Drittes Viertel entscheidet das Spiel: 80:95-Niederlage in Berlin

  • Löwen führten nach gutem Start mit zehn Punkten
  • Berlin entscheidet drittes Viertel mit 30:18 für sich
  • Ramírez: „Ich bin stolz, dass wir im letzten Spielabschnitt noch einmal zurückgekommen sind."

Weiterhin ohne Tookie Brown (Oberschenkelverletzung) waren die Basketball Löwen Braunschweig am heutigen Mittwochabend in der Nachholpartie des 23. Spieltags beim Spitzenteam ALBA BERLIN angetreten. 2.046 Zuschauer waren zu dieser Begegnung in die Mercedes-Benz Arena gekommen und sahen einen sehr guten Start der Mannschaft von Löwen-Headcoach Jesús Ramírez. Die hatte sich dank ihrer Treffsicherheit von der Dreierlinie früh einen zweistelligen Vorsprung erspielt, der allerdings schnell unter dem zunehmenden Berliner Verteidigungsdruck schmolz. Dennoch waren die Löwen gut gegen den Pokalsieger im Spiel und lagen zur Halbzeit nur mit fünf Punkten zurück, ehe sie im dritten Viertel den Fokus verloren und ALBA sich über einen 11:0-Lauf absetzte. Im letzten Viertel wuchs der Rückstand zunächst noch deutlicher an (60:88), aber die Löwen zeigten eine starke Reaktion: Sie entschieden die letzten fünf Minuten des Spiels deutlich mit 20:7 für sich und gingen schlussendlich mit einer 80:95-Niederlage (37:42) vom Parkett. Martin Peterka war für die Löwen mit 17 Punkten Topscorer, auf Berliner Seite traf Jaleen Smith (19) am besten.

Richtig „heiß" war der Auftakt der Löwen in das Spiel – und das galt vor allem für David Krämer und Martin Peterka. Beide netzten in den ersten Spielminuten zusammen fünf Dreier ein, während die Berliner noch recht kalt waren und anfangs Probleme hatten, gegen die Löwen-Verteidigung zu punkten. So stand es dann plötzlich 19:10 für die Ramírez-Mannschaft (6. Minute), die ihre Führung nach einer Auszeit von ALBA-Headcoach Israel González zunächst auf zehn Zähler ausbaute (20:10). Dann schalteten die Gastgeber, die ab der 5. Minute auf den angeschlagenen Maodo Lo verzichten mussten, in der Verteidigung einen Gang höher und unter dem intensivierten Druck machten die Löwen Fehler: Sie ließen einige Punkte liegen, verloren den Ball und brachten die Berliner so zurück ins Spiel. Die mussten aber erst noch einen sehenswerten Dunk von Löwen-Youngster Sananda Fru zum 22:15 hinnehmen, bevor Jonas Mattisseck ALBA mit zwei Dreiern auf 21:22 heranwarf.

Anschließend wurde das Spiel physischer. Würfe wurden geblockt, bei den Rebounds gut gearbeitet und beide Teams schenkten sich wenig. Doch leider setzte sich bei den Löwen im zweiten Viertel fort, woran es schon im ersten haperte: Sie hatten Probleme, erfolgreich in Brettnähe abzuschließen. Magere fünf von 15 Zweiern (33 Prozent) hatten sie bis zur Halbzeit getroffen und waren vor allem über ihre gute 50-prozentige Quote von der Dreierlinie im Spiel geblieben. In der 14. Minute war Luc van Slooten noch von dort zum 28:25 erfolgreich – danach fiel in diesem Viertel aber kein weiterer Dreier mehr. Stattdessen profitierten die Berliner um den gut aufgelegten Jaleen Smith von Braunschweiger Ballverlusten sowie sinkenden Trefferquoten und holten sich die Führung (28:31). Der insgesamt abschlussschwache Owen Klassen konnte sich in dieser Phase zwar zwei Mal in der Zone durchsetzen, aber ALBA zeigte seine Qualität, fand darauf die richtigen Antworten und drückte dem Spiel zunehmend mehr den Stempel auf.

Die Löwen waren als Folge dessen mit einem Rückstand von 37:42 in die Pause gegangen und kamen nicht gut ins dritte Viertel zurück. Nach den ersten missglückten Offensiv-Aktionen setzte Klassen mit einem spektakulären Dunk zum 41:47 noch ein Ausrufezeichen, doch danach ging für einige Minuten nichts mehr. „Wir tun uns schwer, wenn wir den mentalen Fokus im Spiel verlieren. Das war heute im dritten Viertel der Fall", sagte Jesús Ramírez nach dem Spiel und erlebte, wie die Gastgeber daraus Kapital schlugen und sich über einen 11:0-Lauf auf 41:58 absetzten (25. Min.). Ein Dreier von Arturs Zagars beendete die Flaute. Aber er und seine Löwen mussten schwer für ihre Punkte arbeiten und konnten die Berliner im Gegenzug zu selten stoppen. Die erzielten in diesem Viertel neun Zähler aus Schnellangriffen und kamen insgesamt auf 30 Punkte. Die Ramírez-Mannschaft kämpfte, was auch vier Offensiv-Rebounds und eine etwas verbesserte Zweierquote (38 Prozent) zeigten. Aber sie kam nur auf 18 Punkte, womit ihr Rückstand nach 30 Minuten 17 Punkte betrug (55:72).

Dieser wuchs im letzten Viertel zunächst weiter bis auf 28 Punkte an (60:88, 35. Min.), doch kamen die Löwen nach einer Ramírez-Auszeit noch einmal zurück. „Wir haben nicht aufgehört zu spielen und haben versucht unser Spiel aufzuziehen", sagte der Löwen-Headcoach über das starke Finish seiner Mannschaft. Die gestaltete die letzten fünf Minuten des Spiels angeführt von Martin Peterka mit 20:7 für sich! Und das, obwohl Topscorer David Krämer sich bereits Anfang des vierten Viertels sein viertes Foul fing, zurück auf die Bank ging und nicht mehr ins Spiel eingriff. Diesen zum Abschluss gezeigten Rhythmus gilt es in die Sonntagspartie mitzunehmen, wenn die Löwen die FRAPORT SKYLINERS zum Heimspiel empfangen.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Als erstes möchte ich ALBA gratulieren – nicht nur zum Sieg, aber auch zur tollen Arbeit, die in Berlin geleistet wird. Wir tun uns schwer, wenn wir den mentalen Fokus im Spiel verlieren. Das war heute im dritten Viertel der Fall. ALBA hatte plötzlich einen Lauf, den wir das gesamte Viertel nicht kontern konnten. Ich bin stolz, dass wir im letzten Spielabschnitt noch einmal zurückgekommen sind. Wir haben nicht aufgehört zu spielen und haben versucht unser Spiel aufzuziehen. Gegen ein Team wie ALBA ist das allerdings sehr schwer, weil schon kleine Fehler hart bestraft werden. Aus dieser Niederlage werden wir lernen und am Sonntag hoffentlich besser auftreten."

Israel González (ALBA BERLIN): „Wir hatten heute einen schweren Start, weil Braunschweig zu Beginn sehr stark gespielt hat. Sie haben viele Würfe getroffen und die Chance auf den Sieg gewittert, was sie noch gefährlicher für uns gemacht hat. Wir konnten zwar mit Einsatz und Physis dagegenhalten, haben aber kopflos agiert. Das konnten wir in der zweiten Halbzeit ändern und haben sowohl in der Offense als auch in der Defense wieder unseren Rhythmus gefunden."

Basketball Löwen: Krämer 13, N. Tischler 4, van Slooten 11, Klassen 8 (5 Rebounds), Fru 2, B. Tischler 9, Peterka 17 (5 Rebounds), Sehnal 5 (9 Assists), Zagars 6, Turudic 5.

ALBA BERLIN: Lo, da Silva 10, Smith 19 (5 Assists), Delow 7, Mattisseck 8, Schneider 10, Schulte, Koumadje 6, Sikma 8 (4 Assists), Blatt 13 (6 Rebounds, 6 Assists), Zoosman 6, Lammers 8 (8 Rebounds).


Medieninformationen: Basketball Löwen Braunschweig, Presseabteilung, vom 17.03.2022.