Verdient weiter“: Die Bayern mit Respekt gegen Ulm

Schon am frühen Donnerstagmorgen begann das Trainerteam um Andrea Trinchieri mit der taktischen Vorbereitung auf den kommenden Gegner: Ratiopharm Ulm trifft im Playoff-Halbfinale ab Pfingstsonntag auf die Bayern-Basketballer – die Schwaben schalteten überraschend Titelverteidiger Berlin 3:1 aus. Die Münchner, Tabellendritter der Hauptrunde, übernehmen damit von den Ulmern (7.) das Heimrecht und empfangen diese zum Auftakt zweimal im Audi Dome, am Sonntag (18 Uhr) sowie kommenden Dienstag (20.30 Uhr). Am Freitag darauf, 2. Juni, wechselt die Best-of-five-Serie (Modus 2-2-1) nach Ulm.

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Wiedersehen mit Gavel

Die Ulmer – diese Saison erstmals trainiert vom früheren Meisterkapitän der Bayern (2014 – 2018), Anton Gavel, der nach seinem Karriere-Ende 2018 erste Einblicke ins Trainermetier beim FCBB-Nachwuchs sammelte – haben sich in den vergangenen Monaten markant gesteigert. Im EuroCup, dem zweithöchsten Wettbewerb nach der EuroLeague, hatte man eine positive Bilanz und scheiterte knapp im Viertelfinale. Und auch in der Bundesliga ging es beständig voran, nachdem gleich die ersten fünf Spiele verloren gegangen waren.

Denn Ulm hatte hochkarätig nachgerüstet: Der brasilianische Power Forward Bruno Caboclo, 2014 Pick Nummer 20 bei der NBA-Draft (105 NBA-Spiele, 4,2 PpS), wurde Anfang Januar verpflichtet; Flügelspieler Brandon Paul (2017/2018 64 NBA-Einsätze für San Antonio) war bereits einen Monat zuvor unter Vertrag genommen worden, nach Engagements in der spanischen ACB (Badalona) und zuletzt in China.

Brasilianische Connection und der Münchner Jallow

Caboclo (15,2 PpS, 6,5 RpS) bildet seitdem mit dem zweiten brasilianischen Nationalspieler, Point Guard Yago dos Santos (14,6 PpS, 5,6 ApS), ein offensivstarkes Duo. Die Guard-Routiniers Paul (10,8 PpS) und Thomas Klepeisz (9,9) unterstützen mit ihrer Erfahrung den jungen spanischen Spielmacher Juan Nunez, 18 (8,0).

Play & Win

Zweitbester Scorer ist aber das athletische FCBB-Eigengewächs Karim Jallow (11,4 PpS), der in seinem zweiten Ulmer Jahr und nach auskurierter Verletzung zuletzt groß aufspielte. Auch Nationalspieler Philipp Herkenhoff kam nach seiner langen Verletzungspause immer mehr zur Geltung und war just beim entscheidenden 83:81 am Mittwochabend gegen Alba mit 14 Punkten (4/5 Dreier) ein X-Faktor. Der ebenfalls formstarke US-Forward Joshua Hawley (8,8 PpS, 4,7 RpS) und Forward Robin Christen (6,9 PpS) komplettieren eine tiefe Rotation.

Ulm spielt schnell – und die meisten Assists

Als Team zeichnet sich Ulm in den Playoffs bisher durch hohe Physis und Aggressivität aus, die sich defensiv im Bestwert bei den Steals (10,5 STpS) ablesen lässt. Die durchschnittlich 21 Assists sprechen ebenfalls für ein energetisches Kollektiv, das die meisten Dreier alle acht Playoff-Teams trifft (11,8 pro Spiel, 33 % / FCBB: 9,3, 37,8 %). Beim dritten Erfolg über Alba lag der Gast zwar in sämtlichen Statistiken vorn, doch mit viel Energie wurde das Verhältnis bei den Offensivrebounds ausgeglichen gestaltet (17:18) – und bei den Turnovers hatte man klare Vorteil (8:19).

„Ulm hat gezeigt, was für ein unangenehmer Gegner sie sind, man darf sie auf keinen Fall unterschätzen“, sagt FCBB-Kapitän Andreas Obst, der bis zu seinem Wechsel nach München 2021 zwei Jahre für den Kontrahenten auflief. „Sie spielen sehr schnell, nehmen viele Würfe und bringen auch in der Defense richtig Aggressivität mit. Ihre Point Guards machen Tempo und die Bigs am Korb sind athletisch, so haben sie gegen Berlin sehr gut ausgeschaut und diese Serie absolut verdient gewonnen. Wir dürfen ihnen nicht erlauben, zu frei und schnell zu spielen.“

Zwei klare Siege in Berlin

Die Bayern bestritten gegen Ulm das allererste Saisonspiel (87:80), auch das Rückspiel Anfang April konnten sie (damals ohne Rubit, Harris, Hunter und Winston; Ulm ohne Caboclo) gewinnen, 77:59. Nun werden die Karten neu gemischt. Der Ulmer Kader ist komplett, Trinchieri hat ohne Lucic, Hunter und Rubit auszukommen. Und den Heimvorteil hat der Herausforderer schon gegen Berlin ignoriert, er triumphierte in beiden Spielen in der Arena am Ostbahnhof verblüffend deutlich (88:64, 93:81).

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Medieninformation: FC Bayern Basketball