RIESEN bleiben ungeschlagen und lösen Halbfinalticket

„Sweep" im Schwabenderby: Die MHP RIESEN Ludwigsburg gewinnen dank eines couragierten Auftrittes auch das dritte Spiel der Viertelfinalserie gegen ratiopharm Ulm souverän mit 79:97. Die Barockstädter ziehen somit in das Halbfinale der easyCredit Basketball Bundesliga-Playoffs ein und treffen dort auf den Hauptrundenersten und letztjährigen Deutschen Meister ALBA BERLIN. RIESEN Topscorer der heutigen Partie wurde Justin Simon mit 20 Punkten.

Ortswechsel in der Schwabenderbyserie: Die MHP RIESEN Ludwigsburg gastierten am Donnerstagabend an der Donau für Spiel 3 der Playoff-Viertelfinalserie gegen ratiopharm ulm. Ludwigsburg gegen Ulm, „das Schwabenderby", steht seit Jahren für hochklassigen, intensiven und vor allem spannenden Basketball. Dass eine Playoffserie dieser prestigeträchtigen Rivalität unterhaltsam werden würde, war zu erwarten - eine derartige Playoffschlacht war jedoch wohl selbst für die renommiertesten Experten nicht abzusehen: Spiel 1 konnten die RIESEN nach doppelter Verlängerung in einem absolutem Herzschlagfinale für sich entscheiden. Spiel 2 stand dem in Puncto Spannung in nichts nach, doch auch hier konnten die Ludwigsburger einen intensiven Schlagabtausch schlussendlich für sich entscheiden und sicherten sich so den Matchpoint für Spiel 3.

Dank zweier konzentrierter und durch Kampf- und Einsatzwillen geprägter Leistungen reisten die Barockstädter mit einer 2-0 Führung im Gepäck zum schwäbischen Nachbarn. Während die Gelb-Schwarzen mit einem erneuten Sieg den Halbfinaleinzug perfekt machen wollen, ging es für die Ulmer ums Überleben in der nationalen Endrunde: Eine Niederlage wäre demnach gleichbedeutend mit dem Saisonende. Angetrieben vor berüchtigter Heimkulisse in der ratiopharm arena war die Mannschaft von Headcoach Jaka Lakovic entsprechend motiviert für die Begegnung.

Neues Ambiente, gewohnt energischer Spielbeginn: Vor einer euphorischen Heimkulisse drückten beide Teams von Sekunde 1 aufs Gaspedal. Justin Simon, der bislang noch nicht richtig in die Serie gefunden hatte, nahm und traf zwei Dreier zum Auftakt und stellte klar, dass die Barockstädter mit viel Selbstbewusstsein nach Ulm gefahren war (3:6, 2´). Ludwigsburg fand besser in die Partie: Tekele Cotton traf aus der Distanz, erzwang den Ulmer Ballverlust (4:0 Turnover im 1. Viertel) und schloss per Dunking ab (5:11, 5´). Erfolgreiche Dreipunktewürfe von Woodard und Radebaugh stellten die erste zweistellige Führung her (13:23, 8´). Jordan Hulls erhöhte mit einem 4-Punkt Spiel weiter und Ludwigsburg unterstrich, dass man die Serie heute in Ulm gewinnen wollte. Besonders von jenseits der 6.75-Meter-Linie trafen die Ludwigsburger bemerkenswert (6/10 Dreier im 1. Viertel), zudem spielten sie sich nahezu in einen Offensivrausch (0:8 Assists; (16:31, 10´).

Ludwigsburg attackierte weiter: Unter dem Korb fand Ulm schon im ersten Viertel keine defensiven Antworten gegen Ethan Happ (13 Punkte, 6/7 aus dem Feld), der via And-One den zweiten Abschnitt eröffnete. Mit dem Rücken zur Wand war es der ewige Per Günther, der mit einem willensstarken Korbleger deutlich machte, dass sein heutiges 500. Pflichtspiel noch nicht sein Letztes sein sollte (20:34, 11´). Doch die Ludwigsburger waren der Spielverderber und brannten ein offensives Feuerwerk ab und Jordan Hulls schraubte per Dreier den Vorsprung erstmals auf über 20 Punkte (20:41, 14´). Für die Ulmer war es Karim Jallow, der mit 5 aufeinanderfolgenden Punkten noch einmal das Momentum herumreißen wollte. Doch auf der Gegenseite konterte das Barockstädter Guard-Duo um Hulls und Woodard immer wieder mit Distanztreffern (Hulls 3/5 | Woodard 3/4 Dreier in Halbzeit 1) und so beendeten sie eine offensiv nahezu perfekte erste Ludwigsburger Hälfte (3:13 Assists und 64% getroffenen Feldwürfen) zum 35:58 (20´).

Von der weiter lautstarken und emotional aufgeladenen Heimkulisse angetrieben kam Ulm besser aus der Kabine und traf nun ebenfalls von außen (1/8 in Halbzeit 1). Dreier von Klepeisz und Christon (14 Punkte) stellten auf 43:60 (23´). Hulls und Radebaugh antworten ihrerseits von jenseits der 6,75-Meter-Linie, beendeten postwendend das Aufbäumen der Ulmer und erhöhten die Führung wieder auf über 20 Zähler (47:69, 24´). Die Ulmer Gegenwehr wirkte nun gebrochen, wohingegen bei den Barockstädtern nun alles lief – James Woodard (15 Punkte, 4/6 Dreier) traf sinnbildlich mit ablaufender Wurfuhr einen Dreipunktwurf mit Brett über Jaron Blossomgame, der an diesem Abend für sein Team kein entscheidender Faktor war (5 Punkte). Entsprechend ging es mit 57:77 ins Schlussviertel (30´).

Kampflos wollten sich die Ulmer keinesfalls in die Sommerpause verabschieden: Vorweg ging Karim Jallow (15 Punkte), der sich mit einem erfolgreichen Dreier zumindest symbolisch noch einmal gegen die Niederlage auflehnte. X-Faktor der Partie war Spielmacher Jordan Hulls (18 Punkte bei 66,7% 3er Quote), der die gesamte Partie über jegliche aufkommende Ulmer Hoffnungen mit unaufhaltbaren Dreiern im Keim erstickte (62:81, 32´). Das Halbfinale fest vor Augen setzten Jonah Radebaugh (16 Punkte) und Justin Simon (20 Punkte) letzte Ausrufezeichen (64:88, 35´). Der Serienausgang war bereits besiegelt, dennoch hatten beide Fanlager einen Grund, die letzten Minuten lauthals jubelnd zu begleiten: Der mitgereiste Ludwigsburger Anhang feierte den Halbfinaleinzug, während beide Seiten gleichermaßen die Karriere von Ulmer Vereinslegende Per Günther würdigten und gleichsam zelebrierten. In 500 Spielen (wohlgemerkt alle im orangenen Trikot) kam Günther auf insgesamt 4.499 Punkte. Ein unbestrittener Ausnahmesportler und -typ – Farewell, Per und danke für unvergessene gemeinsame Schwabenderbys! (79:97, 40´).

Die Ludwigsburger gewinnen, nach Heimsiegen in den ersten beiden Spielen, auch das Auswärtsspiel in Ulm und entscheiden damit die Serie entsprechend mit einem 3:0 „Sweep" für sich. Ausschlaggebend für den Ludwigsburger Erfolg war an diesem Abend vor allem der Offensive Fluss (12:19 Assists) sowie ein erfolgreiches Inside-Outside-Spiel aus 15 erfolgreichen Distanzwürfen und 48 Punkten innerhalb der Zone.

Nächste Spiele

ALBA BERLIN entschied zeitgleich die eigene Serie gegen (in) Bamberg mit 3-0 für sich und behält damit den Heimvorteil für's Halbfinale – für das die Ludwigsburger nun in der kommenden Woche in die Bundeshauptstadt reisen. Die Spieltermine der Playoff-Halbfinalserie gegen den amtierenden Deutschen Meister:

Spiel 1 | Freitag, 27. Mai | 19.00 Uhr | Mercedes Benz Arena

Spiel 2 | Sonntag, 29. Mai | 18.00 Uhr | Mercedes Benz Arena

Spiel 3 | Freitag, 3. Juni | 19.00 Uhr | MHPArena

Spiel 4 | Sonntag, 5. Juni | 18.00 Uhr | MHPArena

Spiel 5 | Mittwoch, 8. Juni | 19.00 Uhr | Mercedes Benz Arena

Tickets für das definitiv gesetzt Spiel 3 sind ab dem 20. Mai 2022, 10.00 Uhr im Onlineshop, direkt in der Geschäftsstelle oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Tickets für ein mögliches Spiel 4 im gelb-schwarzen Wohnzimmer gehen erst im Falle des Feststehens online.

Für Ludwigsburg spielten:

Justin Simon 20 / Jordan Hulls 18 / Jonah Radebaugh 16 (5 Rebounds) / James Woodard 15 (5 Assists) / Ethan Happ 13 (5 Rebounds) / Tekele Cotton 7 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 6 (7 Rebounds) / Yorman Polas Bartolo 2 / Lukas Herzog / Jacob Patrick / Johannes Patrick und Jonathan Bähre

Für Ulm spielten:

Karim Jallow 15 / Semaj Christon 14 / Sindarius Thornwell 14 / Per Günther 10 / Fedor Zugic 10 / Jaron Blossomgame 5 / Sean Evans 4 / Thomas Klepeisz 3 / Nicolas Bretzel 2 / Christoph Phillips 2 / Marius Stoll und Moritz Krimmer

Jaka Lakovic | Headcoach ratiopharm ulm:

„Glückwunsch an Ludwigsburg und Coach Patrick zum verdienten Sieg. Ludwigsburg spielte von Anfang bis Ende ein exzellentes Spiel. Sie haben im ersten Viertel direkt mit einem Blitzstart begonnen, viele offene Dreier geworfen und sind mit 15 Punkten in Führung gegangen. Von diesem Moment an haben sie das Spiel mit einer sehr physischen Defense kontrolliert. Mein Team hat alles gegeben, um diesen Rückstand aufzuholen, allerdings ging ihnen irgendwann die Kraft aus. Schlussendlich fanden wir nicht mehr zurück ins Spiel. Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir trotz der knappen ersten zwei Spiele nun ausgeschieden sind, das Glück war leider nicht auf unserer Seite. Trotzdem möchte ich Ludwigsburg und Coach Patrick zum verdienten Sieg gratulieren. Ich möchte mich auch bei Per für diese großartigen 3 Jahre bedanken. Ich hatte mir für ihn ein besseres Ende erhofft, aber so ist nun mal der Sport. Leider ist es beim Basketball oft so, dass man mit einer Niederlage seine Karriere beendet. Per wird uns für immer als ein großartiger Kapitän, Anführer und Spieler in unseren Herzen bleiben."

John Patrick | MHP RIESEN Ludwigsburg:

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie war heute hochmotiviert. Wir haben es geschafft Blossomgame unter Kontrolle zu halten, das war in den ersten zwei Spielen nicht der Fall. Ich bin sehr froh, dass wir diese Serie mit einem „Sweep" gewonnen haben. Zu Per Günther: Es war mir auch eine große Ehre - schon seit seinen Anfängen in Hagen - so lange gegen ich gecoacht zu haben. Er ist eine Ulmer Ikone und das war, auch wenn wir gewonnen haben, heute sein Abend. Ich möchte Per an dieser Stelle zu einer unglaublich erfolgreichen Karriere gratulieren."

Medieninformation: MHP RIESEN Ludwigsburg