Ohne Zugriff gegen starke Italiener

ratiopharm ulm verliert bei Umana Reyer Venedig das erste EuroCup-Spiel im neuen Jahr und muss sich vor allem ein schwaches zweites Viertel anlasten.

Im Nordosten Italiens verliert das Team von Anton Gavel in den zweiten zehn Minuten defensiv den Zugriff (28:15) und läuft auch durch schwache Wurfquoten vor allem jenseits der Drei-Punkte-Linie (25,0%) bis zum Ende hinterher. „Venedig hat physischer und zielstrebiger agiert", so Head Coach Gavel, der bilanzierte: „Das passiert gegen eine Mannschaft wie Venedig, wenn der Gameplan auf dem Feld nicht umgesetzt wird." Was in der zweiten Halbzeit dann folgte, war ein souveräner Auftritt der Hausherren (52% FG), die den Sieg ungefährdet über die Zeit brachten.

Nachdem die Ulmer mit zwei erfolgreichen Dreiern in die Partie starteten, nutzten die Italiener ihre Größenvorteile unter dem Korb vor allem in Person von Mitchell Watt (4/4)-hatten so zunächst mehr Kontrolle über das Spiel (12:6). Nach dem ersten Gang auf das europäische Parkett setzte Neuzugang Bruno Caboclo defensiv direkt einen Akzent. Mit seiner enormen Athletik am eigenen Korb blockte der Brasilianer einen Wurf der Hausherren, aus dem der zweite erfolgreiche Dreier von Tommy Klepeisz zum Ausgleich resultierte (12:12,5.). Doch die Gäste wurden nachlässiger. Zwei schnell aufeinanderfolgende Turnover wurden direkt bestraft. In der Folge zog Venedig mit einem 11:2-Run davon. Mit ordentlich Tempo starteten beide Mannschaften ins zweite Viertel, eine Offensivaktion jagte die nächste. Mit weiterhin wenig Zugriff in der Defense und ausgelassenen Wurfchancen, folgten auf jeden Ulmer Wurf zwei Korberfolge der Hausherren (41:23,15.). Das Team von Walter De Raffaele hatte nun auch zum Wurf von außen gefunden und die starke Quote aus der Zone (80%) um die jenseits der Dreierlinie ergänzt. Auch vier schnelle Zähler änderten nichts an der Überlegenheit der Venezianer, die sich von nichts aus der Ruhe bringen ließen. Zu viele Ballverluste (10-1.HZ) und das Timing in der Verteidigung spielten Venedig auf dem Weg zur deutlichen 51:32-Pausenführung in die Karten.

Hälfte Nummer zwei begann ein wenig vielversprechender. Mit großem Einsatz beim Rebound gelangen viele zweite Wurfchancen und auch einige Stopps. Es mangelte ratiopharm ulm offensiv allerdings an der notwendigen Treffsicherheit- der erste 20-Punkte-Rückstand war die Folge (56:35,23.). Angeführt von den athletischen Mitchell Watt (19 Pkt-9/11 2P) und Ex-Ulmer Derek Willis (17 Pkt-2/3 3P), die scheinbar dauerhaft erfolgreich den Korb attackierten, machten die beiden scheinbar jeden Hoffnungsschimmer zur Nichte. Sobald Ulm kleine Läufe zu starten versuchte, machten sie es sich mit einem Ballverlust oder Foul selbst schwer. Sinnbildlich für die schwache Punkteausbeute an diesem Abend: Ende des dritten Viertels kam die Mannschaft von Anton Gavel auf vier Abschlüsse mehr, aber auf neun Treffer weniger als der Gegenüber. Trotz der eigentlich feststehenden Niederlage blieben die Ulmer im Schlussviertel weiter aggressiv und erarbeiteten sich eigene Gelegenheiten. Nur kurzzeitig ließ Venedig ratiopharm ulm wieder Lunte riechen: ein 5:0-Lauf zum 74:57 (34.) wurde allerdings so schnell unterbunden, wie er begonnen hatte. Auch wenn Neuzugang Bruno Caboclo am eigenen Punktekonto schraubte und bei seinem Debüt als Topscorer 18 Punkte erzielte, kam sein Team nicht weniger als 17 Zähler heran. Endstand 89:69.

About the game

Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Coach De Raffaele und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Venedig war heute deutlich physischer. Defensiv waren wir heute nicht auf dem nötigen Level, haben innerhalb der Zone viele einfache Würfe zugelassen. Offensiv haben wir keine Lösungen gefunden, den Ball zu lange in der eigenen Hand gehalten. Aus diesen Gründen haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und es war entsprechend früh entschieden. Wir müssen daraus lernen und schnell ein anderes Gesicht zeigen."

Ulmer Spotlight Player

Bei seinem Debüt für ratiopharm ulm geht Center Bruno Caboclo mit 18 Punkten als Topscorer voran. Bei einer effektiven Ausbeute unter dem Korb (9/13-69,2%) sorgt der Brasilianer allein im Schlussviertel für 12 Punkte und zusätzlich acht Rebounds.


Medieninformation: ratiopharm ulm