Nach 89 Tagen des Wartens: Die Bayern-Basketballer beginnen das BBL Final-Turnier im Audi Dome gegen Ulm

89 Tage nach dem letzten Spiel setzt der FC Bayern Basketball endlich die Saison 2009/2020 fort: Mit einem Heimspiel gegen den Südkonkurrenten Ulm steigt der Titelverteidiger am Samstagabend (6.6., 20.30 Uhr/MagentaSport und FC Bayern.tv live) in das Final-Turnier der BBL um die Deutsche Meisterschaft 2020 ein. Anfang März hatten die Münchner 91:75 in Bayreuth gewonnen und damit die souveräne Tabellenführung verteidigt. Die Franken gehören nun nicht zum Starterfeld des Final10, neun von ihnen rangierten bei Abbruch der (inzwischen beendeten) Hauptrunde unter den Top10 der BBL. Weitere Gruppengegner der Bayern sind Crailsheim (8.6., 16.30 Uhr), Göttingen (12.6., 16.30 Uhr) und Oldenburg (14.6., 19 Uhr).

„Das Final-Turnier gibt uns die Möglichkeit, das Beste aus der Situation zu machen und endlich wieder um Erfolge zu kämpfen“, sagt Bayern-Sportdirektor Daniele Baiesi, „es kann uns wieder Hoffnung geben nach einer sehr schwierigen Zeit.“ Auch Trainer Oliver Kosticstellt voran, dass es „gut ist, zurück im Leben zu sein“. Und Kapitän Danilo Barthel sagt: „Ich sehe die Saison-Fortsetzung als große Chance. Es ist wichtig, dass wir wieder spielen, schon allein, um den Profi-Basketball in Deutschland zu schützen. Da hängen viele Jobs dran, nicht nur die der Spieler.“

13 Spieler im FCBB-Kader, Ulm mit Center-Zugang Dylan Osetkowski

Am Freitagnachmittag werden die Bayern – nach einem letzten Test auf das Corona-Virus – das Turnier-Quartier im „Leonardo Royal Hotel“ am Olympiapark beziehen, wo gemäß des strikten Hygienekonzepts alle Teams, die Referees und Offiziellen isoliert untergebracht sind. 13 Spieler stehen im finalen Kader, neben dem bewährten Personal und dem einzigen Zugang, Nationalspieler Ismet Akpinar, auch der 18-jährige Youngster aus dem U19-Team des FCBB, Sasha Grant.

„Das erste Spiel wird uns ein Feedback geben, wo wir überhaupt stehen“, meint Oliver Kostic, „das gilt sicher für alle Mannschaften.“ Die Karten werden ja neu gemischt angesichts zum Teil veränderter Kader und der letztlich wertlosen Hauptrunde (19:2 Bayern-Siege). Kostic: „Jeder, der teilnimmt, hat eine Chance, weit zu kommen, das ist das Spezielle an dem Format.“

Neben dem ungewohnten BBL-Modus mit Gruppenphase und verkürzten Playoffs (best-of-two) binnen drei Wochen (6. – 28. Juni) gebe es auch andere Unwägbarkeiten zu meistern, betont Sportchef Baiesi: „Es wird interessant sein zu sehen, wo die Spieler nicht nur physisch stehen, sondern auch mental.“ Einen Heimvorteil im Audi Dome sehen die Bayern weniger. „Auch die anderen Mannschaften werden sich schnell an die Körbe und alles andere im Audi Dome gewöhnt haben“, sagt FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic. Und Kapitän Barthel gibt zu bedenken: „Vielleicht ist die Situation für uns im Hotel sogar ein bisschen schwerer, weil wir wissen, dass die Familie nur 15 Minuten entfernt sind – aber wir eben alle Abstand halten müssen.“

Lucic: „Berlin wird hochmotiviert sein“

Ganz sicher wird aber auch das Basketballfest im Audi Dome bald vermehrt von sportlichen Dingen dominiert werden. „Alba wird hochmotiviert sein, den zweiten Titel nach dem Pokal zu holen“, hat Co-Kapitän Vladimir Lucic dieser Tage bereits auf die Frage nach den Favoriten antworten müssen. Die Berliner reisen mit komplettem Kader an und gelten in der Parallelgruppe B neben Ludwigsburg als Anwärter auf die beiden Finalspiele am 26. und 28. Juni.

In Gruppe A beginnen die Bayern also gegen ratiopharm Ulm, das den Kern beisammenhielt. Der junge Spielmacher Killian Hayes, Seth Hinrichs und Center Grant Jerrett haben ihre Teilnahme abgesagt; der österreichische Guard Thomas Klepeisz (aus Braunschweig) und der in Göttingen glänzende, 23-jährige US-Center Dylan Osetkowski (12,7 PpS, 6,4 RpS) tragen dafür jetzt Orange beim Tabellen-Zehnten der Hauptrunde (10:10 Siege). Und natürlich auch Per Günther, der in der Rassismus-Debatte einen spritzigen Konter lieferte. „Liebe easyCredit-Spieler. Wenn Ihr Euch beim anstehenden Turnier ausdrücken und gegen Rassismus positionieren wollt – bitte fühlt Euch frei, die ersten 10.000 an Strafe gehen auf mich.“

Medieninformation: FC Bayern Basketball