HARTER KAMPF IN EINER SCHWIERIGEN SITUATION

s.Oliver Würzburg muss sich im Duell der angeschlagenen Teams gegen Bayreuth mit 80:88 geschlagen geben

Zwei Tage nach dem Auswärtsspiel in Berlin, ohne Headcoach und ohne vier erkrankte Spieler musste s.Oliver Würzburg am Sonntagnachmittag zum Frankenderby gegen medi bayreuth antreten - nach hartem Kampf gab es am Ende eine 80:88-Niederlage gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Gäste aus Oberfranken. Drei Minuten vor dem Ende warf Nano Parodi die Hausherren in der tectake-Arena mit einem Dreier zum 78:77 erstmals seit Beginn des Spiels wieder in Führung, in der spannenden Schlussphase agierten die Bayreuther aber ein Stück weit cleverer und entschlossener.

„Es haben nur Kleinigkeiten gefehlt", sagte Co-Trainer Steven Key: „Wir können stolz darauf sein, wie wir trotz der Umstände gekämpft haben und dass wir bis kurz vor Schluss die Chance hatten, einen Sieg zu holen." Topscorer der Begegnung war Desi Rodriguez mit 20 Punkten, auf Bayreuther Seite war Routinier Terry Allen mit 18 Punkten der erfolgreichste Werfer.

Die Situation vor dem Sprungball kurz zusammengefasst: Am Samstag, dem Tag zwischen den Spielen in Berlin und gegen Bayreuth, gab es einen positiven Corona-Schnelltest im Team, so dass alle Spieler und Trainer umgehend nach Hause gingen und keine Vorbereitung auf das Frankenderby möglich war.

Am Morgen des Spieltags wurde bei allen Beteiligten ein PCR-Schnelltest durchgeführt, sämtliche Ergebnisse waren negativ - am Nachmittag blieben aber Headcoach Saša Filipovski, William Buford, Alex King, Julian Albus und Julius Böhmer mit Krankheitssymptomen zuhause. Mit Kapitän Felix Hoffmann und Youngster Elijah Ndi hatte s.Oliver Würzburg trotzdem neun einsatzfähige Spieler zur Verfügung, so dass die Partie auf Geheiß der easyCredit BBL gespielt werden musste.

Auch Bayreuths Cheftrainer Raoul Korner musste auf mehrere verletzte Spieler verzichten, so dass beide Teams mit einer kurzen Rotation antraten. Die Oberfranken hatten allerdings nach einer Woche Pause den Vorteil von frischen Beinen, während sieben Akteuren von s.Oliver Würzburg noch die Partie in der Bundeshauptstadt 48 Stunden zuvor in den Knochen steckte. Die Gastgeber fanden schneller ins Spiel und lagen nach einem Dreier von Craig Moller und einem Korbleger von Aigars Skele nach zwei Minuten mit 5:0 vorne.

Weil Bayreuth durcn Terry Allen und Martynas Sajus schnell ausgleichen konnte, entwickelte sich zunächst eine enge Partie - auch in der 9. Minute war der Spielstand mit 18:18 noch völlig ausgeglichen. Im zweiten Abschnitt gelang es den Oberfranken, die im gesamten Spielverlauf erheblich besser von der Dreierlinie trafen und auch ihre zweiten Chancen deutlich konsequenter nutzten, sich zum ersten Mal zweistellig abzusetzen.

s.Oliver Würzburg erzielte in den ersten sieben Minuten des Viertels nur vier Punkte, und nach einem 10:0-Lauf der Bayreuther war der Abstand mit 16 Zählern deutlich geworden (25:41). Dank der Energie von Center Filip Stanic, der sich mehrmals am Brett durchsetzen konnte und sieben Punkte in Folge erzielte, konnten die Hausherren die erste Halbzeit ihrerseits mit einem 10:0-Lauf beenden - beim Stand von 35:41 nach zwanzig Minuten sah das Ergebnis daher schon wieder viel freundlicher aus.

Nach der Pause spielten beide Teams offensiv erfolgreich und lieferten sich ein ausgeglichenes drittes Viertel auf Augenhöhe - Bayreuth punktete mehrmals von der Dreierlinie und im „And One", während auf Würzburger Seite Desi Rodriguez und Cameron Hunt ab der 24. Minute das Scoring im Alleingang übernahmen und bis zur letzten Viertelpause zusammen 21 Punkte erzielten.

Beim Spielstand von 60:66 aus Würzburger Sicht ging es in den Schlussabschnitt, der dann ähnlich verlaufen sollte wie das letzte Viertel beim Heimspiel davor gegen die BG Göttingen: Die Hausherren kämpften trotz nachlassender Kräfte bis zum Umfallen und schafften nach einem Statement-Dunk von Filip Stanic und einem Korbleger von Aigars Skele in der 35. Minute zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder den Auslgeich (71:71). Noch größer wurde die Hoffnung auf ein Ende der Negativserie, als Spielmacher Nano Parodi in der jetzt hochspannenden Partie die Unterfranken drei Minuten vor dem Ende per Dreier mit 78:77 in Führung warf.

Nach einem Dreier von Bayreuths Marcus Thornton und einem Korbleger von Desi Rodriguez war auch zwei Minuten vor der Schlusssirene beim Stand von 80:80 noch alles offen, doch dann war es Sacar Anim, der sich einen Offensivrebound schnappte und nach seinem erfolgreichen Korbleger für Bayreuth auch den Bonusfreiwurf traf. s.Oliver Würzburg konnte danach gleich zwei Angriffe nicht erfolgreich abschließen, so dass erneut Anim 25 Sekunden vor Schluss mit einem Dreier zum 80:86 für die endgültige Entscheidung sorgen konnte.

s.Oliver Würzburg - medi bayreuth 80:88

(21:23, 14:18, 25:25, 20:22)


Für s.Oliver Würzburg spielten:

Desi Rodriguez 20 Punkte (7 Rebounds), Cameron Hunt 16/1 Dreier, Luciano Parodi 15/2 (7 Assists), Filip Stanic 13, Aigars Skele 9, Craig Moller 5/1, Tomasz Gielo 2, Felix Hoffmann (7 Rebounds), Elijah Ndi.

Top-Performer Bayreuth:

Terry Allen 18/4, Sacar Anim 15/1, Kai Bruhnke 12/2, Marcus Thornton 12/2, Martynas Sajus 12 (11 Rebounds).

Key Stats:

Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 9 - Bayreuth 17

Dreier: Würzburg 4 von 17 (24 Prozent) - Bayreuth 12 von 27 (44 Prozent)

Stimmen zum Spiel


Filip Stanic, s.Oliver Würzburg:

„Wir haben als Team gekämpft und bis zum Schluss nicht aufgegeben. Dieses Spiel sah auf jeden Fall schon besser aus als vor zwei Tagen in Berlin. In der letzten Saison war ich zweimal verletzt und danach war es schwer, in ein eingespieltes Team noch einmal reinzukommen. Es tut gut, hier in Würzburg viele Minuten zu bekommen. Ich versuche mein Bestes zu geben und immer weiterzumachen."

Steven Key - Co-Trainer s.Oliver Würzburg:

„Es war ein schwieriges Spiel für uns nach einem Tag, an dem wir lange nicht wussten, ob wir spielen oder nicht, und dann haben uns auch noch vier Spieler gefehlt. Für diese Situation war die Konzentration und der Fokus der Spieler besser, als man es hätte erwarten können. Ich bin etwas enttäuscht über die Niederlage, denn es haben heute nur Kleinigkeiten gefehlt, um das Spiel zu gewinnen. Wir können stolz sein auf die Tatsache, dass wir trotz der Umstände gekämpft haben und bis kurz vor Schluss die Chance hatten, einen Sieg zu holen."

Raoul Korner, Headcoach medi bayreuth:

„Es ist ein ganz wichtiger Sieg für uns unter ganz komischen Umständen. Bis eine Stunde vor Spielbeginn war überhaupt nicht sicher, ob denn überhaupt gespielt wird. So gesehen ist das Einzige das zählt, dass wir die Partie gewonnen haben. Unsere personelle Situation wird nicht einfacher, aber heute haben wir wieder einmal einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen."

Medieninformation: s.Oliver Würzburg