Wie man nur ein Viertel aber doch das ganze Spiel verliert

  • Burgaupark Ladybaskets haben trotz 3 gewonnenen Viertel das Nachsehen gegen Union Opladen.
    TuS Jena Burgaupark Ladybaskets SV Union Opladen 68:77 (14:13|14:12|30:15|25:22)

    Viel vorgenommen hatte sich das Team um Kapitän Tanja Schäffner gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Opladen, doch am Ende stand man zum fünften Mal in Folge mit leeren Händen da. Durch die gleichzeitigen Siege von Quakenbrück und Rist Wedel rutscht das Team in der Tabelle nun auf Platz 5 ab, der nicht mehr zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde in die erste Bundesliga berechtigt.
    Zu Beginn des Spiels schien man, wie in den vergangenen Partien, noch nicht ganz auf dem Feld zu stehen und lag nach 1 Minute mit 0:4 im Rückstand. Doch das änderte sich schnell, Laura Masek und Antje Skorsetz brachten die Ladies nach gut 5 Minuten mit 11:5 in Führung. Zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels war schon die Marschroute erkennbar, mit der Coach Wolfgang Maier seine Spielerinnen aufs Parkett geschickt hatte. Aggressive Verteidigung, Kampf um jeden Ball und hohes Tempo zeichneten das Spiel der TuS Damen aus und so konnte das erste Viertel mit 14:13 gewonnen werden.
    Im zweiten Viertel änderte sich an der Spielweise wenig und auch das Resultat sollte in etwa das Gleiche bleiben. Auf Opladener Seite versuchte man, den Ball nah an den Korb zu bringen und Größenvorteile auszunutzen. Auf den kleinen Positionen war lediglich Jana Mayer, Teamkollegin von Jenny Menz in der deutschen U-18 Nationalmannschaft, gefährlich. Jena hingegen spielte meist von außen über Tanja Schäffner, die mit ihrer Schnelligkeit ein ums andere Mal die gegnerische Verteidigung zum Helfen zwang, so Freiräume für ihre Mitspielerinnen schaffte und selbst 20 Punkte erzielte. Doch binnen 2 Minuten schien sich das Blatt zugunsten von Opladen plötzlich zu wenden. Erst pfiffen die Schiedsrichter völlig zu Recht ein Foul von Tanja Schäffner in eigener Hälfte nach einem Fehlwurf, ihr Drittes. Kurz vor Ende der Halbzeit jedoch entschieden die beiden Unparteiischen zur Verwunderung und zum Ärgernis der Trainer und der etwa 150 Zuschauer erneut auf Foul von Jenas Nummer 3. Damit war sie bereits vor dem Seitenwechsel mit 4 Fouls belastet. Das die Ladies auch dieses Viertel mit 14:12 gewannen und somit zur Halbzeit 28:25 führten geriet ob der prekären Foulsituation fast zur Nebensache.
    In der Kabine appellierte man dann, da weiter zu machen wo man aufgehört hatte, auch wenn man erst einmal auf Tanja verzichten sollte. Doch auch Opladens Coach Markus Pohle versteht sein Handwerk und so wurde gleich zu Beginn des dritten Spielabschnitts Druck über das ganze Feld aufgebaut. Die Jenaer Spielerinnen reagierten etwas verunsichert und fanden in dieser Phase nicht, wie in der ersten Hälfte, schnell in die Systeme und hatten dadurch oft zu wenig Zeit, um gute Abschlüssen heraus zu spielen. Opladen übernahm nach knapp 2 Minuten erstmals wieder die Führung und konnte sich leicht absetzen. Auch als man in dieser Phase wieder auf Tanja Schäffner im Aufbau setzte stockte der Motor vor allem defensiv weiter. Allzu oft ließ man Opladens große Garde um Mayte Thimm, Mareike Nettersheim und Kristin Kröger nah am Brett agieren oder gab Rebounds ab, die zu zweiten Wurfchancen führten. 15 Punkte erzielte man selbst, ganze 30 Punkte ließ man aber in 10 Minuten zu, zu viel wie sich zeigen sollte. Doch noch hatte man sich nicht aufgegeben, lag man doch vor dem letzten Viertel nur mit 12 Punkten im Rückstand, im Basketball durchaus aufzuholen.
    Das sie nicht ohne Kampf das Feld verlassen wollten zeigten die Ladies dann auch und verlangten Opladen nun alles ab. Tanja Schäffner zog zum Korb, schloss selbst ab oder setzte vor allem Antje Skorsetz in Szene, die von außen insgesamt 6mal erfolgreich war und am Ende 20 Punkte verbuchte. Frauke Till ging energisch den Würfen nach und sorgte allein 6mal für zweite Wurfchancen. Doch was man auch machte, Opladen schien immer eine Antwort zu haben. Ein Dreier von Antje Skorsetz, der den Rückstand auf 8 Punkte reduzierte wurde prompt durch Kristin Kröger beantwortet, Korb mit Foul und Bonusfreiwurf.
    Am Ende kann man den Spielerinnen keinen Vorwurf machen, gekämpft hatten sie, gut getroffen auch. Doch gegen eine Spitzenmannschaft muss man eben 40 Minuten konstant spielen. Es kommt nicht oft vor, dass ein Team das Feld als Sieger verlässt, obwohl es nur ein Viertel gewonnen hat. Positiv zu erwähnen ist, dass Clara Schmidt in der ersten Hälfte mit Kampf und guter Verteidigung zu gefallen wusste und so für Entlastung auf den großen Positionen sorgte. Auch scheint Antje Skorsetz seit 2 Spielen ihr Händchen wieder gefunden zu haben, es mag wahrscheinlich an den guten alten Air Jordan Schuhen liegen, die wieder aus dem Schrank geholt wurden.
    Doch nächste Woche in Quakenbrück genügt Aberglaube allein nicht. Dann sollte man die gleiche Einstellung auf das Parkt der Artland Arena bringen wie gegen Opladen und dieses mal über 40 Minuten konstant auf dem hohen Level spielen, auf welchem man sich leider nur 30 Minuten bewegt hat.

    Spielstatistik

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    20 Punkte bei 6 von 11 von der Dreierlinie: Antje Skorsetz

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    Ebenfalls 20 Zähler erzielte Kapitän Tanja Schäffner, dazu verteilte sie 8 Assists, holte 6 Rebounds und 3 Steals

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    15 Punkte standen am Ende für Jenny Menz zu Buche


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