IM HOHEN NORDEN ZUM AUSWÄRTSSIEG VERTEIDIGT

Die Würzburg Baskets bleiben dicht dran an den Playoff-Plätzen der easyCredit BBL-Tabelle: Im Duell der direkten Playoff-Konkurrenten setzte sich das Team von Headcoach Sasa Filipovski am 25. Spieltag nach vierzig hart umkämpften Minuten mit 76:72 (36:38) beim Tabellennachbarn ROSTOCK SEAWOLVES durch. Nach einem zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand drehten die Unterfranken die Partie vor 3.900 Zuschauern in der StadtHalle Rostock bis zum Ende des dritten Viertels und verteidigten einen knappen Vorsprung in einer spannenden Schlussphase. Cameron Hunt und Kapitän Felix Hoffmann sicherten den 13. Saisonsieg in den letzten 40 Sekunden an der Freiwurlinie.

Bester Werfer der Partie war Stanley Whittaker Jr. mit 23 Punkten, außerdem trafen Cameron Hunt (22) und Dayon Griffin (13) auf Würzburger Seite zweistellig. „Ich bin sehr stolz darauf, wie wir heute unseren Gameplan umgesetzt haben. Rostock hat zwar zweimal hoch geführt, aber wir haben weitergekämpft“, sagte Filipovski. Am kommenden Samstag wartet mit dem Frankenderby bei Brose Bamberg gleich das nächste wichtige Auswärtsspiel mit Playoff-Implikationen auf die Würzburg Baskets.

Bis der defensive Gameplan erfolgreich umgesetzt wurde, dauerte es eine Weile: Stan Whittaker erzielte zwar die ersten beiden Punkte der Partie mit einem seiner typischen Mitteldistanz-Treffer, danach waren es aber die Gastgeber, die sich mit einem 9:0-Lauf zum ersten Mal absetzen konnten. Die Baskets antworteten nach einer frühen Filipovski-Auszeit in der 5. Minute mit einem schnellen 7:0-Zwischenspurt zum 9:9 (7. Minute), nur um in den folgenden vier Minuten 14 Punkte durch Sid-Marlon Theis zu kassieren, der in dieser Phase vier Dreier in Folge und zwei Freiwürfe versenkte.

Sein vierter Dreier zu Beginn des zweiten Viertels brachte Rostock zum ersten Mal zweistellig in Front (23:13), und nach zwei weiteren Drei-Punkte-Treffern von Chris Carter und Tyler Nelson hatten sich die Seewölfe in der 12. Minute mit 16 Zählern ihren höchsten Vorsprung des Spiels herausgeworfen (29:13).

Beim Stand von 31:15 startete eine Minute später die erste Würzburger Aufholjagd: Die Baskets zwangen Rostock immer wieder zu schwierigen Abschlüssen oder Ballverlusten und fanden über eine intensive und konzentrierte Defensive auch im Angriff einen besseren Rhythmus. In den verbleibenden 27 Spielminuten gestatteteten sie Rostock nur noch 41 Punkte und erzielten selbst zwanzig mehr.

15 Offensivrebounds und 13 Steals führten dazu, dass die Gäste am Ende dreizehn Abschlüsse mehr aus dem Spiel heraus hatten - das war aber auch nötig, denn die Schiedsrichter schickten die Hausherren deutlich häufiger an die Freiwurflinie: Rostock bekam 29 Freiwürfe zugesprochen, Würzburg ganze 13, sechs davon in den letzten 40 Sekunden der Partie. Stan Whittaker startete die Aufholjagd mit einem seiner beiden Dreier, Cameron Hunt verkürzte kurze Zeit später ebenfalls von draußen auf 33:23, und kurz vor dem Seitenwechsel waren die Baskets nach dem nächsten Whittaker-Sprungwurf auf 38:36 herangekommen.

Mit der ersten Aktion der zweiten Halbzeit gelang Hunt der 38:38-Ausgleich, dann konnten die Seawolves noch einmal davonziehen und den Spielstand durch einen 8:0-Lauf in der 25. Minute auf 49:40 stellen. Die zweite Würzburger Aufholjagd der Partie führte noch vor Ende des dritten Viertels zum Erfolg: Drei Dreier in Folge durch Dayon Griffin und Cameron Hunt, dazu zwei Korbleger von Nicolas Carvacho und Collin Welp brachten die 51:53-Führung vor dem letzten Spielabschnitt.

In der Crunchtime blieb es ein spannendes und immer enges Spiel, in dem die Gastgeber aber nicht mehr in Führung gehen konnten. Die entscheidende Phase der Partie startete beim ausgeglichenen Spielstand von 64:64 knapp drei Minuten vor dem Ende. Mehrere Stopps in der Verteidigung, ein Hunt-Dreier, ein Tip-In von Nico Carvacho und ein Whittaker-Sprungwurf waren die Zutaten eines 7:0-Laufs: 83 Sekunden vor der Schlusssirene lagen die Würzburg Baskets in einer hart umkämpften Begegnung mit 64:71 vorne.

Kurze Zeit später war der Arbeitstag des Würzburger Anführers beendet: Nach seinem fünften Foul war Stan Whittaker in der Schlussminute zum Zuschauen verurteilt. Rostock kämpfte sich am Ende noch zweimal auf drei Punkte heran, nach einem wichtigen Offensivrebound von Julius Böhmer waren es in den letzten vierzig Sekunden dann aber Cameron Hunt und Felix Hoffmann, die den sechsten Auswärtssieg mit Freiwürfen über die Ziellinie brachten - der „Hunter“ traf viermal, und der Würzburger Kapitän erzielte seinen einzigen Punkt der Partie mit sechs Sekunden auf der Spieluhr zum Endstand von 72:76.

ROSTOCK SEAWOLVES - Würzburg Baskets 72:76 (20:13, 18:23, 13:17, 21:23)

Für Würzburg spielten:

Stanley Whittaker Jr. 23 Punkte/2 Dreier (6 Assists), Cameron Hunt 22/4, Dayon Griffin 13/3 (3 Steals), Collin Welp 6, Nicolas Carvacho 6 (10 Rebounds), Filip Stanic 3 (7 Rebounds), Julius Böhmer 2, Felix Hoffmann 1 (5 Rebounds), O‘Showen Williams (3 Steals).

Top-Performer Rostock:

Sid-Marlon Theis 14/4, Tyler Nelson 14/3, Nijal Pearson 13, Derrick Alston Jr. 10, Selom Mawugbe 8 (7 Rebounds).

Key Stats:

Rebounds zweite Halbzeit: Würzburg 22 - Rostock 15

Steals: Würzburg 13 - Rostock 6

Punkte in der Zone: Würzburg 34 - Rostock 20

Stimmen zum Spiel

Dayon Griffin, Würzburg Baskets:

„Wir sind am Anfang nicht gut ins Spiel gekommen und haben viele Fehler gemacht, die Rostock ausnutzen konnte. Aber wir haben weitergekämpft und konnten das Spiel dann mit unserer Verteidigung drehen, und dann sind auch die Würfe reingegangen. Ich komme mit dem System, das wir spielen, inzwischen immer besser zurecht und versuche einfach, immer aggressiv zu sein. Jetzt müssen wir weiterkämpfen, weil wir eine gute Chance haben, die Playoffs zu erreichen. Wir dürfen aber immer nur an das nächste Spiel denken und uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst kontrollieren können.“

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:

„Glückwunsch an meine Spieler zu diesem wichtigen Sieg. Ich bin sehr stolz darauf, wie wir heute unseren Gameplan umgesetzt haben. Rostock hat zwar zweimal sehr deutlich geführt, sie haben eine gute Mannschaft und spielen guten Basketball. Es war eine großartige Atmosphäre in der Halle, es war nicht einfach, die Konzentration zu behalten. Aber wir haben weitergekämpft. Vielen Dank auch an unsere Fans, die diese lange Auswärtsfahrt mitgemacht haben.“

Christian Held, Headcoach ROSTOCK SEAWOLVES:

„Glückwunsch an Würzburg zu einem am Ende sehr verdienten Sieg. Wir haben es nicht geschafft, unsere Offensive so zu spielen wie wir es wollten. Das lag zum großen Teil daran, wie Würzburg gegen uns verteidigt hat. Ich denke, wir haben dieses Spiel im Angriff verloren. Wir hatten Probleme mit Whittaker und Hunt, aber unsere Leistung in der Verteidigung war eigentlich so, wie wir sie gebraucht haben. Wir haben im Angriff viele Fehler gemacht, aber es gibt ja auch einen Grund dafür, warum Würzburg im Playoff-Rennen ist. Wir kämpfen weiter um den Klassenerhalt, und solange wir dieses Ziel nicht erreicht haben, werde ich nicht über neue Ziele sprechen.“

Medieninformation: Würzburg Baskets