Berlin - Er ist der Mann für die besonderen Würfe und soll ALBA Berlin zurück auf den Thron der Basketball-Bundesliga führen:
Shooting Guard Mike Penberthy gehört zu den spektakulären Verstärkungen der neuen Spielzeit in der ersten Liga.
Er ist einer der treffsichersten Korbjäger seiner Zunft und gewann zusammen mit Weltstars wie Shaquille O'Neal und Kobe Bryant 2001 mit den Los Angeles Lakers den NBA-Titel.
"Ich bin kein Superstar"
"In Deutschland bezeichnen mich deshalb einige als Superstar. Ich denke aber nicht, dass ich einer bin", sagt der 30 Jahre alte US-Amerikaner, überlegt kurz und fügt dann grinsend an:
"Aber wenn wir am Ende die Meisterschaft gewinnen, dann könnt ihr mich gerne so nennen." An Selbstbewusstsein mangelt es dem 1,91 m großen Distanzschützen jedenfalls nicht.
Ein Mann der Rekorde
Bereits zu Karrierebeginn hatte Penberthy am Masters College im kalifornischen Santa Clarita alle Schulrekorde gebrochen.
In den vergangenen drei Jahren erreichte er beim italienischen Erstligisten Pompea Napoli mit bis zu 95 Prozent die beste Freiwurf-Quote der Liga.
Zudem war der Dreier-Spezialist vergangene Saison mit durchschnittlich 22,1 Punkten zweitbester Korbschütze im Uleb-Cup.
"Es macht keinen Spaß gegen ihn zu spielen"
"Wenn ich erstmal einen Dreier versenke, treffe ich anschließend vier weitere", sagt Penberthy, der findet, dass er in den letzten Jahren "schon ganz gut" war.
In Berlin will er noch eine Schippe drauf legen, was seine Mannschaftskollegen schon zu spüren bekamen. "Mike macht zwar viele Witze, aber im Training macht es keinen Spaß, gegen ihn zu spielen", sagt Nationalspieler Demond Greene.
Bei den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten hatte Penberthy 100 von 102 Freiwürfen verwandelt.
Führungsrolle für den Neuen
"Mike wird unserem Angriff ein deutlich verändertes Bild geben, er wird die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidigung von unseren Innenspielern nehmen", sagt Trainer Henrik Rödl: "Er soll der Mann sein, der den entscheidenden Wurf nimmt. Dafür ist er geholt worden."
Der flexible Kalifornier, der auch als Spielmacher agieren kann, ist sich seiner Verantwortung bewusst: "Es ist jetzt meine neunte Profisaison, deshalb habe ich natürlich auch eine Führungsrolle bei ALBA."
Schlechte Erfahrungen an Alba
Dabei hatte der gläubige Christ Penberthy ursprünglich recht unangenehme Erinnerungen an seinen neuen Arbeitgeber.
In der Saison 1999/2000 spielte der "Shooter" im Dress des ehemaligen Bundesligisten Hamburg Tigers gegen die Hauptstädter und wurde während des Spiels vom Berliner Spielmacher Frankie King gewürgt. Anschließend feuerten die "Albatrosse" ihren Aufbauspieler King. Penberthy verließ die BBL und ging zu den Lakers.
Nun kehrt der dreifache Familienvater mit einem klar definierten Saisonziel zurück: "Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen! Albas Ziel ist es, immer zu siegen, also ist es auch meins. Wir wollen den Titel."
