Nächstes Schlüsselspiel beim MBC

Die Veolia Towers Hamburg bestreiten am Samstag (22.04.) das nächste Duell gegen einen direkten Tabellennachbarn. Gegner SYNTAINICS MBC verlor zuletzt sieben Spiele in Folge. Seth Hinrichs zurück im Training. Tipoff ist um 18 Uhr – Magenta Sport überträgt live.

Von Entspannung und Zufriedenheit keine Spur. Daran änderte auch der hart umkämpfte 90:86-Sieg gegen Heidelberg am Mittwoch erst einmal nichts. Entsprechend zielstrebig präsentierten sich die Hamburger direkt nach dem Spielende. Denn die Mannschaft um EM-Held Jonas Wohlfarth-Bottermann hat sich auch für die verbleibenden vier Saisonspiele noch ehrgeizige Ziele gesteckt. Die nächste Partie steht bereits am Samstag (22.04.) an, bei Tabellennachbar SYNTAINICS MBC, der vor dem 30. Spieltag dicht an dicht mit den Hamburgern in unmittelbarer Nähe zu den Abstiegsplätzen rangiert. Gut möglich, dass dann auch Kapitän Seth Hinrichs wieder im Einsatz sein wird. Der 30-Jährige kehrte am Donnerstag zurück in die Hansestadt, absolvierte am Freitagvormittag die abschließende Trainingseinheit mit dem Team. Ehe es dann nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Kollegen im Teambus in das rund 400 Kilometer entfernte Weißenfels ging.

Spielbeginn in der Stadthalle der bevölkerungsreichsten Stadt des Burgenlandkreises ist um 18 Uhr. Magenta Sport überträgt die Partie ab 17.45 Uhr live – kommentiert von Benni Zander.

Zu Saisonbeginn unterlag der SYNTAINICS MBC deutlich (91:74) in Hamburg. Anschließend divergierten beide Teams im Tabellenbild kurzzeitig. Nur um sich nachfolgend im Koordinatensystem der easyCredit BBL wieder anzunähern und seitdem fast im Gleichschritt zu bewegen. Zuletzt verloren die Sachsen-Anhaltiner sieben Partien in Serie, rutschten auf Rang 15 und trennten sich in der Folge von Igor Jovovic. Seit Wochenbeginn ist der gebürtige Wedeler Ingo Freyer neuer Chef an der Seitenlinie. Und der 52-Jährige, der sich in der vergangenen Spielzeit schon in Oldenburg als Retter in der Not behauptete, soll jetzt auch bei den Wölfen im Kampf um den Ligaverbleib neue Impulse setzen.

Am Samstag feiert Freyer seinen Einstand, nach acht Trainingseinheiten mit seinem neuen Team. Dass die Wölfe dann bereits die Handschrift des neuen Trainers tragen, ist durchaus erwartbar. Schon in Hagen, Gießen und zuletzt auch in Oldenburg etablierte der 39-fache deutsche Nationalspieler eine gefährliche Run-and-Gun-Kultur. Viel Tempo, viele Dreier, viel Offensive. Für den MBC wäre das eine deutliche Kehrtwende. Denn die Pace der Weißenfelser lag bisher ligaweit im unteren Mittelfeld, ebenso wie die offensive Ausbeute von 81,9 Punkten. Mit gerade einmal 24,2 Versuchen von jenseits der 6,75-Meter-Linie zählten die Wölfe zudem ganz und gar nicht zu den Verfechtern des Drei-Punkt-Wurfs. Die Quoten der einzelnen Akteure sind allerdings durchaus vielversprechend (36,3 %) für den Freyerschen Stil.

Die Last im Angriff verteilte der SYNTAINICS MBC zuletzt vornehmlich auf fünf Schultern. Allen voran auf die von Topscorer Kris Clyburn (16,1 PpS). In den vergangenen fünf Partien steigerte der jüngere Bruder des ehemaligen Euroleague Final Four MVP Will Clyburn seinen Schnitt noch einmal. Der 24-jährige Kostja Mushidi (12,6) und der quirlige Charles Callison (12,0) komplettieren ein gefährliches Backcourt-Trio. Unter den Körben setzen die Sachsen-Anhaltiner vor allem auf Erfahrung. Der 31-jährige Martin Breunig (10,3) und der 41-jährige Tremmell Darden (9,5) galten zuletzt als Starter gesetzt. Dahinter wartete mit John Bryant (6,7) ein weiterer Big Men, der zwar nicht mehr auf seinem einstigen MVP-Level agiert, aber von 2018 bis 2020 schon einmal unter Ingo Freyer groß aufgespielt hat.

Benka Barloschky: „Ich glaube, es wird extrem schwierig am Samstag. Der MBC hat sieben Spiele in Folge verloren. Jetzt gab es einen Trainerwechsel. Zudem ist es noch immer ein Heimspiel für die Weißenfelser gegen einen Tabellennachbarn. Auch mit zwei Siegen mehr stecken wir noch in den gleichen Gefilden. Es wird sehr viel Energie in der Halle sein, es wird sehr intensiv werden. Wir müssen da wirklich aufpassen, dass wir das Energielevel matchen. Wir hatten schon zweimal die Situation, mit Bayreuth und Frankfurt, auf ein Team zu treffen, dass gerade den Trainer gewechselt hat. Taktisch ist es ein bisschen wie der Blick in die Glaskugel. Wir haben uns Spiele aus Oldenburg aus dem letzten Jahr angeschaut, um vielleicht ein paar Tendenzen erkennen zu können. Es ist aber nicht gesagt, dass es jetzt genauso abläuft. Ingo Freyer hat gewissen Tendenzen, einen gewissen Stil – viel Schnelligkeit, viele Dreier und Scoring. Da müssen wir gefasst drauf sein.“

Jonas Wohlfarth-Bottermann: „Wir stecken noch immer in einer Serie voller K.O.-Spiele. Wir haben in den letzten Wochen erlebt, dass uns die Gegner nicht in die Karten spielen. Aber wir haben weiterhin unseren Saisonausgang in den eigenen Händen. Das ist die gute Nachricht. Die kommenden Spiele gegen die direkten Tabellennachbarn sind ausschlaggebend. Dass das so ist, war mir persönlich schon längere Zeit klar. Wir haben es nie wirklich geschafft, unten herauszukommen – auch weil uns verschiedene Rückschläge immer wieder zurückgeworfen haben. Aber es hilft nichts, da gibt es auch nichts schönzureden. Wir haben schon mehrfach gezeigt, dass wir in dieser Situation bestehen können, nicht zuletzt am Mittwoch gegen Heidelberg. Und jetzt müssen wir das auch am Samstag in Weißenfels tun.“

Medieninformation: Veolia Towers Hamburg