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Die Entscheidung ist gefallen und sie kommt für viele Basketballexperten sehr
überraschend: John Staudt heißt der neue Cheftrainer der BG Illertal-Weißenhorn. Der
29-jährige Amerikaner arbeitete zuletzt unter anderem in der ersten dänischen und
englischen Liga und konnte mit seinen Vereinen beachtliche Erfolge verbuchen. Zum
ersten Mal auf der Bank sitzen wird er am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den
TV Langen (17.30 Uhr, Dreifachturnhalle). Staudt folgt auf Interimstrainer Tobias
Waitzinger, der Mitte Oktober nach dem Rücktritt von Rainer Bauer vorübergehend das
Traineramt übernommen hatte.
Neustart bei den Panthers: Um die Gefahr eines möglichen Absturzes zu minimieren,
hat sich die BG Illertal-Weißenhorn jetzt ein neues Betriebssystem zugelegt. Die
Rede ist von dem Amerikaner John Staudt, er soll dem Verein helfen, das Ziel
Klassenerhalt in der 2. Basketball-Bundesliga ProB zu verwirklichen. Der neue
Weißenhorner Head Coach ist in Deutschland bis dato noch völlig unbekannt, ganz
anders sieht es dagegen in Dänemark aus. Dort übernahm er vergangene Saison den
Erstligisten Aalborg Vikings und machte sich mit erst 28 Jahren als jüngster
Erstligacoach Europas einen Namen. Aalborg stand zu Staudts Amtsantritt abgeschlagen
auf dem letzten Tabellenplatz, der Verein galt als sicherer Abstiegskandidat.
Innerhalb weniger Spiele konnte er jedoch das Ruder herumreißen und der Mannschaft
schließlich zum nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt verhelfen. "John hat
in Aalborg hervorragende Arbeit geleistet und sich dort einen ausgezeichneten Ruf
erarbeitet", lobt BGIW-Chef Jochen Seif. Bevor der Amerikaner nach Dänemark kam, war
er als Assistenzcoach beim britischen Erstligaverein MK Lions im Einsatz. Seine
Trainerlaufbahn begann Staudt bereits mit 17 Jahren als Co-Trainer einer
Jugendmannschaft.
Eine ähnliche Ausgangsposition wie in Aalborg findet Staudt nun in Weißenhorn vor,
wo er ebenfalls das Schlusslicht aus dem Tabellenkeller führen soll. Jochen Seif:
"Er hat vergangene Saison gezeigt, dass schwierige Situationen für ihn kein Problem
sind und er aus jedem Spieler 100 Prozent herauskitzeln kann." Seif hofft darauf,
dass der Neue die gute Arbeit von Tobias Waitzinger fortführen kann: "Wir haben in
den vergangenen Wochen viele positive Ansätze gezeigt. Unter John Staudt muss sich
das Team jetzt weiterentwickeln, vor allem in der Defense ist noch viel Luft nach
oben." Der Kontakt zu dem amerikanischen Basketballfachmann kam übrigens durch
Kooperationspartner ratiopharm Ulm zu Stande: Staudt suchte nach einer neuen
Herausforderung und kontaktierte über seinen Agenten den deutschen Erstligisten. Da
die Ulmer derzeit alle Posten besetzt haben, kam die Idee, ihn als neuen Trainer für
die Panthers zu verpflichten. "Sein Hauptaufgabenfeld wird in Weißenhorn liegen, er
wird aber auch in Ulm hospitieren und dort wertvolle Erfahrungen sammeln", sagt
Seif.
Der neue Weißenhorner Head Coach kann es kaum erwarten, die Trainingsarbeit bei den
Panthers zu übernehmen. Er blickt der Aufgabe mit viel Optimismus entgegen: "Ich
sehe großes Potenzial in der Mannschaft und bin mir sicher, dass wir mit harter
Arbeit noch einiges in dieser Saison erreichen können. Obwohl der Saisonstart nicht
nach Vorstellung verlaufen ist, sind die Play-offs ganz klar mein Ziel." Staudt, der
vor seiner Zeit in Europa fünf Jahre lang an einer innerstädtischen Schule in
New-York unterrichtete, möchte seine Philosophie noch in dieser Woche an die
Mannschaft weitergeben: "Wir müssen sowohl in der Defense als auch in der Offense
den Gegner unter Druck setzen. Viel Wert lege ich auf eine gute Teamverteidigung und
auf ein schnelles Angriffsspiel." Wenn Staudt gerade einmal nicht als
Basketballlehrer unterwegs ist, lebt er in Larchmont (New York). Dort verbringt er
die Zeit mit seiner Familie oder auf dem Golfplatz.
Die BG Illertal-Weißenhorn bedankt sich bei Tobias Waitzinger für sein großes
Engagement in den letzten Wochen und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!
Text: Matthias Sauter