Crunchtime vermasselt Jahresausklang – Leidenschaftliche 46ers unterliegen Favoriten aus Ludwigsburg mit 87:96

Am 14. Spieltag der easyCredit BBL hatten die JobStairs GIESSEN 46ers in weiten Strecken die Führung inne und selbst wenn der Haushohe Favorit aus Ludwigsburg mal diese übernahm, konnten die Mittelhessen kontern. Dieses Vorgehen führte sich fort bis in die Crunchtime, wo die MHP RIESEN einen 8:0-Lauf starteten, welchen die leidenschaftlichen 46ers bei der 87:96-Auswärtsniederlage vergeblich beantworteten. Für die Mittelhessen konnten Kyan Anderson mit 22 und TJ Williams mit 21 Punkten den 24 Zählern von Justin Simon entgegenhalten. Der Small Forward der Hausherren war mit 16 Punkten im letzten Viertel der entscheidende Mann auf dem Parkett. Für die Gießener geht es im neuen Jahr am kommenden Sonntag im Hessenderby gegen die FRAPORT SKYLINERS weiter.

Während Jalen Tate aussetzen musste, waren zunächst Kendale McCullum, TJ Williams, Florian Koch, Nuni Omot und JD Miller bei den RIESEN gefordert. Für die Baden-Württemberger sollten Jordan Hulls, Justin Simon, Jonah Radebough, Yorman Polas Bartolo und Tremmell Darden beginnen.

Die Mittelhessen wirkten gleich kampferprobt und sicherten sich mit Williams und dessen ersten fünf Zählern eine 5:2-Führung (2.). Als dann noch Omot aus der Distanz den zweiten Dreier einnetzte, war die frühe Auszeit der Barockstädter bestellt (8:2, 3.). Der frisch eingewechselte James Woodard, Justin Simon und Hulls konterten den guten Start der Gießener und eroberten ein 11:10 (4.). Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, in dem die 46ers mit McCullum und Omot zunächst aus der Nahdistanz agierten, während der Forward es im Anschluss noch aus der Ferne erfolgreich versuchte (17:15, 7.). Die Abschlüsse auf Seiten der Mittelhessen blieben konzentriert, wobei der Dreierbereich von den Gießenern ordentlich frequentiert (5/8) wurde und Schüsse von Williams oder Kyan Anderson für einen 29:21-Vorteil sorgten.

Das saubere Offensivspiel hatten die Hausherren mit Darden in der ersten Angriffssequenz gefunden und so die Partie auf 23:29 (11.) gestellt. Doch flüssig blieben auch die Angriffswellen der Mittelhessen, die ihr Heil mit Miller unter dem Korb suchten und fanden (32:23, 12.). Der Center musste dann zweimal Lehrgeld bezahlen und so kamen die Ludwigsburger mit freien Würfen von Radebough aus der Distanz zum 31:34 (13.). Ein Timeout später war es Koch, der mit der Hand des Gegenspielers im Gesicht den Dreier einlötete und seine Farben zu einem 6:0-Run animierte (40:31, 14.). Die Teams hatten ihren Rhythmus gefunden, was beide Verteidigungslager in dieser Phase vor Aufgaben stellte. Dennoch waren es in der Folgezeit die RIESEN mit Scharfschütze Hulls, die sukzessive den Abstand auf 40:42 (16.) verkürzten. Anderson sollte den geschmeidigen Ablauf im Angriff für die Gießener wieder finden und übernahm zum 48:40 (17.). Ein Pick-&-Roll brachte Jonas Wohlfahrt-Bottermann zum unnahbaren Dunking und die Ludwigsburger entwickelten durch den Big Man einen 6:0-Run, bei dem die Mittelhessen die Reißleine beim Stand von 46:48 (19.) ziehen mussten. Den entfesselt aufspielenden Radebaugh konterte der ebenfalls treffsichere Willams mit einem Buzzerbeater von jenseits der Dreipunktelinie und hielt seine Farben mit 52:50 über Wasser.

Mit einem aktiven Hulls aus dem Dreierbereich und gelungenen Hustle-Plays der RIESEN ging die zweite Hälfte gewinnbringend für die Gastgeber los (55:52, 22.). Doch Durchsetzungsvermögen und Spielverständnis brachte Omot ins Miss-Match und zu einem Dreipunktespiel, welches den 55:55-Ausgleich bewirkte (23.). Kämpferisch ging es weiter, McCullum übernahm dabei die Vorreiterrolle, klaute sich den Ball und so wechselte der Vorteil wieder die Seiten (57:55, 24.). In diesem Tempo ging es weiter, wobei John Bryant und Anderson nach Anspiel von McCullum vom Perimeter glänzten und den Gießenern ein 63:57 (25.) ermöglichten. Ein Viererpack von Simon erwiderte den 46ers-Run und ließ die Mittelhessen in eine Auszeit gehen (61:63, 26.). Die Ludwigsburger bauten weiter auf eine Ganzfeldpresse die Anderson trocken von Downtown übergang (69:63, 27.). Der Gießener Spielmacher hatte mit Simon einen würdigen Gegenspieler ins Sachen Scoring gefunden und so war es der Small Forward, der den Dosenöffner zum 70:69-Führungswechsel (28.) gab. Abgebrüht präsentierte sich dann Williams mit einem Floater und einem anschließenden Ballgewinn der mit zeitlicher Verzögerung durch Anderson Punkte 18 und 19 zum 73:70 führte.

Mit zwei schnellen Teamfouls der Gießener und zwei Dreiern von Simon sowie einem Layup von Woodard starteten die Mittelhessen unglücklich in den finalen Abschnitt (78:73, 31.). Den 8:0-Lauf der Hausherren beendete der stark aufspielende Anderson zwischenzeitlich mit einem Dreipunktespiel, was wiederum Simon mit der gleichen Disziplin beantwortete (81:76, 34.). Doch der Point Guard der 46ers blieb sich treu und attackierte den Korb, was zum Bryant Tip-In führte (78:81, 34.). Einen krachenden Dunking von Simon später zeigten die Gäste ihre Muskeln, wobei McCullum mit Anspiel und Scoring gefallen konnte, sodass sich das Spielgeschehen zuspitzte (83:85, 36.). Ein Dreier von Lukas Herzog sollte der Auftakt eines 8:0-Lauf der MHP RIESEN Ludwigsburg sein, den die JobStairs GIESSEN 46ers in der Crunchtime durch stetiges attackieren und mit Würfen vom Perimeter erwidern wollten, aber die 87:96-Niederlage ließ sich nicht mehr abwenden.

Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Gratulation John Patrick und seine Mannschaft. Wir haben schon vorher gewusst, dass sie mit viel Aggressivität in ihrer Verteidigung agieren und das haben sie auch gemacht. Wir haben eine lange Zeit mitgehalten und haben fast gegen eine Champions League-Team die volle Zeit durchgehalten. Wir sind nach dieser Niederlage enttäuscht, aber wir haben Fortschritte gezeigt und gemacht. Zum Schluss haben wir nicht mehr so gut ausgeboxt und die Ludwigsburger Spieler haben dies ausgenutzt. Wir müssen nun schnell regenerieren und uns auf Frankfurt vorbereiten."

John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Gießen hat mit mehr Energie angefangen als wir und das erste Viertel dominiert, dabei viel zu viel Offensivrebounds geholt. Kompliment an die Gießener Guards, die 52 Punkte gemacht haben und nur zwei Turnovers. Aber auch Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat angefangen Druck zu machen und hat in 15 Minuten ihren Rhythmus bekommen. Und am Ende war glaube ich der Unterschied, dass wir die Guards besser unter Kontrolle bekommen haben und dass wir die Hustle-Plays für uns entscheiden konnten. Beide Teams haben sehr intensiv und physisch gespielt und ich bin stolz, dass wir diese Partie für uns entscheiden konnten."

MHP RIESEN Ludwigsburg - JobStairs GIESSEN 46ers 96:87 (50:52)

Viertelergebnisse: 21:29, 29:23, 20:21, 26:14

MHP RIESEN Ludwigsburg: Jordan Hulls (11 Punkte), Jacob Patrick (2), Justin Simon (24), Johannes Patrick, Jonathan Bähre (2), James Woodard (16), Lukas Herzog (3), Jonah Radebough (15), Yorman Polas Bartolo (12), Jonas Wohlfarth-Bottermann (12), Rawle Alkins, Tremmell Darden (6)

JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (10), Nuni Omot (12), Dennis Nawrocki, Bjarne Kraushaar, Kyan Anderson (22), Maximilian Begue, Kilian Binapfl, JD Miller (7), Florian Koch (7), Phillip Fayne II (3), TJ Williams (21), John Bryant (5)

Zuschauer: 500

Nächstes Spiel: So., 02.01.2022, 15.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – FRAPORT SYKLINERS

Medieninformation: JobStairs GIESSEN 46ers