BONN FINDET KEINE ANTWORT AUF FISCHER UND WELLS

s.Oliver Würzburg kommt mit einem verdienten 95:86-Auswärtssieg aus der Länderspielpause

s.Oliver Würzburg ist nach zuletzt drei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Im ersten Spiel nach der Pokal- und Länderspielpause zeigten die Unterfranken bei den Telekom Baskets Bonn 30 starke Minuten und gewannen am 21. Spieltag der easyCredit BBL vor 5.405 Zuschauern im Telekom Dome mit 95:86 (45:43). Herausragende Spieler der Partie waren Luke Fischer (26 Punkte/12 Rebounds/8 Assists/4 Blocks) und Cameron Wells (23 Punkte/7 Rebounds/6 Assists), die von den Gastgebern nicht zu stoppen waren.

Fischer schrammte damit nicht nur knapp am ersten „Triple Double" seiner Profikarriere vorbei und gewann das Center-Duell mit Bonns Martin Breunig (18 Punkte/10 Rebounds), er legte auch in gleich vier Kategorien (Spielzeit, Punkte, Rebounds und Assists) eine neue persönliche Bestleistung in der easyCredit BBL auf. Der Dank des 25-Jährigen ging nach der Partie an seine Mitspieler: „Sie haben es mir heut sehr leicht gemacht. Sie haben mich immer wieder nahe am Korb gefunden, und ich musste den Ball dann nur noch reinmachen", sagte Fischer, der aufgrund der Abwesenheit von Backup Johannes Richter (Grippe) fast 34 Minuten auf dem Parkett stand und mit 12 seiner 16 Wurfversuche erfolgreich war.

Richter war trotz einer Grippewelle im Team der einzige Spieler, auf den Headcoach Denis Wucherer am Sonntagnachmittag verzichten musste. Dafür konnte er sich über die Rückkehr von Brekkott Chapman freuen, den er nach fünfmonatiger Verletzungspause gleich wieder in die Startformation beförderte. Die erste Fünf legte auch gleich los, als hätte es die fast dreiwöchige Spielpause nie gegeben: Während bei Bonn im Angriff zu Beginn sehr viel Sand im Getriebe war und kaum ein Wurf fallen wollte, lief der Ball bei s.Oliver Würzburg gut und die Möglichkeiten wurden konsequent genutzt.

Als Bonns neuer Cheftrainer Will Voigt in der 3. Minute seine erste Auszeit nahm, lagen die Gäste bereits mit 2:9 vorne. Mehr als ein Dreier von Alec Brown sollte den Telekom Baskets aber auch in den folgenden vier Spielminuten nicht gelingen, so dass Voigt seine Akteure beim Spielstand von 5:22 zu Beginn der 8. Minute erneut zum Gespräch auf die Bank bat. Luke Fischer und Kapitän Cameron Wells hatten bis dahin bereits jeweils sieben Punkte auf dem Konto. Nach dem zweiten Bonner Timeout erhöhten die Gastgeber dann die Intensität und stellten den Spielverlauf erst einmal auf den Kopf: Mit einem viertel-übergreifenden 17:4-Lauf kamen sie schnell wieder in Schlagdistanz (22:26, 12. Minute).

Für die erste (und einzige) Bonner Führung des Spiels sorgte in der 16. Minute Benjamin Lischka mit einem „And One" und zwei weiteren erfolgreichen Freiwürfen nach dem nächsten Angriff zum Zwischenstand von 34:33. Dann waren wieder Luke Fischer und Cameron Wells zur Stelle: Sie holten die Würzburger Führung umgehend zurück, so dass die Gäste mit einem knappen Vorsprung (43:45) in die Pause gehen konnten. Die zweite Halbzeit begann mit dem nächsten erfolgreichen Korbleger von Luke Fischer, dann hatte Brekkott Chapman seine beste Szene des Spiels: Der Rookie blockte hinten einen Dreierversuch von Ben Simons und traf nach einem Football-Pass von Fischer vorne den unbedrängten Korbleger zum 43:49.

SEHR STARKE UND ERWACHSENE LEISTUNG

Bonn wehrte sich weiter und blieb bis zur 25. Minute (52:55) in Schlagdistanz, dann schraubten die Gäste ihren Vorsprung mit einem 9:0-Lauf wieder in den zweistelligen Bereich (52:64, 28. Minute) und zwangen Will Voigt zur nächsten Auszeit. Im Anschluss wurde es für s.Oliver Würzburg nur noch einmal kritisch, als Alec Brown zwei schnelle Dreier traf und damit vier Minuten vor dem Ende auf 77:84 verkürzen konnte. Die Würzburger Antwort kam nach einer Auszeit von Denis Wucherer durch einen Dunk von Luke Fischer, einen Dreier von Florian Koch und einen Korbleger von Jordan Hulls - der 7:0-Lauf zum 77:91 (38. Minute) brachte die endgültige Entscheidung.

„Das war in der zweiten Halbzeit eine sehr starke und erwachsene Vorstellung. Wir haben den Ball gut laufen lassen und uns auch an den Brettern besser gewehrt", sagte Wucherer nach dem Spiel: „Wir sind glücklich, mit einem Sieg aus der Pause gekommen zu sein. Das sollte uns den nötigen Rückenwind für die schweren Aufgaben in den kommenden Wochen geben."

Weiter geht es am Freitagabend um 20:30 Uhr mit dem letzten Frankenderby der Saison in der voraussichtlich wieder restlos ausverkauften Turnhölle: Dann will sich Tabellennachbar Brose Bamberg in der s.Oliver Arena für die knappe Derby-Niederlage im Hinspiel revanchieren. Für das elfte Heimspiel der Saison sind noch Stehplatz- und Innenraum-Tickets im Onlineshop erhältlich. Acht Tage später ist Pokalfinalist EWE Baskets Oldenburg in Würzburg zu Gast, und am darauf folgenden Dienstag geht es für s.Oliver Würzburg zum nächsten Playoff-Duell beim Tabellenfünften HAKRO Merlins Crailsheim.


TELEKOM BASKETS BONN - S.OLIVER WÜRZBURG 86:85 (15:26, 28:19, 19:25, 24:25)

Für s.Oliver Würzburg spielten:

Luke Fischer 26 Punkte (12 Rebounds/8 Assists/4 Blocks), Cameron Wells 23/3 Dreier (7 Rebounds/6 Assists), Florian Koch 12/2, Brekkott Chapman 9, Jordan Hulls 8, Skyler Bowlin 8 (5 Assists), Joshua Obiesie 5/1, Nils Haßfurther 2, Felix Hoffmann 2, Junior Etou.

Top-Performer Bonn:

Martin Breunig 18 (10 Rebounds), Alec Brown 17/5, Donald Sloan 14/4, Yorman Polas Bartolo 12 (3 Steals).


Key Stats:
Feldwurfquote:
Würzburg 61 Prozent (42 von 69) - Bonn 43 Prozent (30 von 70)

Punkte in der Zone: Würzburg 52 - Bonn 30

Assists: Würzburg 26 - Bonn 19

Ballverluste: Würzburg 6 - Bonn 9


STIMMEN ZUM SPIEL

Luke Fischer, s.Oliver Würzburg:

„Das war mein zweites gutes Spiel gegen Bonn, meine Mitspieler haben es mir aber auch immer wieder sehr leicht gemacht. Sie haben mich am Korb gefunden, und ich musste den Ball nur noch reinmachen. Es war eine starke Teamleistung von uns. Im zweiten Viertel hatten wir Probleme, nachdem Bonn die Intensität erhöht hat. Nach der Pause haben wir aber die richtige Antwort gefunden und ein sehr solides Spiel abgeliefert. Nach den drei Niederlagen und dem Trainingslager in Valencia sind wir jetzt hoffentlich zurück in der Spur. Wir haben noch viele Spiele in den nächsten zwei Monaten und sind dafür bereit."

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:

„Wir sind glücklich, mit einem Sieg aus dieser dreiwöchigen Spielpause gekommen zu sein. Das sollte uns Rückenwind für die schwierigen Aufgaben in den nächsten Wochen geben. In der zweiten Halbzeit war das ein sehr starker und erwachsener Auftritt. Wir haben nach der Pause den Ball gut laufen lassen, uns auch an den Brettern besser gewehrt und das Rebound-Duell gewonnen. Dazu hatten wir einen Luke Fischer, der ein sehr, sehr starkes Spiel gemacht hat."

Will Voigt, Headcoach Telekom Baskets Bonn:

„Mit Ausnahme von Martin Breunig haben uns unsere Starter heute auf beiden Seiten des Feldes hängen gelassen. Es ist schwer, nach 17 Punkten Rückstand im ersten Viertel zurückzukommen. Ich muss meinen Bankspielern ein Lob aussprechen, sie haben gekämpft und uns zurück ins Spiel gebracht. In der zweiten Halbzeit ist dann das Gleiche noch einmal passiert, was ich nicht gedacht hätte. 86 Punkte können reichen, um ein Spiel zu gewinnen, aber unsere Defense war schlecht, unsere Intensität war schlecht, unsere Rotationen waren schlecht. Es kann passieren, dass man seine Würfe nicht trifft. Aber die Gründe dafür, wieso wir schwach verteidigen oder einfache Würfe nicht treffen, sind oft dieselben: Es liegt am fehlenden Fokus und an der Intensität."

Martin Breunig, Telekom Baskets Bonn:

„Wir haben versucht, unseren Plan durchzusetzen. Würzburg hat allerdings in der Offensive ein sehr gutes Pick-and-Roll gespielt, damit hatten wir sehr große Probleme. Bei uns ist ein großes Thema die Kommunikation in der Verteidigung. Die hat heute einfach nicht so gestimmt wie in den letzten beiden Spielen."

Medieninformation: s.Oliver Würzburg