Beiträge von ülüm

    Die Menschen sind heiß und ausgehungert wieder ein normales Leben zu führen mit Essen gehen, Besuch von Kultur- und Sporteranstaltungen, Museen, Konzerten, und wieder reisen zu können, wieder shoppen zu gehen und sich normal unter Menschen zu bewegen. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass mit schon mit jeder Lockerung aber spätestens in dem Moment in dem jede Beschränkung fällt ein regelrechter Boom auf alles einsetzt. Ich würde darauf wetten.

    Die Frage ist also: Welche Firmen und Branchen halten bis dahin durch.

    Viel schwieriger ist die Frage nach den wirtschaftlichen Folgeschäden (die medizinischen und menschlichen Schicksale hier mal bewußt außen vor gelassen). Diese Folgen muss man sehr differenziert betrachen. Aus makroökonomischer Sicht floriert die Wirtschaft nach wie vor sehr gut. Es gibt Gewinner und Branchen, die von der Pandemie proitiert haben oder keinerlei Schäden hatten. Es gibt die, welche mit 1 oder 2 blauen Augen bisher durchgekommen sind und leider auch Firmen und Branchen, die massiv in ihrer Existenz bedroht sind.

    Zu letzter Kategorie gehören u.a. ganz sicher auch viele Einzelhändler, Veranstalter und Gastronomen, die während des Lockdowns nur noch Kosten und keine Einnahmen mehr hatten. Gerade für den Einzelhandel, dem der Online-Handel eh schon schwer zusetzt, ist Corona das allerletzte was er gebrauchen kann.

    Aber es liegt auch hier an uns allen und ganz besonders auch an der Amazon Prime-Generation eben nicht "Alexa, bestell mal..."zu sagen, sondern den Hintern zu heben, in die Innenstädte zu gehen und den Klick in seiner Stadt zu lassen. Es ist einfach ein Unding und unfair sich die Fachberatung in örtlichen Fachgeschäften zu holen, die Ware aber wegen ein paar Cent oder Euro onlie zu bestellen. Genau das sehe ich im privaten Umfeld immer häufiger. Kann man ja machen....aber dann darf man sich auch nicht, eines nicht mehr so fernen Tages, über zahllose leere Schaufenster in den Innenstädten wundern und beschweren.

    Und daran ist dann nicht die Politik schuld....

    Es ist halt immer einfach die Maßnahmen gut zu heissen, wenn man selber darunter nicht wirklich leiden muss. Es gibt aber genug Menschen denen der Lockdown schwer zu schaffen macht. Sei es das die Existenz bedroht ist, steigende häusliche Gewalt, Kinder denen die Bildungschancen genommen werden, depressive Menschen die zusätzlich belastet werden, etc.

    Ich unterstelle keinem Politiker das er was schlechtes will, aber mir ist diese Alternativlosikeit ein Greul und letztlich muss sich eine Merkel, Söder und Co. vorwerfen lassen, nur die „Fachleute“ um sich zu scharren, die ihre Politik mit tragen.

    Und es gibt immer mehr die Menschen, die Krokodilstränen vergießen ob der geschundenen Wirtschaft, vernichteten Existenzen, verzweifelten Eltern, verhaltensauffälligen Kindern, häuslicher Gewalt, kaputten Beziehungen, Vereinsamung der Alte, etc.,etc.,etc., und im nächsten Atemzug in einem mittlerweile gelöschten Post zugeben, dass Sie genau zu denjenigen gehören, die die ganze Pandemie befeuern, indem man sie am A....lecken könne, trotzs Verbots heimlich Parties feiern, den Friseut kommen lassen und wer weiß weas noch alles. Noch mehr Widersprüchlichkeit geht kaum!

    Wenn dann noch die Argumentation dieser Leute seit langem nur darin besteht, auf die pösen, unfähigen Politiker einzuprügeln, jede, aber auch wirklich jede Maßnahme, als übertrieben oder ungeeignet zu kritisieren und anerkannte, fähige "Fachleute" in Anführungszeichen zu setzen - dann frage ich welche Agenda hinter ihrer fanatischen Fundamentalkritik wirklich steckt. Corona und die ergriffenen Maßnahmen sind es jedenfalls nicht. Das ist ein Beharren auf Positionen und keine konstruktiver Austausch von Meinungen. Bei letzterem besteht ja die Möglichkeit ganz oder teilweise zu überzeugen oder überzeugt zu werden. Diese "Gefahr" besteht hier aber nicht. Insofern verstehe ich gerhard sehr gut.

    Wenn hier jemand Kritik verdient dann sind es ganz sicher nicht die Fachleute aus Medizin und Naturwissenschaften sondern am ehesten diejenigen, welche die Politik zu den wirtschaftsrelevanten Maßnahmen beraten haben.

    Bin seit einigen Jahren selbst Unternehmer und habe davor in einem Konzern eine Abteilung mit am Ende 80 Leuten verantwortet. Von daher weiß ich, dass das Wichtigste was ein Unternehmen braucht, Planungssicherheit ist. Ein brutalstmöglicher 3-wöchiger Lockdown mit knallharter Ausgangssprerre incl. staatlicher Versorgung der vulnerablen Gruppen hätte nur einen Bruchteil der Kosten verursacht statt diese schier "unendliche" Geschichte. Nichts zehrt Unternehmen mehr aus als Umsatzverluste über lange zeiträume und Unsicherheiten bei der Planung von Produktion, Einkauf, Vertrieb und Personal.

    Wobei aber jedem vernünftigen seit 3,5 Monaten auch klar sein konnte und musste, dass beim aktuellen Stand und einem Lockdown light jedesmal die Verlängerung kommen wird.

    Ein in Ulm jedermann bekannter Einzelhändler und Gastronom plädierte in einem persönlichen Gespräch Ende Oktober für diesen Brutalo-Lockdown auch wenn es ihn selbst sehr hart treffen würde. Ich fand damls diese Maßnahme noch als zu hart. Heute leiste ich Abbitte und gebe ihm recht.

    Nimm bitte einfach auch mal zur Kenntnis, das Politiker auch nur Menschen sind die, erstmalig mit einer Pandemie konfrontiert, erst lernen mussten und immer noch müssen. Die Beratung brauchen aus allen Richtungen und Fakultäten brauchen. Der mit Abstand größte Berufsstand unter unseren Politikern ist der der Juristen. Die sind nicht zwingend dafür bekannt, Fachleute bei wirtschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Themen zu sein. Was unserem Parlament und somit unserer Politik fehlt, sind Praktiker, Macher aus den verschiedensten Berufszweigen und allen Schichten der Gesellschaft. Diese Kopflastigkeit der Politik ist aber ein seit lange bekanntes Problem an dem wir, die Wähler, nicht unschuldig sind.

    Fakt ist, dass zumindest in unserer Firma seitdem wir Masken tragen, also seit etwa einem Jahr, niemand mehr eine Erkältung, grippalen Infekt oder eine Influenza hatte.

    In ganz Asien ist Maske tragen wenn man erkältet ist, gesellschaftliche Pflicht und absolut üblich. Zum Schutz der anderen. Wenigstend das könnte man aus der Corona-Zeit mitnehmen.

    Und wo und seit wann besteht Grippe-Impfzwang ??? Es ist und bleibt freiwillig. Ich mache das seit Jahrzehnten seitdem ich mit Anfang und Mitte 30 2 waschechte Influenzen hatte. So wie Millionen andere auch. Außerdem weiß wohl niemand wieviele Grippetote es gäbe wenn sich alle oder keiner impfen lassen würde.

    Ich hänge mich aus dem Fenster und behaupte: Wenn sich nicht Millionen impfen würden wäre die Zahl der jährlichen Grippetoten sehr viel höher.

    Dein gedanklicher Ansatz ist schon grundlegend falsch weil du mit demselben statistischen Werkzeug 2 völlig unterschiedliche Zeithorizonte vergleichen willst. Die Messtaktung von 1 Monat oder 1 Quartal liefert belastbare, aussagekräftige Zahlen bei Umsatzvergleichen, Sterberaten, Erkrankungen, uvm - aber natürlich nicht bei Klimaverläufen, deren Peaks erst bei häufigen Messungen über lange Zeiträume relativiert werden und somit einen Trend ergeben.

    Statistik dient der Erkenntnisgewinnung durch gemessen Zahlen und deren Vergleich, um es sehr simpel auszudrücken. Du musst aber schon vorher genau überlegen welche Zeiträume du exakt miteinander vergleichst und wie lange und wie oft du dazu messen musst.

    Monatliche Sterberaten auf Grund einer Pandemie mit Klimatrends zu vergleichen ist wissenschaftlich völliger Unfug.

    Was ich dir unterstelle? DEINE EIGENEN WORTE. Sind dir die auch schon wieder zuviel Unterstellung?

    *Zitat franz*: "... Mir ist sowieso schleierhaft wie man einen Impfstoff nur aufgrund eingereichter Unterlagen am Schreibtisch bewerten will...."

    Das kann nur jemand schreiben, der bisher keinerlei Vorstellung davon hatte, wie die Medikamentenzulassung in Ländern mit guter Wissenschaft und einem funktionierenden Gesundheitssystem erfolgt. Falls doch, wäre es völlig schleierhaft wieso derjeneige einen solchen Satz schreibt.

    Aber es freut mich, dass du die Links von Cayenne gelesen hast und nun nachträglich deinen natürlich längst vorhandenen Wissenstand bestätigt siehst.

    Wieso man aber daraus nun unbedingt ein Politikum konstruieren muss, verstehe ich nicht. Ich halte das für sachlich falsch und letztlich auch albern. Natürlich ist die Entwicklung eines Vakzins, bei einer akuten Pandemie erst recht, hochwissenschaftlich und hochökonomisch.

    Hochpolitisch ist es aber nur für Diktaturen und Autokratien, weil diese System einen Großteil ihrer nationalen politischen Legitimation der Verfolgung nationalistischer Narrative verdanken. Ohne diese ginge gar nichts. "Wir allein wissen besser Bescheid und können alles alleine und sowieso besser als alle anderen". So ungefähr. Und das gilt für alle Lebenslagen und Eventualitäten...also auch für die Entwicklung von Vakzinen.

    Boris ist per Naturell ein Autokrat vom Schlage eines Trumps, Putins, Orbans oder Kaczyńskis. Von daher kann es gar nicht verwundern, dass er die Zulassung jetzt durchdrückt. Außerdem ist die Pandemie-Not und folglich der Druck in GB aktuell besonders groß. Dass er diese Situation entscheidend mitverursacht hat...Schwamm drüber.

    Der von dir erwähnte Impfstoff Sputnik ist doch übrigens der einzige der schon vor geraumer Zeit ohne nennenswerte Erprobung direkt am Schreibtisch freigegeben wurde. Die Erprobung erfolgt also direkt bei der (klinischen) Anwendung. Prost Mahlzeit!

    Vor 30 Jahren nannten das BWLer: "Management by Surprise" . Einfach mal entscheiden und sich dann von den Folgen überraschen lassen.

    Kein Medikament wird doch nur anhand eingereichter Laborwerte und ohne praktische Erprobung zugelassen. Wer hat die denn das erzählt?

    Dass dann irgendwann eine Entscheidung an einem irgendwie gearteten Tisch in irgendeinem Gremium fallen muss, ist doch logisch! Wo denn sonst ???

    Im Labor etwa?

    Nach meinem Kenntnisstand wurden der Wirkstoff von BioNTech in der 3. Phase ebenso wie die beiden anderen an tausenden Probanden getest mit sehr guten Ergenissen, sehr guter Verträglichkeit und nur geringen Nebenwirkungen wie Rötung der Einstichstelle und leichten Grippesymptomen. Letzteres habe ich persönlich jedes Jahr bei jeder Grippeschutzimpfung auch. Mein letzter Infostand sind > 20.000 Probanden. Ich weiß aber nicht ob sich diese Zahl nur auf den BioNTech/Pfizer-Wirkstoff bezieht oder auf alle 3 die aktuell kurz vor der Zulassung stehen.

    Die Frage ist auch nicht ob wir sterben müssen. Das Sterben beginnt mit dem Tag der Geburt. Das wissen wir alle. Die Frage ist doch wann und warum (und wäre esw zu diesem Zeitpunkt vermeidbar gewesen)!

    Bei allem Respekt vor Eltern, Großeltern und was aus uns allen geworden ist: ich finde die Diskussion in diesem Thread ziemlich off-topic.

    Bei allem Respekt für dein Befinden: Der Thread heiß doch Corona UND seine Auswirkungen. Die Problematik der Kinderbetreuung wegen Schließung, Öffnung, von Kitas und Schulen, Entzerrung von Unterricht etc. ist Teil seiner Auswirkungen -> wie die altuelle Diskussion in der Öffentlichkeit und in der Politik ja auch zeigt.

    Das Pandemie-Geschehen und seine Folgen besteht halt nicht nur aus medizinischen Fallzahlen und Statistiken.

    ....Sie hat täglich vorgekocht oder ich habe mich halt selbst versorgt. Das war kein Problem gewesen. Krippe oder Kita haben wir nicht benötigt...

    Ja, das kenne ich so auch. Mein Vater war Pilot bei der BW und fast nie da. Also hat mir meine Mutter gezeigt wie der Gasherd funktioniert, wie man ihn anzündet, was eine Bimetall-Sicherung ist und mich ermahnt, dass offenes Feuer gefährlich ist. Damit konnte ich uns das vorgekochte Essen oder mal eine Dose Ravioli mit Tomatensoße heiß machen. Irgendwann war mir das zu blöd und habe angefangen selber zu kochen. Hatte zur Folge sehr früh ein sehr ambitionierter Hobbykoch zu werden bei dem bald darauf die ganze weibliche Verwandtschaft Ideen oder Rat holte.Eine schier unglaubliche Verantwortungslosigkeit meiner Eltern. Ein totales Wunder, dass aus uns allen was gscheites wurde und nie was passiert ist.

    Mir ist nicht klar, was das mit realitätsfernem denken zu tun haben soll.Ich bin einfach nur neugierig wie ihr das geregelt habt. Du sagst ihr arbeitet beide Vollzeit.:Vollzeit heißt für mich 8h täglich. +/- 40h die Woche. So ungefähr jedenfalls.Da ist doch die Frage naheliegend, wo in normalen Zeiten eure Kids nachmittags sind, wenn kein Nachmittagunterricht ist bzw. wenn sie in keiner Ganztagesschule sind? Da ist doch eine täglich Lücke von einigen Stunden. Dafür müsst ihr doch eine Lösung gefunden haben, wenn sie zu jung sind um allein gelassen werden zu können.. Wo sind sie denn da? Warum ist diese Lösung in Corona-Zeiten nicht möglich? Reines Interesse meinerseits und kein Vorwurf!

    Mir ist eine solche Situation nicht völlig fremd. Wir haben 4 Kids. Das 1. kam da war meine Frau noch Studentin. Beim 2. war ich im Zweitstudium und habe nebenher Teilzeit gearbeitet. Bei Nr. 3 und 4 waren wir beide berufstätig. Ganz ehrlich: ohne Großeletern und Verwandte wäre das damals nicht möglich gewesen, denn die damaligen Arbeitgeber zeigten keinerlei Entgegenkommen.Elternzeit gabs nur für Frauen und max. 6 Monate. D.h. es wurde nur "ein" Arbeitsplatz aber nicht die Stelle garanitert. Für gut ausgebildete Frauen die diese Zeit nahmen, war das meistens gleichbedeutend mit dem vorzeitige Ende der (steilen) beruflichen Karriere.

    Btw (und bitte nicht fals Vorwurf verstehen): Als 9-jähriger musste ich oft genug meinen 4 jährigen Bruder und meine 2 jährige Schwester hüten und nebenher Hausarbeiten und Schulaufgaben erledigen. Meistens halbe Tage lang (oder auch mal länger) im Wechsel mit Omas, Opas, Nachbarfrauen...weil beide Eltern Vollzeit gearbeitet haben. Das war damals absolut keine Seltenheit. Aber vielleicht hat unsere Elterngeneration ja auch einfach nicht realitätsnah genug gedacht oder war schlicht nicht fürsorglich genug.