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    • Offizieller Beitrag

    Team Bonn/Rhöndorf RheinEnergie Köln 57:54 (16:9, 15:6, 12:26, 14:13)

    Vier Partien bot der NBBL-Sonntag. Dreimal gab es deutliche Ergebnisse - jeweils zugunsten der gastgebenden Mannschaft. Nur das Aufeinandertreffen des Team Bonn/Rhöndorf mit RheinEnergie Köln sollte sich zu einer ganz engen Kiste entwickeln. Im rheinischen Duell hatten die Gastgeber zunächst die besseren Karten, ehe die Domstädter nach der Pause deutlich machten, welch eine Mentalität eine Mannschaft besitzt, die die Hauptrunde an der Spitze der Division Nordwest beendet hat. Dass Bonn/Rhöndorf dennoch mit 57:54 die Oberhand behielt lag an der vorbildlichen Arbeitseinstellung in der Verteidigung, die Köln die zweitniedrigste Punkteausbeute der Saison bescherte.

    Vor der Hardtberghalle flimmerte die Luft. Nicht wegen der gefühlten 45 Grad im Schatten, sondern auch, weil das Team Bonn/Rhöndorf neben dem NBBL-Viertelfinale auch zum Grillen geladen hatte. Allem Anschein nach hatte der Bus der Mannschaft von RheinEnergie Köln unmittelbar vor dem Haupteingang gehalten und die Spieler von Zoran Kukic auf dem Weg in die Katakomben noch an der Fleischbar zugeschlagen. Denn im ersten Viertel präsentierte sich der Primus der Division Nordwest so, als ob der gesammelte Körperschwerpunkt des Kaders beschwert wurde. Nach ausgeglichenem Start (7:7, 4. Minute) schienen die Gastgeber die nötige Ruhe zu finden, um gegen die überraschend unkonzentriert agierende Kölner Verteidigung saubere Setplay zu laufen. Da auf der Gegenseite U18-Nationalspieler Philipp Schwethelm trotz vieler offener Würfe erschreckend schwach von jenseits der Dreierlinie blieb (0 von 5 im ersten Viertel) und sonst keiner der Gäste in die Bresche sprang, setzten sich die Hausherren kontinuierlich ab (16:9).

    Das Völlegefühl bei den Domstädtern schien anzuhalten, denn auch zu Beginn des zweiten Spielabschnittes kam RheinEnergie nicht richtig in die Gänge. Weder vorne, noch hinten, präsentierten sich Kukics Schützlinge mit der sonst so gewohnt hohen Intensität. Eine ganze Reihe von Ballverlusten hatten zur Folge, dass das Team Bonn/Rhöndorf nicht lange darauf warten musste, bs der Vorsprung zweistellige Dimensionen angenommen hatte (20:9, 12. Minute). Da Kukic die Seinen dann doch zu deutlich mehr Engagement in der Defensive motivieren konnte, blieb auch die Ausbeute der Spielgemeinschaft überschaulich. Dennoch fanden bei Bonn/Rhöndorf mehr Bälle ihr Ziel, als dies bei Köln der Fall war (31:15)

    Köln wäre nicht Köln, und Zoran Kukic wäre nicht Zoran Kukic, wenn ihm nicht irgendetwas eingefallen wäre, wie er die Misere der ersten Halbzeit wieder hätte geradebiegen können. Eigentlich hatte der Coach in der Halbzeit nur an das Selbstvertrauen seiner Spieler appelliert, weiter zu kämpfen, sich nicht aufzugeben und aggressive Verteidigung zu spielen. Das Team Bonn/Rhöndorf wusste, dass es nach dem Seitenwechsel einem Aufbäumen der Domstädter würde standhalten müssen, und doch sollte Köln damit Erfolg haben, obwohl die erste gute Aktion den Gastgebern gehörte (35:15, 21. Minute). Ein 8:0-Lauf Kölns zwang die Coaches Pete Miller und Eric Detlev zu einer Auszeit (35:23, 24. Minute). Die Taktische Unterbrechung verfehlte jedoch den gewünschten Effekt. Die Gäste stürmten weiter heran und hatten die Differenz mit Ende des Viertels fast vollständig egalisiert (43:41).

    Das Team Bonn/Rhöndorf sollte seine erarbeitete Führung jedoch nicht mehr abgeben. Denn pünktlich mit Beginn des Schlussabschnitts war der alte Kampfgeist wieder da, der den Gästen mit unbarmherziger Verteidigung und Physis mächtig zusetzte. Fünf Punkte in Folge des von der Bank kommenden Marcel Kastor sorgten für etwas Entspannung in den Minen des Trainergespanns und gute Stimmung auf den mit gut 1.000 Menschen gefüllten Rängen (52:42, 34. Minute). Dass Köln den Abstand nochmals verringern konnte, lag lediglich daran, dass die Partie mit ablaufender Gesamtspielzeit deutlich hektischer wurde. Mit dem letzten Wurf hätte Philipp Schwethelm noch den Ausgleich herstellen können, doch der Ball bekam außer der abweisenden Außenseite des Rings nichts zu spüren.
    Das Team Bonn/Rhöndorf gewinnt das erste Aufeinandertreffen mit RheinEnergie Köln im NBBL-Viertelfinale mit 57:54, ehe es kommenden Samstag, den 21. April 2007, um 15 Uhr zum Rückspiel im EnergyDome kommt.

    Bonn/Rhöndorf: Thülig (14), Orth, Tholey (3), Walbröhl (10/1), Korp (7), Lubanzadio (5/1), von Heydebrand (5), Bechtle (2), Kastor (7/1), Andreev (2), von Düring (2)

    Köln: Jakimov, Mondo (4), Nesgen, Schwethelm (10/1), Botefa (11/1), Martens (3), Vulevic (6/2), Pleiß (9), Wolter (11/8), Flecks

    Presseinfo: Joerg Baehren