BUZZER BEATER: JULIUS WOLF WIRFT RASTA ZUM SIEG!

Julius Wolf hat das Spitzenspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit einem Treffer mit Ablauf der Spielzeit für RASTA Vechta entschieden. Der Forward traf am Samstagabend vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome mit der allerletzten Aktion des Spiels zum 79:77 gegen die Tigers Tübingen und sorgte an der Pariser Straße für einen Jubelorkan. Schon am Samstag (19.30 Uhr) steht für den Tabellenführer das nächste Top-Spiel an, wenn Medipolis SC Jena nach Vechta kommt. Tickets für die Partie gibt es noch online auf http://www.rasta-vechta.de/.

In Kürze

Einen besseren Ausgang und einen dramatischeren Verlauf hätte das 100. ProA-Heimspiel der Vechtaer im RASTA Dome wohl nicht nehmen können. In einer mehr als spektakulären Partie - in der es auf beiden Seiten nur so schepperte vor Dunkings, Blocks und harten Zweikämpfen - führten die Vechta im 3. Viertel schon mit elf Punkten Vorsprung (52:41, 25. Minute). Doch die ohne ihre zwei Leistungsträger Erol Ersek (Sprunggelenk) und Mateo Seric (erkrankt) angetretenen Tigers Tübingen kämpften sich großartig zurück und führten sieben Minuten vor dem Ende mit 66:60. Dann wuchs US-Rookie Ryan Schwieger mit zehn Punkten praktisch über sich hinaus und konnte mit der Schlusssirene auch noch den ‚Buzzer Beater' von Julius Wolf bejubeln. Top-Scorer der Partie war RASTAs Tajuan Agee mit 26 Zählern - plus sieben Rebounds und drei Steals.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 50% (27/54) - Tübingen 45% (32/71)

Zweier: RASTA 58% (21/36) - Tübingen 51% (26/51)

Dreier: RASTA 33% (6/18) - Tübingen 30% (6/20)

Freiwürfe: RASTA 90% (19/21) - Tübingen 100% (7/7)

Rebounds: RASTA 32 - Tübingen 33

Assists: RASTA 18 - Tübingen 16

Ballverluste: RASTA 18 - Tübingen 13

Steals: RASTA 6 - Tübingen 9

Fouls: RASTA 16 - Tübingen 21

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Ich bin natürlich sehr froh darüber, dass Julius den letzten Wurf getroffen hat. Der Ball hat es sich ja schon noch einmal überlegt, ob er reingeht oder nicht. Man brauchte da erst einmal eine Sekunde, um zu realisieren, dass wir gewonnen haben. Wie die Tübinger sind wir auch mit einer Niederlage aus dem vorherigen Spiel in diese Partie heute gegangen. Da war es einfach schön, zurück in den RASTA Dome, zu unseren Fans zu kommen. Tübingen fehlten heute zwei ihrer besten Scorer. Dass sie dann so gut gespielt haben, spricht für die tolle Arbeit, die Danny Jansson in Tübingen macht. Wir wussten, dass es schwer wird, die Tigers, die mehrere Optionen in der Offense haben, zu verteidigen. Es war beeindruckend, wie sie uns in der 2. Halbzeit unter Druck gesetzt haben und wir dadurch den Ball wieder und wieder verloren haben. Aber in den entscheidenden Minuten, als wir sogar zurücklagen, da haben einige unserer Spieler das Heft in die Hand genommen. Ryan Schwieger hat gleich mehrere wichtige Würfe getroffen, Tajuan Agee hatte das And-One zur Führung. Und dann war da natürlich noch Julius Wolfs Treffer. Es war ein sehr unterhaltsames Spiel zweier Spitzenmannschaften."

Julius Wolf (Forward Vechta): „Ich kann mich nicht erinnern, so einen letzten Wurf mit Ablauf der Spielzeit schon einmal getroffen zu haben. In dem Moment habe ich dem Ball einfach nur hinterher geguckt und habe gedacht: ‚Alter, hoffentlich geht der noch irgendwie rein'. Ich dachte schon, okay, der geht daneben und wir müssen in die Overtime. Da war ich dann so ein bisschen perplex, dass er doch reingegangen ist. Daher musste ich das erst einmal realisieren. Als mich dann alle, Coaches und Teamkameraden, abgefeiert haben, da wusste ich erst wirklich, der Ball war drin."

Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „Hier haben heute zwei Mannschaften auf Augenhöhe gespielt. Beide Teams haben gezeigt, warum sie in der Tabelle oben stehen. Trotzdem gibt es noch viele Themen, an denen wir arbeiten müssen. Es gilt, die Dinge abzustellen, die es uns immer wieder schwer machen, unser Ding von Anfang bis Ende durchzuziehen. Noch passiert es zu oft, dass wir kopflos agieren, dass wir ein zu hohes Risiko eingehen und zu sorglos agieren - und damit dem Gegner in die Karten spielen."

Danny Jansson (Head Coach Tübingen): „Es war das von uns erwartete Spitzenspiel und hatte diesen Namen auch verdient. Wir wussten, dass es ein hart umkämpftes Spiel werden würde, beide Teams haben alles gegeben. Ich denke, dass es ein wirklich gutes Spiel war, ein guter Test für uns gegen die #1 der Liga, um zu sehen, wo wir stehen. Ich denke, dass wir, wenn wir zwei, drei Minuten vor dem Ende zwei Stopps mehr generiert hätten, gewonnen hätten. Das ist uns leider nicht gelungen, war aber eben der kleine Unterschied zwischen den Mannschaften. Für uns war es aber trotzdem eine gute Erfahrung heute. Ich hatte in letzter Zeit ein paar Sorgen wegen unserer Rotationen. Und heute haben uns zwei Schlüsselspieler gefehlt. Trotzdem haben wir mit acht Mann so spielen können, dass es wie eine Zehn-, Elf-Mann-Rotation aussah. Und das ist dann eine gute Basis, mit der wir uns für den Frühling bereitmachen können."

1. Viertel

RASTA konnte auf den wiedergenesenen Joel Aminu (Mittelfuß) zurückgreifen, auch Enosch Wolf stand nach einer Gehirnerschütterung wieder im Kader. Und Aminu meldete sich mit sieben Punkten in den ersten zehn Minuten gleich in toller Form zurück. Mit einem 7:0-Lauf stellten die Gastgeber in der 6. Minute auf 16:9 - lauthals bejubelt vom Anhang auf den Rängen. Und sowieso bekamen die 3.140 Fans reichlich geboten: Tajuan Agee traf ebenso per Dunking wie sein Tübinger Kontrahent Daniel Keppeler, dazu gab es noch Blocks von Andrew Jones, Joschka Ferner und wiederum Keppeler.

2. Viertel

Spektakulär ging es weiter: Per Alley Oop-Dunk besorgte Bakary Dibba den Tigers Tübingen eine 23:22-Führung (11.). RASTA aber schlug sofort zurück, stand bombensicher in der Defense und schickte die Gäste durch einen Dunk von Agee zum 32:27 in eine Auszeit (15.). Die Vechtaer blieben das gesamte 2. Viertel über am Drücker, bauten die Führung bis ins Zweistellige aus - 41:31 (19.). Tübingen hatte in diesem Abschnitt nur sechs von 20 Würfen getroffen, RASTA hingegen acht von 13. Ganz stark bis dahin: Tajuan Agee mit schon 16 Zählern, fünf Rebounds und zwei Steals.

3. Viertel

Gleich nach Wiederaufnahme der Partie feierten die Tübingen Tigers erst einmal eine Block-Party. Binnen einer Minute räumten Keppeler, Dibba und Zac Seljaas gleich dreimal ab, ehe Keppeler den Tübinger Sturm und Drang mit einem Dunking zum 39:43 (22.) krönte. Mitte des 3 Viertels tankte sich dann Agee zum And-One für eine 52:41-Führung durch - der RASTA Dome bebte. Weil nach dem Seitenwechsel aber Tigers-Topscorer Seljaas viel besser ins Spiel fand, konnte Tübingen dran bleiben. Die #1 in Schwarz netzte u.a. in der 28. Minute einen Threeball zum 54:57-Anschluss ein.

4. Viertel

Wiederum ein Dreier, dieses Mal getroffen von Keppeler, bedeutete nach 88 Sekunden im Schlussabschnitt einen 60:61-Rückstand für die Gastgeber - Auszeit RASTA. Tübingen spielte voller Selbstvertrauen und scheinbar ohne Kräfteverschleiß. Kein Wunder, hatten die Baden-Württemberger ihr letztes Spiel doch schon am 26. Dezember bestritten, während RASTA noch am Dienstagabend in Kirchheim hatte ran müssen. Nach exakt 33 Minuten traf dann Aatu Kivimäki zur höchsten Führung für den Zweiten - 66:60. Viertelübergreifend hatte Tübingen einen 25:8-Lauf hingelegt, der RASTA mächtig ins Taumeln brachte. Angespornt von irre lauten Fans aber gaben die Vechtaer der Partie noch eine Wendung. Ryan Schwieger verkürzte erst per Dreier auf 65:66 (35.), dann wieder von jenseits der 6.75 Meter auf 70:71 (37.). Als Tajuan Agee dann mit aller Kraft sein schon neuntes Foul zog und gleichzeitig zum 76:75 traf, gab's 40 Sekunden vor dem Ende Ohren betäubenden Jubel im Rund. Und dieser wurde durch den ekstatischen Ausbruch purer Freude nach Julius Wolfs finalem Wurf noch einmal lauter: Bei noch 1.8 Sekunden hatte der Floater die rechte Hand von Wolf verlassen, der Ball flog an den Ring, dann ans Brett und tänzelte dann noch dreimal auf dem Ring, ehe er sich dazu entschied, den RASTA Dome zum Ende dieses 100. ProA-Heimspieles in ein Tollhaus zu verwandeln.

Ausblick

Für alle RASTA-Fans ist der kommenden Montag ein ganz wichtiger Termin. Ab 10 Uhr nämlich können Eintrittskarten für dasDerby gegen die Artland Dragons (22. April) sowie für das Spiel gegen den aktuellen Tabellendritten, Phoenix Hagen (1.4.), gekauft werden. Somit sind alle verbleibenden zehn Heimspiele im Vorverkauf. Tickets können online auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events oder auf http://www.adticket.de/ gekauft werden, telefonisch unter 069 / 902 839 86 oder an einer der ADticket-Vorverkaufsstellen in und um Vechta. Eine Liste der VVK-Stellen gibt es hier: https://tinyurl.com/nhcuwhyn. Das nächste Heimspiel findet bereits am kommenden Samstag (19.30 Uhr). Der Held von heute, Julius Wolf, trifft dann auf seinen Ex-Klub Medipolis SC Jena.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - 16. Spieltag - Samstag, 7. Januar 2023 - 19.30 Uhr

RASTA Vechta - Tigers Tübingen 79:77 (22:21 / 21:14 / 17:21 / 19:21)

VEC: Siler Schneider (3 Punkte), Andrew Jones (5), Enosch Wolf (DNP), Joschka Ferner (1), Robin Lodders, Tajuan Agee (26/7 Rebounds/3 Steals), Ryan Schwieger (19/5 Assists), Julius Wolf (7/5 Assists), Joel Aminu (16) und Chip Flanigan (2)

TUE: Zac Seljaas (15/3 Steals/3 Blocks), Timo Lanmüller (6), Krišs Helmanis (6), Gianni Otto (2), Aatu Kivimäki (7/5 Assists), Jekabs Beck (2), Miles Osei, Till-Joscha Jönke (10), Daniel Keppeler (15/3 Steals/3 Blocks), Bakary Dibba (14).

Zuschauer: 3.140 im RASTA Dome in Vechta (ausverkauft)

RASTA Vechta - 2022/2023 - Der Kader

Spieler: Tajuan Agee (Power Forward, 25, USA), Joel Aminu (Shooting Guard, 25, D), Kilian Brockhoff (Small Forward, 18, D), J.J. Culver (Small Forward, 24, USA), Joschka Ferner (Small Forward/Shooting Guard, 27, D), Chip Flanigan (Small Forward, 26, USA), Johann Grünloh (Center, 17, D), Noah Jänen (Shooting Guard/Small Forward, 18, D), Andrew Jones (Shooting Guard/Point Guard, 24, USA), Jordan Johnson (Point Guard, 27, USA), Robin Lodders (Center, 28, D), Leon Okpara (Small Forward, 24, D), Siler Schneider (Point Guard, 27, USA), Ryan Schwieger (Small Forward/Shooting Guard, 23, USA), Kevin Smit (Point Guard, 31, D), Enosch Wolf (Center, 32, D), Julius Wolf (Power Forward, 29, D). Head Coach: Ty Harrelson (42, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (42, ESP) und Marius Graf (31, D). Athletic Trainer: Domenik Theodorou (36, D).

Medieninformation: RASTA Vechta