Wieder schlägt Taryn Turnbull in Jena zu!

  • Gut zwei Jahre ist es her, als die Canadierin Taryn Turnbull damals in Lohn und Brot bei der TG Sandhausen in Jena nicht nur durch 17 Punkte, sondern auch durch eine grobe Unsportlichkeit auffiel, als sie vor den Augen des Schiedsrichters ihren Ellenbogen ihrer Gegenspielerin Tina Menz durchs Gesicht zog.
    Wenn man nur die Schlußsekunden des Spiels der Burgaupark Ladybaskets gegen den SC Rist Wedel gesehen hätte, könnte man an ein Déjà-vu denken: noch 4,8 Sekunden waren zu spielen, Jena hatte gerade zum 58:58 ausgeglichen Turnbull bekommt den Ball an der eigenen Freiwurflinie und dribbelt nahezu unbehelligt über das gesamte Feld und schließt mit einem Korbleger ab. Dankbar nahm sie die Jenaer Einladung an, um diesmal auf sportliche Weise den Saalestädterinnen den Knock- out zu verpassen.
    Aber das war nur eine, wenn auch letztlich spiel entscheidende Episode dieses Nachmittages. Zuvor sahen die Zuschauer ein hochklassiges und bewegtes Spiel, welches trotz der nur 60 bzw. 58 Punkte nicht nur als Abwehrschlacht zu bezeichnen ist. Beide Teams zeigten sehenswerte Aktionen und begeisterten die (leider nur) 50 Zuschauer wer nicht da war verpasste also eine Menge.
    In der ersten Halbzeit gab es klare Vorteile für Jena, zeitweise führten die Burgaupark Ladybaskets mit neun Punkten. Immer wieder setzten sie den Wedelerinnen mit gutem Mannschaftsspiel und schönen Kombinationen zu. Doch teils war es auch da schon ersichtlich, dass die Gegner (mal wieder) etwas tiefer besetzt waren und ein Jenaer Sieg mehr eine Frage der Kraft denn der Spielqualität werden würde. So handelte man sich Fouls ein, verlegte auch einfache Bälle und gab wichtige Rebounds ab, weil dann doch ein Quäntchen Kraft fehlte.
    Gäste- Coach Marc Köpp hatte das auch realisiert und in der Halbzeit offensichtlich seinen Damen angetragen. Die polnische Aufbauspielerin Dominika Gorzcak legte dann auch richtig los und provozierte bei Tanja Schäffner und Tina Menz Foulprobleme, allerdings nicht ohne selbst ihr viertes Foul zu kassieren. Es gelang den TuS- Damen nicht richtig, ausreichend Druck auf alle Norddeutschen auszuüben, um die eigenen Stärken noch effektiver durchzubringen. So gab man das dritte Viertel die schwächste Phase des jungen Jenaer Teams mit 10:22 ab.
    Vielleicht hätte in dieser Phase etwas mehr Optimismus geholfen, denn nach zwischenzeitlichen Sieben Punkte- Rückstand schaffte man es im tollen vierten Abschnitt wieder bis zu Gleichstand kurz vor Spielende. Der Rest ist bereits erzählt.
    Fazit: Ein gutes Spiel mit interessanten Duellen, das auf jeden Fall mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Mit etwas mehr Glauben wäre auch die große Überraschung drin gewesen.

    Tina Menz: 22 Punkte, 8 Rebounds, 4 Assists, 2 Steals
    Frauke Till: 11 Punkte, 11 Rebounds, 3 Blocks
    Jenny Menz: 10 Punkte, 6 Rebounds, 2 Assits, 2 Steals, 2 Blocks
    Tanja Schäffner: 8 Punkte, 2 Rebounds, 3 Assists, 1 Steal
    Antje Skorsetz: 7 Punkte, 8 Rebounds, 1 Assist, 2 Steals
    Nathalie Lyssenko, Katja Bondartschuk, Lisa Mewes, Sophie Laue, Laura Masek, Katharina Bliedtner