Donnervögel wie Phoenix aus der Asche

Am Sonntag (19.03.) sind die Veolia Towers Hamburg bei den EWE Baskets Oldenburg gefordert. Brisantes Duell auf dem Parkett und besonderes Aufeinandertreffen an der Seitenlinie. Fanclub begleitet Hanseaten in die Huntestadt. Tipoff ist um 15 Uhr – Magenta Sport überträgt live.

Zuletzt telefonierten sie noch häufiger, derzeit herrscht Funkstille – Veolia Towers Head Coach Benka Barloschky und Oldenburgs Pedro Calles pflegen seit ihrer intensiven Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren noch immer eine ganz besondere Beziehung. Der 39-jährige Spanier stand dem 35-jährigen gebürtigen Bremer vor allem in den ersten Wochen seiner Amtszeit als Cheftrainer mit viel Rat zur Seite. Vor dem Spiel am Sonntag wurde es jedoch stiller – zu fokussiert sind die beiden Taktikfüchse vor dem direkten Aufeinandertreffen. Doch nicht nur aufgrund des zweiten Duells der alten Kollegen – Barloschky vertrat im Hinspiel den erkrankten Raoul Korner – steckt in der Partie eine besondere Brisanz. In den vergangenen beiden Spielen kochten die Emotionen regelmäßig über. Und trotz der recht kurzen Historie (ewige Bilanz 3:3) hat die Paarung durchaus Derby-Charakter. Immer mittendrin: Towers Co-Kapitän Lukas Meisner, der nicht nur für viel Energie und Emotionen sorgte, sondern auch sportlich ablieferte. Dass dem 27-Jährigen in den Schlusssekunden des Hinspiels ein Foulpfiff verweigert wurde, sorgt vor dem Rückspiel doch für den einen oder anderen Revanche-Wunsch.

Spielbeginn in Oldenburg ist um 15 Uhr. Begleitet werden Lukas Meisner & Co. von rund drei Dutzend Fans, die unter der Regie des Hamburg Towers Fanclub die Mannschaft vor Ort unterstützen werden. Magenta Sport überträgt die Partie gegen den aktuellen Tabellenvierten ab 14.45 Uhr live – kommentiert wird von Daniel Pinschower.

Mit 15 Siegen aus 22 Partien haben sich die EWE Baskets Oldenburg nicht nur wieder unter den Top-Acht etabliert, sie kämpfen sogar um das Heimrecht für die erste Playoff-Runde. Die Qualifikation dafür ist bei den Niedersachsen wohl nur noch Formsache. Head Coach Pedro Calles, Cheftrainer der Hamburger in den vergangenen beiden Spielzeiten, hat den Oldenburgern nach einer verkorksten Vorsaison zu neuer, alter Stärke verholfen – und die Donnervögel wie Phoenix aus der Asche erstrahlen lassen. Im Pokalwettbewerb waren sie nur einen Erfolg vom zweiten Titel nach 2015 entfernt, in der easyCredit BBL schielen sie weiterhin auf die zweite Championship der Klubgeschichte.

Vor allem in der heimischen Arena sind die Baskets fast nicht zu schlagen. Lediglich zwei Auftritte in der Hauptrunde vor eigenen Fans gingen bisher verloren. Die letzten drei BBL-Pflichtspiele gegen Frankfurt, Crailsheim und Braunschweig, allesamt Heimspiele, wurden gewonnen. Rechnet man die beiden Auftritte im Pokal dazu, ist das Duell am Sonntag gar der sechste Heimauftritt seit Mitte Februar in Serie. Da die Calles-Truppe zudem in keinem internationalen Wettbewerb antritt, bleibt drumherum genügend Zeit, um sich bestmöglich auf den Saisonendspurt und die nahende Postseason vorzubereiten.

Zwar fehlen mit Kenneth Ogbe, Rihards Lomazs, MaCio Teague und Owen Klassen gleich vier Leistungsträger seit mehreren Wochen. Der Oldenburger Leistung tat das jedoch keinen Abbruch. Was vor allem daran liegt, dass das Trio um DeWayne Russel (18,3 PpS), Trey Drechsel (14,5) und Tanner Leisner (11,4) eine ebenso hochklassige wie konstante Saison absolviert. Mit Hassani Gravett (4,5) und Shakur Juiston (4,3) hat Pedro Calles Anfang Februar zudem zwei Neuzugänge gefunden, die die verletzungsbedingten Lücken schließen konnten. Dazu sorgen Defensiv-Klette Max DiLeo (5,1) ebenso wie Alen Pjanic (10,0) immer wieder für Energieschübe.

Benka Barloschky: „Ich kann mich noch gut an das Hinspiel erinnern. Es war das erste als Head Coach, damals noch interimsweise. Ich habe es in sehr positiver Erinnerung, auch wenn das Ergebnis am Ende nicht für uns gesprochen hat. Dennoch haben wir gegen einen qualitativ hochwertigen Gegner ein sehr gutes Spiel gespielt. Wir hatten viel Energie, die Halle war voll dabei und am Ende blieb ein Pfiff gegen Lukas aus – vielleicht wäre das Ergebnis dann ein anderes gewesen. Dieses unfinished Business wollen wir jetzt zu Ende bringen und am Sonntag gegen Oldenburg gewinnen. Große Geheimnisse gibt es keine. Das, was Pedro als Trainer hier ausgezeichnet hat, zeichnet ihn auch in Oldenburg aus. Die Mannschaft spielt unglaublich intensiv. Genau wie Ludwigsburg schaffen sie es, die Intensität dauerhaft hochzuhalten. Wir können uns nicht erlauben, vorübergehend in den Leerlauf zu schalten. Ansonsten gerät man in kurzer Zeit ins Hintertreffen.“

Lukas Meisner: „Lange ärgern konnte ich mich über das Hinspiel nicht, da wir nur wenige Tage später gleich wieder gespielt haben. Dennoch ist mir die Partie in Erinnerung geblieben. Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir unfair behandelt wurden. Aber wir haben so gut gekämpft, dass wir es auch verdient gehabt hätten, das Spiel zu gewinnen. Deswegen freue ich mich jetzt sehr auf das Rückspiel. Die größte Herausforderung wird sicherlich der Umgang mit der Physis sein. In den vergangenen beiden Spielen hatten wir Schwierigkeiten, uns richtig durchzusetzen. Wir wissen aber, woran es liegt, und können an dieser Stellschraube drehen. Dass wir trotz der anstrengenden Reise am Dienstag so viel Energie aufs Parkett bringen konnten, zeigt unseren guten Charakter und stimmt mich zuversichtlich für Sonntag.“

Medieninformation: Veolia Towers Hamburg