Paulding bittet zum letzten BBL-Tanz

Thunderstorm Oldenburg plant größte Choreo der BBL-Geschichte – EWE Baskets mit großen Personalproblemen

Vor den EWE Baskets Oldenburg liegt ein Wochenende voller großer Emotionen. Am Freitag (19 Uhr) läuft Club-Legende Rickey Paulding gegen s.Oliver Würzburg zum letzten Mal zu einem BBL-Heimspiel in der dann ausverkauften Großen EWE Arena ein. Sonntag (15 Uhr) absolviert der Kapitän bei den MHP RIESEN Ludwigsburg sein letztes Pflichtspiel im Oldenburger Trikot.

Es ist ein Wochenende, auf das die EWE Baskets mit großem Stolz aber auch einer Portion Wehmut blicken. Nach dann 584 Partien wird der größte Spieler der eaysCredit BBL-Geschichte das Parkett verlassen. Fast 8.000 Punkte (7.933) hat Paulding bisher erzielt, ist längst der beste Scorer der seit 1998 geführten digitalen Datenbank der BBL und der beste ausländische Punktesammler aller Zeiten.

Doch die Faszination des Oldenburger Kapitäns endet nicht bei Punkten, der Deutschen Meisterschaft, dem Pokalsieg oder MVP-Ehren. Es sind die außergewöhnliche Treue zu seinem Club und seiner zweiten Heimat, sein bescheidenes Auftreten, sein herausragender Charakter und ein unvergessliches Lächeln, die Paulding in 15 Jahren zu einem in ganz Deutschland beliebten und bewunderten Spieler und Menschen gemacht haben.

Vor allem am Freitag wird der Kapitän noch einmal die ganze Zuneigung der Fans spüren und sehen können. Der Fanclub Thunderstorm Oldenburg plant die größte Choreo der BBL-Geschichte, die sich über alle Tribünen der Großen EWE Arena erstrecken wird. Alle Zuschauer werden daher gebeten, frühzeitig zum Spiel zu kommen und die eigenen Plätze spätestens zehn Minuten vor Spielbeginn einzunehmen.

Mit dem Sieg in Heidelberg und dem damit endgültig perfekten Klassenerhalt haben die EWE Baskets vor den beiden finalen Saisonspielen sportlich nicht mehr den großen Druck, wollen die Spielzeit trotz großer personeller Herausforderungen trotzdem erfolgreich abschließen.

Dabei werden die Oldenburger in ihrer Formation ohne Center auskommen müssen. Nachdem Norris Agbakoko und Martin Breunig bereits zuvor nicht zur Verfügung standen, fehlte Tai Odiase angeschlagen gegen Heidelberg. Reggie Lynch übernahm in der ersten Halbzeit herausragend, zog sich dann allerdings eine Achillessehnenverletzung zu und ist zur Operation bereits auf dem Weg in die USA. Beide Center werden in den verbleibenden Saisonspielen nicht mehr zum Einsatz kommen.

Wie in Heidelberg werden die Oldenburger sich unter den Körben also umstellen müssen und treffen dabei auf einen Gegner, der sich in den letzten Wochen in herausragender Form präsentierte. Anfang des Jahres steckte Würzburg noch tief im Tabellenkeller, der Trainerwechsel zu Sasa Filipovski brachte nach einigen Partien allerdings die Wende.

Insgesamt hatten die Franken zwischenzeitlich 12 Spiele am Stück verloren, sechs davon unter ihrem neuen Trainer, kamen dann immer besser in Fahrt. Neun der letzten zehn Partien hat Würzburg für sich entschieden, hat mit 14 Siegen den Klassenerhalt letztlich souverän gesichert.

Dabei kommen die Gäste in den letzten zehn Spielen auf 88,6 Punkte im Schnitt, verwandeln über 50 Prozent der Würfe aus dem Feld, erarbeiten sich deutliche Reboundvorteile und suchen konsequent den Weg unter den Korb.

Der extrem schnelle Spielmacher Cameron Hunt (13,3 Punkte, 3,4 Assists), der zudem über 40 Prozent seiner Dreier trifft und Forward Will Buford (12,5 Punkte, 39,6 Prozent Dreierquote) nehmen dabei wichtige Rollen ein. Desi Rodriguez wiederum stellt die Gegner als eher kleiner Spieler auf den großen Positionen mit seiner ungewöhnlichen Spielweise vor Probleme, erzielt 14,2 Punkte und 5,6 Rebounds im Schnitt und trifft dabei herausragende 68 Prozent seiner Würfe aus Nah- und Mitteldistanz.

Stimmen zum Spiel:


Ingo Freyer (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „Wir müssen uns den personellen Gegebenheiten anpassen und ohne großen Spieler einen Weg finden, schnell unseren passenden Rhythmus zu finden."


Medieninformationen: EWE Baskets Oldenburg, Presseabteilung, vom 27.04.2022.