für die Bonner mit dem erfolgreichen Dreier von Brian Fobbs auf (33.). Durch das Momentum der Hausherren kam der Ulmer Motor an beiden Enden des Feldes ins Stocken und sorgte für einen 11:1-Run, der die Halle voll ins Spiel und den Führungswechsel einbrachte (82:81, 35.). Der enge Schlagabtausch des Meisters gegen den Vizemeister hatte nun seinen endgültigen Höhepunkt erreicht. Vier Führungswechsel, inklusive zwei spektakuläre Dreier von Tommy Klepeisz und Noah Kirkwood brachten das Duell schlussendlich in die Overtime (91:91). Eine ausgeglichene und verhaltene Verlängerung hatte den auch noch den absoluten Showdown. Acht Sekunden, Einwurf im Vorfeld, Spielstand 97:98. Der Ball landet bei De Paula, der rutscht beim Zug zum Korb weg, Williams setzt nach, Unterkante Ring – Schlusssirene.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Bonn zum Sieg. Wir hatten viele Möglichkeiten dieses Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Mehrmals waren wir zweistellig vorne und haben diese Führung wie in den letzten Partien verspielt. 29 Minuten haben wir das Spiel kontrolliert und mussten ab der letzten Minute des dritten Viertels gegen das Momentum von Bonn ankämpfen.“
Forward Karim Jallow: „In dieser Saison ist es uns nicht zum ersten Mal passiert, dass wir lange die bessere Mannschaft waren, uns dann ein stückweit verlieren und das Spiel aus der Hand geben. Zur Halbzeit lagen wir komfortabel vorne, geben das aus der Hand, gewähren am Ende den Offensivrebound beim Freiwurf, foulen nicht effektiv – am Ende wieder die Kleinigkeiten.“
Medieninformation: ratiopharm ulm