Brose Bamberg verliert gegen Würzburg

Brose Bamberg unterlag am 26. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga den Würzburg Baskets nach Verlängerung mit 99:106 und hat damit nicht nur das Spiel, sondern auch den direkten Vergleich verloren. Dabei sahen die Bamberger 105 Sekunden vor Schluss beim 88:81 schon nach dem sicheren Sieger aus. Brose gab die Partie aber durch leichte Fehler noch aus der Hand und in die Verlängerung. Dort machte am Ende dann der überragende Stanley Whittaker mit seinem 37. Punkt die Bamberger Niederlage perfekt. Bester Werfer auf Seiten Broses war Patrick Miller mit 22 Zählern.

Oren Amiel: „Ich muss mein Resümee zweiteilen. Am Ende waren sie smarter als wir. Daher haben sie den Sieg auch verdient. Wir haben es über die gesamte Spielzeit nicht geschafft, Whittaker in den Griff zu bekommen. Er hat uns nach allen Regeln der Kunst gedemütigt. Nun zu uns: wir haben heute so dämlich gespielt. Das ist unglaublich und ich bin mehr als verärgert. Wie wir in der entscheidenden Phase performt haben, wie wir entscheidende Situation bewerkstelligt haben, war ein Desaster. Das ist so frustrierend, zumal es nicht das erste Mal war, dass so etwas passiert ist. Ein paar Mal hatten wir das Glück, am Ende zu gewinnen. Heute nicht.“

Brose Bamberg kam gut ins Spiel, lag nach einem Dreier von Jaromír Bohačík und einem And1 von Patrick Heckmann nach 90 Sekunden mit 6:0 in Front. Gute zwei Minuten dauerte es, ehe Würzburg erstmals erfolgreich abschließen konnte. Allerdings waren die Zähler von Hunt der Beginn eines kleinen 6:0-Laufs (6:6, 4.). Brose aber blieb die leicht spielbestimmende Mannschaft, stand defensiv solide und traf vorne die richtigen Entscheidungen, die oftmals an der Freiwurflinie endeten. Da die Hausherren hier neun ihrer zehn Versuche versenkten blieben die Bamberger kontinuierlich in Front, ohne jedoch davonziehen zu können (19:17, 8.). Würzburg übernahm 50 Sekunden vor Viertelende durch einen Dreier von Welp erstmals die Führung und hatte die auch nach zehn Minuten noch inne. Mit 20:22 ging es aus Broses Sicht in den zweiten Abschnitt.

Den eröffnete Gabriel Chachashvili mit zwei erfolgreichen Freiwürfen, Patrick Heckmann holte die Führung nach zwölf Minuten wieder auf Seite der Gastgeber: 25:24. Da blieb sie allerdings nicht lange, denn Würzburg war nun gut im Spiel, hatte jedoch Probleme von der Dreierlinie (3/12 zur Pause). Zwar traf auch Brose nur suboptimal aus der Distanz (5/12), war jedoch weiterhin treffsicher von der Freiwurflinie (13/15). Das führte zu einer zwischenzeitlichen Sieben-Punkte-Führung (38:31, 17.). Zwar verkürzten die Gäste nochmals auf vier Zähler, Heckmann, Patrick Miller und Bohačík sorgten jedoch in der Schlussphase der ersten Halbzeit im Kollektiv für einen Bamberger Vorsprung von acht Zählern. Mit 46:38 ging es in die Kabinen. Die drei zuletzt Genannten waren bis dato auch Broses beste Werfer, Bohačík mit zwölf Punkten Topscorer.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Rangelei, in deren Folge Bohačík durch zwei verwandelte Freiwürfe die erstmalige zweistellige Bamberger Führung herausschoss (48:38, 21.). Brose war nun am Drücker, stand defensiv weiterhin solide, ließ vorne gut den Ball laufen und hielt bis Mitte des Viertels den Vorsprung: 58:47. Anschließend leisteten sich die Gastgeber aber eine kollektive kleine Auszeit. Die ermöglichte es den Würzburgern den Rückstand aus ihrer Sicht sukzessive zu verringern. Ein Dreier von Hunt war es, der eine Minute vor Viertelende auf 65:62 stellte. Gabriel Chachashvili blieb aber nervenlos von der Linie, allerdings auf der Gegenseite ebenso Carvacho, so dass es mit einer Drei-Punkte-Führung für Brose in den Schlussabschnitt ging: 67:64.

Dort blieb es zunächst weiterhin eine enge Partie. Beide Teams waren nun darauf aus, möglichst wenige Fehler zu machen. Nachdem Würzburg durch einen Whittaker-Dreier Brose nach knapp 34 Minuten beim Stand von 71:72 wieder in Rückstand brachte, drehte in der Folgezeit Christian Sengfelder auf. Bambergs Kapitän traf innerhalb von drei Minuten drei Dreier und sorgte damit 105 Sekunden vor dem Ende für die 88:81-Führung. Was anschließend passierte, ist aus Bamberger Sicht nur schwer zu erklären. Zunächst traf Whittaker den nächsten Würzburger Distanzwurf, ließ im Anschluss allerdings zwei Freiwürfe liegen. Die traf 27,7 Sekunden vor dem Ende Hunt zum 88:86. Es folgte ein Ballverlust von Bohačík und erneut zwei verwandelte Würzburger Freiwürfe zum Ausgleich von 88:88. 21,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, Miller mit fünf Fouls auf der Bank. Die Verantwortung übernahm Simmons, der vergab – Verlängerung.

Die eröffnete Hoffmann per Dreier. Von da an lief Brose stets einem Rückstand hinterher bzw. konnte die Partie lediglich immer nur ausgleichen, nicht mehr aber in Führung gehen. Wann immer die Bamberger dran waren, hatte Whittaker für Würzburg die passende Antwort. So auch in den letzten Aktionen des Spiels. Brose traf mehrmals falsche Entscheidungen, die Würzburgs Aufbauspieler, der am Ende auf 37 Punkte kommen sollte, immer wieder gnadenlos bestrafte. 0,6 Sekunden waren noch auf der Spieluhr, da traf er das And1 zum 99:106 aus Bamberger Sicht, das gleichbedeutend mit dem Verlust des direkten Vergleichs war. Durch die Niederlage verbleibt Brose Bamberg auf Platz neun und damit außerhalb der Playoffränge.

Brose Bamberg:

Blunt dnp, Miller 22, Wohlrath, Simmons 15, Bulić dnp, Sonnefeld dnp, Bohačík 17, Chachashvili 9, Young 7, Reaves, Heckmann 10, Sengfelder 19

Medieninformation: Brose Bamberg