Mit stolzer Brust oder mit schweren Beinen: Wie verarbeitet Bonn gegen Chemnitz den Final-Four-Trip nach Malaga?

Während sich die NINERS Chemnitz neun Tage auf das erste Spiel der Viertelfinalserie vorbereiten können, haben die Telekom Baskets Bonn fernab der Heimat ihren ersten Saisonhöhepunkt vor der Brust: Am 12. / 14. Mai steht das Final Four der Champions League in Malaga an, die Bonner müssen im Halbfinale gegen den Ausrichter Unicaja ran. Feiert das Team von Tuomas Iisalo den ersten Titel seiner Vereinsgeschichte? Das „Vize-“ würde man am Hardtberg nach fünf verloren Finalserien und drei verloren Pokalendspielen auf nationaler Ebene nur zu gerne mal streichen.

Wie haben in der jüngeren Vergangenheit deutsche Teams den Spagat zwischen Final Four auf europäischem und Playoff-Start auf nationalem Parkett eigentlich gemeistert? In der vergangenen Saison hatten die MHP RIESEN Ludwigsburg nach dem dritten Platz in der Champions League noch ein Nachholspiel der regulären Saison zu absolvieren, ehe sie Ulm per Sweep im Viertelfinale ausschalteten. Auch 2018 gelang den Schwaben, diesmal direkt nach dem Final Four, ein Viertelfinal-Sweep gegen Bayreuth. Und 2016 gewann Frankfurt den FIBA Europe Cup, danach fegten auch die Hessen Berlin mit dem Besen aus dem Viertelfinale. Gut, für Bamberg setzte es 2019 ein 1-3 im Viertelfinale gegen Vechta, die Oberfranken hatten zwischen Final Four und Playoff-Start aber gleich drei Hauptrundenspiele zu absolvieren. Deshalb bleibt es für Bonn doch bei einem guten Omen.

Woraus sich die Chemnitzer bei der Vorbereitung konzentrieren werden? Wie sie TJ Shorts stoppen können. Der Bonner Point Guard untermauerte im letzten Hauptrundenspiel mit seinem Gamewinner gegen Ulm sowie ein starker Crunchtime, warum er der MVP der Liga ist. Das mussten die Chemnitzer in dieser Saison bereits am eigenen Leib erfahren: Im Hinspiel stellte Shorts mit 38 Zählern bei überragenden 15/20 aus dem Feld den Saisonrekord auf, beim Rückspiel traf er den Gamewinner. Wen setzt NINERS-Coach Rodrigo Pastore also auf Shorts an? Primär dürfte nicht der Chemnitzer Einser Arnas Velicka, sondern dessen Backcourt-Partner Dominic Lockhart – ein Chemnitzer Spezialist für Defensivaufgaben – beginnen. Auch Aher Uguak mit seiner Länge und Athletik auf dem Flügel könnte eine Option sein. Und da die Chemnitzer im Pick-and-Roll viel switchen, auch immer wieder die Big Men – wie Jonas Richter. Der wurde in seiner Bundesligakarriere schon häufiger direkt auf gegnerische Scoring-Guards angesetzt, so beweglich ist der Neu-Nationalspieler und NINERS-Kapitän, der kurz vor Playoff-Start seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Auch dank Richters Defensivstärke nahmen die Chemnitzer beim entscheidenden Sieg gegen Heidelberg deren Anführer Eric Washington aus dem Spiel.

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Medieninformation: easyCredit BBL