Spielberichte
Am kommenden Samstag (08.10.2005) steht ab 16 Uhr für die Grevenbroich Elephants die nächste schwere Aufgabe in der 2. Basketball-Bundesliga auf dem Programm. Im hohen Norden muss das Team von Trainer Raphael Wilder bei den Cuxhaven BasCats antreten. Wir fahren nach Cuxhaven, um dort zu gewinnen. Ich denke, dass wir eine reelle Chance haben, schätzt Wilder die Ausgangslage ein. Auch wenn die Schlossstädter bei weiten Auswärtstouren zumeist wenig erfolgreich waren, hofft der Trainer auf einen Punktgewinn an der Nordsee. Wir müssen endlich mal etwas bei weiten Auswärtsspielen holen. Mit einem Sieg im Rücken geht die weite Rückreise viel schneller, sagt Wilder augenzwinkernd.
Die Nordlichter sind ebenso wie die Elephants mit einem Sieg und einer Niederlage in die neue Spielzeit gestartet. Unterlag das Team zum Auftakt den Düsseldorf Magics mit 70:76, siegte die Auswahl von Trainer Vilmantas Matkevicius bei den NVV Lions Mönchengladbach am vergangenen Montag überraschend deutlich mit 80:67.
Vom Kader der vergangenen Saison ist nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Mit Marius Zemaitis und Lee Jeka sind lediglich zwei Spieler aus der Starting-Five der zurückliegenden Spielzeit noch dabei. Beide Spieler konnten in den ersten zwei Begegnungen beweisen, dass Cuxhaven zu recht an ihnen festgehalten hat. Während Jeka, ein Australier mit britischem Pass, bisher durchschnittlich auf 20 Punkte und sieben Rebounds pro Partie gekommen ist, verbuchte der litauische Aufbauspieler Zemaitis 13,5 Punkte pro Spiel. Zemaitis ist der Kopf der Mannschaft. Er kann das Spiel lenken und ist enorm wichtig für die BasCats, hat Wilder erkannt. Auch über Jeka findet Grevenbroichs Trainer nur lobende Worte: Lee ist pfeilschnell und immer brandgefährlich. Es ist sehr schwer, ihn zu verteidigen.
Neu im Team ist Center Kevin Martin. Der 2,08m große und 135 Kilogramm schwere US-Amerikaner spielte zuletzt an der Florida Gulf Coast University. Bei seiner ersten Auslandsstation konnte der 22-Jährige bisher die Erwartungen der Verantwortlichen erfüllen. Neben 16,5 Punkten steuerte Martin stolze 12,5 Rebounds pro Partie bei. Unter dem Korb wird das für meine Center alles andere als ein Zuckerschlecken. Martin ist physisch sehr präsent. Da wartet eine schwierige Aufgabe auf Whitney und Co., so Wilder. Nicht so gut läuft es hingegen mit dem zweiten neuen US-Amerikaner. Ty Brunson konnte die in ihn gesteckten Erwartungen bisher nicht erfüllen. Lediglich zwei Punkte pro Partie kann der ehemalige Profi des dänischen Erstligisten ABK Aalborg bisher nachweisen. In Cuxhaven wird bereits über Alternativen nachgedacht.
Ebenfalls neu im Team der BasCats sind Benas Matkevicius und Danny Herbst. Vor allem Trainer-Sohn Benas wusste bisher voll und ganz zu überzeugen. Durchschnittlich 14,5 Punkte sammelte der 22-Jährige in den ersten beiden Partien. Flügelspieler Herbst sammelte bisher lediglich 4,5 Punkte pro Spiel und entpuppte sich noch nicht als die erhoffte Verstärkung.
Alles in allem schätzt Wilder die BasCats stärker als in der vergangenen Saison ein. Sie sind durch die Neuverpflichtungen viel ausgeglichener als vorher. Das ist ihre große Stärke. Jeder aus der Starting Five kann punkten. Das macht die Sache für uns nicht einfacher. Von seinem Team erwartet der Übungsleiter vor allem eine Steigerung in der Defense. Da ist bei uns noch viel Luft nach oben. Wenn wir die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Iserlohn wiederholen könnten, wäre ich aber sehr zufrieden.
Tim Wellbrock