AEK ATHEN ZU STARK: ABER PLAYOFF-TRAUM LEBT!

Am Basketball Champions League-Gewinner von 2018, AEK Athen, hat sich RASTA Vechta am Mittwochabend die Zähne ausgebissen. Der krasse Außenseiter verlor nach ganz starken ersten zehn Minuten der Griechen im mit 3.140 Zuschauern ausverkauften RASTA Dome mit 70:81 (31:51). RASTA Vechta kann trotz der siebten Niederlage im 13. Spiel am letzten Spieltag der BCL-Gruppenphase noch die Playoffs erreichen.

Dafür braucht der Europapokal-Neuling am Mittwoch (18.30 Uhr, live auf http://www.dazn.com/) einen Sieg mit sieben Punkten Vorsprung bei San Pablo Burgos und gleichzeitig Schützenhilfe aus der Türkei. Denn nur wenn zeitgleich Teksüt Bandirma Zuhause gegen EB Pau-Lacq-Orthez (Frankreich) gewinnt, hat RASTA noch diese eine Chance auf das Achtelfinale. Von dieser war RASTA am heutigen Abend vor allem im 1. Viertel weit entfernt (13:29). Das Calles-Team um den überragenden Trevis Simpson (28 Punkte) aber kämpfte sich grandios in die Partie und war Mitte des 3. und Mitte des 4. Viertels nach zwischenzeitlichem 28-Punkte-Rückstand drauf und dran, ein Wunder zu bewirken.

1. Viertel

Die Königin aus Griechenland schwang gleich einmal ihr Zepter im RASTA Dome und setzte sich schnell zweistellig ab. Nach Kendrick Rays Fastbreak-Punkten zum 16:5 suchte RASTAs Head Coach Pedro Calles in der 6. Minute das Gespräch mit seinen Mannen, die gerade einen 0:10-Lauf kassiert hatten. Aus dieser Auszeit heraus gab Steve Vasturias Dreier zum 8:16 (6.) den RASTA-Fans Hoffnung. Doch wusste AEK Athen diese konsequent zunichte zu machen. Nikos „Lord oft he Rings" Zisis traf für AEK ebenfalls per Threeball (21:8, 7.), Jerai Grant legte ein And-One zum 24:10 (8.) nach. Inside trafen die Griechen traumwandlerisch sicher – 9/10 Würfen im 1. Viertel. Auch holten die Griechen 10:4 Rebounds in den ersten zehn Minuten und stellten den Score eine Sekunde vor der Pause durch einen Dreier von Vasileios Toliopoulos auf 29:13.

2. Viertel

Der Favorit machte auch zu Beginn des nächsten Abschnittes ernst, traf gleich zweimal von jenseits der 6.75 Meter zum 35:13 (12.) und zwang RASTA nach nur 72 Sekunden in die nächste Auszeit. Doch was RASTA auch versuchte, AEK Athen erwies sich als zu stark in dieser 1. Halbzeit. Offensiv und defensiv waren die Griechen stets zur Stelle, setzten sich durch einen Grant-Dunk bis auf 24 Zähler ab – 42:18 (14.). Als Zisis in der 18. Minute per Jumper auf 48:20 stellte, hatte AEK gerade den 14. Zweier bei 16 Versuchen getroffen. Die Treffsicherheit des achtmaligen griechischen Meisters und fünfmaligen Pokalsiegers war einfach atemraubend. In der 19. Minute durften dann auch RASTAs Fans endlich einmal jubeln: Trevis Simpson traf mit Ablauf der Shotclock Vechtas vierten Threeball zum 25:48. Die Vechtaer konnten das 2. Viertel sogar mit einem 11:3-Lauf beenden, lagen nach 20 Minuten „nur noch" mit 20 Punkten hinten – 31:51.

3. Viertel

Mit drei verwandelten Freiwürfen brachte Ish Wainright RASTA in der 23. Minute auf 16 Punkte heran (35:51), AEK Athen punktete erst wieder nach 2:34 Minuten im 3. Viertel. Es wurde laut und lauter im RASTA Dome. Die Vechtaer waren drauf und dran, das Momentum an sich zu reißen. Michael Kessens blockte Athens Kapitän Jonas Maculias, im Gegenzug traf er per Freiwurf zum 40:56 (25.). Mit einer Auszeit versuchte AEK-Coach Ilias Papatheodorou sein Team wieder auf Linie zu brigen, doch kassierten die Griechen sogleich weitere Freiwürfe von Trevis Simpson zum 45:58. (26.). Aber: AEK Athen hatte dann doch wieder alle Kräfte beisammen. Erst war es Zisis, der per Dreier traf, dann gelang Charis Giannopoulos sogar ein Vier-Punkte-Spiel zum 65:47 (27.). RASTA hatte es in zwei, drei Momenten verpasst, den Griechen noch mehr Angst einzujagen. Vor dem Schlussabschnitt war Vechtas Hypothek mit 18 Punkten Differenz noch immer sehr hoch.

4. Viertel

Mit Athens siebtem Dreier, auch noch mit Ablauf der Shotclock, brachte Giannopoulos die Gäste sogar wieder mit 19 Punkten nach vorne. In der 33. Minute schien RASTA schon besiegt zu sein. Doch die Calles-Crew bäumte sich nach Leibeskräften auf. Simpson war gleich zweimal zur Stelle, traf unter ohrenbetäubendem Jubel der RASTA-Fans zum 60:72 – Auszeit AEK (35.). Aber die Königin ließ sich einfach nicht stürzen. Jankovic konterte per And-One, AEK führte wieder mit 13 Zählern (75:62, 36.). 3:21 Minuten vor dem Ende machte Pedro Calles seinen Schützlingen noch einmal Mut, RASTA hatte beim Stand von 64:75 auch den nächsten Angriff - es folgte ein Dreier! Simpson machte seine Punkte 24 bis 26, RASTA lag nur noch mit acht hinten (67:75, 38.). Noch besser aber wurde es nicht mehr. Knapp zwei Minuten vor Schluss stopfte Marcus Slaughter nach Pass von Nikos Zisis zum 78:67, es war die Vorentscheidung. Wie sehr sich aber RASTA in die Partie gekämpft hatte, zeigen einige Zahlen: Die Vechtaer gewannen die letzten zwei Viertel, holten ab dem 2. Viertel 28:19 Rebounds und forcierten insgesamt 16 Athener Ballverluste.

Ausblick

RASTA macht sich am Freitag auf den Weg nach Süden, tritt einen Tag später (20.30 Uhr) als Tabellensiebter der easyCredit Basketball Bundesliga zum Auftakt der Rückrunde beim Zweiten, den MHP RIESEN Ludwigsburg, an. Die Partie aus der Barockstadt wird wie gewohnt live auf http://www.magentasport.de/ zu sehen sein. Auch live am Fernseher dabei sein können RASTAs Fans beim BCL-Gruppenfinale in der kommenden Woche. Das „Endspiel" bei San Pablo Burgos, in der dann mit 9.500 Zuschauern ausverkauften Stierkampfarena, wird um 18.30 Uhr live auf http://www.dazn.com/ übertragen.

Stimmen zum Spiel

Ilias Papatheodorou (Athen): „Wir haben ein schweres Spiel erwartet, weil wir wussten, wie schwer es hier bei RASTA ist. Wir haben großen Respekt vor ihrer Spielweise und ihrem Einsatz. Wir haben unsere Spieler bestmöglich darauf vorbereitet, damit sie hier 100% geben und für 40 Minuten fokussiert sind. Ich bin jetzt sehr froh, weil sie das geschafft haben. Das wichtigste heute war eben, dass wir uns für die Playoffs qualifizieren konnten. Gratulation an meine Spieler für ihren Einsatz und mein besonderer Dank gilt unseren Fans, die hierher gekommen sind und uns 40 Minuten angefeuert haben."

Vlado Jankovic (Athen): „Das war heute ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir waren sehr gut vorbereitet, wussten, dass Vechta ein gutes Team hat, das 40 Minuten mit viel Energie spielt und an beiden Endes des Feldes was drauf hat. Aber wir haben das gut gemacht und uns jetzt fürs Achtelfinale qualifiziert. Für uns war heute auch ganz wichtig, dass wir in so einer Atmosphäre auch viele unserer Fans dabei hatten. Vielen Dank an sie und sie haben großen Anteil am Erreichen der Playoffs."

Pedro Calles (Vechta): „Glückwunsch an AEK Athen zu diesem verdienten Sieg. In der 1. Halbzeit hat AEK auf einem anderen Level gespielt als wir, sowohl in der Offense als auch in der Defense. Sie haben ihre Set-Plays, ihre Systeme durchgespielt und hochprozentig getroffen. Dagegen hat unsere aggressive Pick and Roll-Defense nicht funktioniert. Und mit ihrer Defense haben sie uns in den ersten 20 Minuten unserer Stärken beraubt. Als dann auch wir ihre Intensität und ihre Energie gebracht haben, hatten wir die Chance zurückzukommen und hatten im 4. Viertel auch eine kleine Chance, das Spiel zu drehen. Das, was wir in der 2. Halbzeit gespielt haben, war der richtige Weg, auf dem wir weitergehen wollen."

Trevis Simpson (Vechta): „Gratulation an AEK Athen! Sie sind hierhergekommen und haben erreicht, was von ihnen erwartet wurde. Sie sind ein Team vom NBA- und EuroLeague-Champions und haben uns das gleich spüren lassen. AEK war sehr aggressiv in der 1. Halbzeit und sie haben uns ihr Spiel aufgedrückt. Am Anfang konnten wir ihrer Intensität nicht standhalten. Nach dem Seitenwechsel haben wir zurückgeschlagen und das war sehr wichtig. Wir können aus diesem Spiel mitnehmen, dass wir gegen eine so erfahrene Mannschaft, einen solchen Klub, wieder da waren und es noch einmal eng wurde. Dieser Schritt nach vorne war gut."

Basketball Champions League – Gruppe B – 13. Spieltag – Mittwoch, 29. Januar 2020 – 20 Uhr

RASTA Vechta – AEK Athen 70:81 (13:29 / 18:22 / 18:16 / 21:14)

Zuschauer: 3.140 im RASTA Dome (ausverkauft)

Statistik: https://tinyurl.com/umfp855

Vechta: Max DiLeo, Michael Kessens (6/6 Rebounds), Josh Young (8/6 Rebounds), Tim Insinger (DNP), Luc van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff (5), Trevis Simpson (28), Kamari Murphy (3), Justin Raffington (3), Ish Wainright (8/6 Rebounds), Jarelle Reischel und Steve Vasturia (9/8 Assists/2 Steals).

Athen: Kendrick Ray (7 Punkte), Mario Chalmers (8/4 Assists/3 Steals), Vasileos Toliopoulos (6), Jonas Maciulis (5/6 Rebounds), Vlado Jankovic (14), Linos Chrysikopoulos (10), Nikos Zisis (12), Dimitris Mavroeidis (1), Nikolaos Rogkavopoulos, Charis Giannopoulos (9), Marcus Slaughter (2), Jerai Grant (7/6 Rebounds).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 1. Februar, um 20.30 Uhr bei den MHP RIESEN Ludwigsburg (http://www.magentasport.de/)


Medieninformationen: RASTA Vechta, Presseabteilung, vom 29.01.2020.