Niederlage im letzten Auswärtsspiel der Saison

  • David Krämer scheidet früh verletzt aus
  • Löwen erzielen im dritten Viertel lediglich acht Punkte
  • Ramírez-Team trifft nur 41 Prozent der Zweipunktewürfe

In ihrem letzten Auswärtsspiel der easyCredit BBL-Saison 2021/22 waren die Basketball Löwen Braunschweig am Sonntagabend bei Brose Bamberg angetreten und mussten sich gegen den Playoff-Kandidaten mit 68:84 (34:45) geschlagen geben. Dabei hatten die Löwen gleich zu Beginn der Partie Verletzungspech: Ihr Topscorer David Krämer erlitt nach einem Sturz in die Bande eine Gehirnerschütterung und fiel damit ab der 4. Minute aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Team von Headcoach Jesús Ramírez noch in Führung gelegen, verlor dann aber trotz neuer persönlicher Saisonbestleistung von Arturs Zagars (21 Punkte) vollkommen den Rhythmus. Die Bamberger, die nach sieben Siegen aus den letzten neun Spielen mit breiter Brust ins Spiel gegangenen waren, drehten daraufhin zuerst über einen 13:0-Lauf das Spiel und bauten ihren Vorsprung trotz des verletzungsbedingten Fehlens von Christian Sengfelder Stück für Stück bis auf 22 Punkte (51:73) aus. „Wir haben alles versucht, manchmal war es gut, manchmal nicht. Aber wir haben die gesamte Zeit über gefightet", sagte Ramírez im Anschluss an die Partie, in der seine Mannschaft mit der Feldtrefferquote haderte (39 Prozent) und 17 Ballverluste produzierte. Während Tookie Brown bei den Löwen weiterhin fehlte (Leistenbeschwerden), war Owen Klassen nach der Geburt seiner Tochter wieder für die Löwen dabei und kam neben Topscorer Zagars auf zwölf Punkte. Für die Bamberger war Tomas Kyzlink mit 17 Zählern am erfolgreichsten.

Das Spiel sah für die Löwen anfangs gar nicht schlecht aus. David Krämer legte gleich gut los und sorgte schnell für die 7:3-Führung seiner Mannschaft. Kurz darauf blockte er auch spektakulär den Wurf von Bambergs Chris Dowe, krachte dabei aber mit dem Kopf voraus in die Spielfeldbande. Der Löwen-Topscorer hatte sich in dieser Szene eine Gehirnerschütterung zugezogen und konnte folglich nicht mehr weiterspielen. Auf diesen Schock reagierte Arturs Zagars am besten. Er übernahm sofort Verantwortung und erzielte noch das 12:6 aus Löwensicht. Als der Spielmacher dann für eine Pause auf die Bank ging, lief beim Ramírez-Team weniger zusammen. Das kassierte in der fahrigen Partie mit vielen Ungenauigkeiten einen 0:13-Lauf und fand erst nach einer Auszeit wieder etwas mehr in die Spur zurück.

Dennoch betrug der Rückstand nach zehn Minuten sieben Punkte (16:23), was mitunter an sechs Ballverlusten und einer mauen Dreierquote von nur 17 Prozent lag. Die Bamberger spielten auch nicht überragend, waren aber solider. Außerdem hatten sie in der Anfangsphase einen starken Akil Mitchell (9 Punkte) und trafen aus dem Feld um zehn Prozent besser. Vor allem bei der Trefferquote sollte sich für die Löwen im zweiten Viertel wenig zum Positiven verändern. Die kämpften, ackerten am Brett und holten sich angeführt von Benedikt Turudic sieben Offensiv-Rebounds. Aber aus dem Zweierbereich fiel ein einziger Wurf, weshalb die Quote hier auf 25 Prozent runterging und der Tabellenachte sich auf 13 Punkte absetzen konnte (25:38, 17. Min.). Arturs Zagars stemmte sich dagegen: Der Lette versenkte drei Dreier in Folge und führte sein Team kurzzeitig auf sechs Punkte heran. In die Halbzeit ging es dennoch mit einem 34:45-Rückstand.

Nach der Pause erzielte der frisch gebackene Vater Owen Klassen dann seine ersten Zähler am Brett. Das machte kurzzeitig Hoffnung, denn aus der Zone hatten die Löwen nach 20 Minuten nur zwölf Punkte erzielt und Klassen war bei vier Versuchen ohne Erfolg geblieben. Allerdings zeigte sich schnell, dass weiterhin wenig rund lief und durch das Fehlen von David Krämer vor allem in der Offensive eine wichtige Option fehlte. Die Löwen bemühten sich, wirkten aber verunsichert und machten dementsprechend Fehler – auch ohne Fremdeinwirkung. So verloren sie im dritten Viertel weitere achtmal den Ball und kamen insgesamt nur auf acht Punkte. Bamberg nutzte das und zog durch den immer stärker werdenden Chris Dowe auf 19 Punkte nach 30 Minuten davon (42:61).

Zwar kam das Ramírez-Team deutlich besser ins letzte Viertel, hatte dann aber Schwierigkeiten, Tomas Kyzlink zu stoppen. Er sorgte dafür, dass die Löwen nicht näher herankamen und nach einem Dreier von Dowe sogar mit 21 Punkten hinten lagen (51:72, 35. Min.). Anschließend gelang es den Löwen, ihren Center Owen Klassen am Brett mehr ins Spiel zu bringen. Der erzielte im mit 26:23 gewonnenen Schlussviertel zehn Punkte, was aber nichts an der deutlichen Niederlage im letzten Auswärtsspiel dieser Saison änderte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Gratulation an Oren und Brose für einen verdienten Sieg. Wir haben alles versucht, manchmal war es gut, manchmal nicht. Aber wir haben die gesamte Zeit über gefightet. Das hat mir gefallen, das wollten wir zeigen. Daher bin ich über die Niederlage zwar enttäuscht, aber nicht über die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Eines will ich aber anmerken: wir müssen dazu kommen, dass den jungen Spielern gegenüber mehr Respekt an den Tag gelegt wird. Es kann nicht sein, dass Kontakte anders entschieden werden, nur weil da ein Youngster beteiligt ist. Daran müssen wir alle arbeiten."

Oren Amiel (Brose Bamberg): „Wir hatten den Sieg gebraucht. Wir haben den Sieg geholt. Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Es war sicherlich kein richtig tolles Spiel von uns. Aber in unserer Situation zählt nur, dass man gewinnt. Das haben wir getan, daher bin ich zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir auch einen Ausfall wie den von Chris Sengfelder kompensieren können. Vor allem Dominic Lockhart hat defensiv einen herausragenden Job gemacht und ihn perfekt vertreten."

Basketball Löwen: Krämer 5, N. Tischler 7, van Slooten 4, Klassen 12 (5 Rebounds), Roosch n.e., Fru, B. Tischler (5 Rebounds), Peterka 11, Sehnal 5 (4 Assists), Zagars 21 (3 Assists), Turudic 3 (10 Rebounds).

Brose Bamberg: Dowe 16 (7 Rebounds, 4 Assists), Lockhart, Prewitt 16 (5 Rebounds, 3 Assists), Mitchell 12 (6 Rebounds, 3 Assists, 4 Ballgewinne), Omuvwie 3, Robinson 5 (6 Assists), Geben 8, Ogbe 7, Sengfelder n.e., Kyzlink 17.

Medieninformation: Basketball Löwen Braunschweig