Energieleistung beschert Playoff-Ticket im EuroCup

In einer unglaublich intensiven Partie sichern sich die Veolia Towers Hamburg dank des 89:87-Sieges gegen Dolomiti Energia Trento ihr Playoff-Ticket im 7DAYS EuroCup. Yoeli Childs mit außergewöhnlichem Double-Double (18 Pkt., 20 Reb.), Anthony Polite mit 27 Punkten Topscorer.

Benka Barloschky: „Ich bin heute sehr stolz auf das Team, glücklich über die Performance und diesen wichtigen Sieg. Heute ging es darum, uns dafür zu belohnen, dass wir jeden Tag hart arbeiten und auch im EuroCup immer unser Bestes geben. Dass wir uns heute das Playoff-Ticket gesichert haben, ist etwas sehr Besonderes. Ich habe den Spielern gesagt, dass sie das auf keinen Fall als selbstverständlich ansehen sollen. Das ist etwas Außergewöhnliches und wird vielleicht so schnell nicht wieder passieren. Heute haben wir den Moment genutzt und uns dafür belohnt.“

Yoeli Childs: „Das war heute das Gegenteil vom letzten Spiel in Oldenburg. Die Gegner hatten talentierte Spieler, die immer wieder Runs kreieren konnten, weil sie wichtige Würfe getroffen haben. In diesem Spiel haben wir allerdings die richtigen Reaktionen gezeigt. Das war ein wichtiger Schritt für uns, vor allem in Bezug auf das kommende Spiel am Wochenende. Jeder von uns hat heute alles gegeben und für das Team alles auf dem Feld gelassen.“

Anthony Polite: „Wir haben heute extrem gut Rebounds gesichert und uns an unseren Gameplan gehalten, indem wir hart verteidigt haben. Unsere Kommunikation auf dem Feld war gut, wir haben miteinander gespielt und bei Problemen eine Lösung gefunden. Wir sind jederzeit positiv geblieben und haben als Team agiert. So konnten wir antworten, als Trento ins Rollen gekommen ist und haben die Partie letztendlich für uns entschieden.“


Veolia Towers Hamburg 89:87 Dolomiti Energia Trento (22:26, 44:45, 71:64)

Angetrieben von rund 500 Vereinsmitgliedern des Hamburg Towers e.V. starteten die Hamburger Profis sehr entschlossen in das vorgezogene Endspiel um den letzten Playoff-Platz im 7DAYS EuroCup gegen Dolomiti Energia Trento. Die sehr körperliche Defensive der Norditaliener ließ sich durch gute Ballbewegung zunächst immer wieder aushebeln. Überhaupt fanden die Towers schnell eine gute Balance – während Yoeli Childs und Ziga Samar in Korbnähe erfolgreich waren, streuten Anthony Polite und Lukas Meisner die ersten Treffer aus der Distanz ein. Absetzen konnten sich die Hanseaten allerdings nicht, denn auch das Team aus Trento kam ebenso häufig und erfolgreich zum Abschluss. Zum Ende des ersten Viertels versuchten die Barloschky-Truppe die Intensität in der Defensive spürbar anzuziehen. Allerdings endete die zunehmende Körperlichkeit noch zu häufig in einem Foul. Gleich sieben Mal standen die Gäste in den ersten zehn Minuten am Charity Stripe – und verwandelten alle Versuche. Da zudem auch Trentos Routinier Toto Forray aufdrehte und in nicht einmal vier Minuten gleich acht Punkte erzielte, beendeten die Gäste das erste Viertel mit einem Vier-Punkte-Vorsprung.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts lieferte dann Trento ein perfektes Anschauungsbeispiel für körperliche Verteidigungsarbeit am Rande der Legalität – ohne jedoch die Grenzen zu überschreiten. Die Folge waren reihenweise schwierige Abschlüsse der Hamburger, von denen allerdings nur einer durch die Reuse fiel. Die Mannschaft von Emanuele Molin konnte sich in dieser Phase bis auf acht Punkte absetzen. Head Coach Benka Barloschky sah dringenden Handlungsbedarf, nahm die Auszeit, justierte nach. Und sein Team fand einen Weg, am defensiven Ende nachzuziehen und Trento für zweieinhalb Minuten gänzlich am Scoring zu hindern. Gleichzeitig kurbelten die Hamburger auch ihren Angriff wieder an, weil sie konsequent zum Offensivrebound gingen. Vor allem Yoeli Childs, der bereits zur Halbzeit zweistellige Werte bei Punkten (12) und Rebounds (12) verbuchen konnte, fand immer wieder Wege zum Abschluss – zweimal dunkte der Big Man und ließ sich anschließend auch von einem Foul nicht stoppen. Nachdem Anthony Polite es seinem Teamkollegen gleichgetan und auch den anschließenden Freiwurf verwandelt hatte, war die Partie wieder ausgeglichen. Das nun leistungsgerechte Unentschieden spiegelte sich auch in den verbleibenden vier Minuten vor der Pause wider – bis zu Trentos Buzzerbeater.

Nachhaltig beeindrucken ließen sich die Veolia Towers davon aber nicht. Stattdessen starteten die Hamburger mit einem 8:0-Run in die zweite Spielhälfte und zwangen die vorübergehend etwas ratlos wirkenden Italiener zur Auszeit. Und die wirkte aus Sicht der Gäste wahre Wunder. Den acht Zählern Trentos konnte lediglich Lukas Meisner aus der Distanz etwas entgegensetzen – entsprechend leuchtete auf der Anzeigetafel abermalig ein Unentschieden. Auszeit Hamburg. Und wieder wechselte das Momentum. Anthony Polite brachte mit zwei kraftvollen Abschlüssen die Offensive seines Teams wieder ins Laufen. Unter dem lautstarken Support der 1862 Fans im letzten Heimspiel der Gruppenphase setzten sich die Towers nach dem dritten Meisner-Dreier des Abends sogar bis auf neun Punkte ab. In den Schlussminuten des dritten Abschnitts wurde es dann hektisch – auch weil den Unparteiischen die bis hierhin sehr klare Linie kurzzeitig abhandenkam. Doch die Hamburger behielten einen kühlen Kopf und behaupteten ihre Führung.

Ein 11:0-Start Trentos in den Schlussabschnitt brachte dann aber nicht nur die Spannung zurück, sondern ließ die im vorangegangenen Viertel hart erarbeitete Führung wieder wechseln. Erst nach über drei Minuten fand auch wieder ein Hamburger Wurf ins Ziel. Und zwar ein ganz wichtiger – denn der Dreier von Ziga Samar glich die Partie ein weiteres Mal aus. Bei beiden Teams zeigten sich erste Zeichen des bis hierhin überaus intensiven Abnutzungskampfes. Ein langer Zweier von Lukas Meisner – erst über einen später erfolgten Videobeweis erkennbar – blieb über fast drei Minuten der einzige Feldkorb. Ansonsten wechselten sich Fehlwürfe und Ballverluste mit rar gesäten Freiwürfen ab. Pünktlich zum Anbruch der Crunchtime nahm die Partie dann auch in der Offensive noch einmal an Fahrt auf. Nun reihten sich Big Shot an Big Shot. Die Topscorer beider Teams – Polite und Childs bei Hamburg sowie Spagnolo und Crawford für Trento – gaben sich keine Blöße. Polite für Drei, Distanztreffer Crawford. Die Towers führten mit zwei Zählern, als die letzten 90 Sekunden anbrachen. Und dann begann auf beiden Seiten das Zittern. Punkte gab es keine mehr, dafür grenzenlose Freude über die zweite EuroCup Playoff-Qualifikation in Folge.

Stats: Schoormann (3), Cleary (2), Polite (27, 4 Reb., 3 Stl.), Philipps (2, 3 Ass.), Meisner (16, 7 Reb.), Samar (8, 8 Ass.), Hinrichs (4, 8 Reb, 4 Ass.), Wohlfarth-Bottermann (9), Childs (18, 20 Reb., 4 Ass.)

Medieninformation: Veolia Towers Hamburg