92:103-Niederlage beim Tabellensiebten Hamburg Towers

  • Hamburg erzielt 49 Punkte aus Schnellangriffen und zweiten Chancen
  • Löwen verlieren 19-mal den Ball
  • Ramírez-Team kann Elf-Punkte-Rückstand nach erstem Viertel nicht wettmachen

 Die Basketball Löwen Braunschweig waren nach dem Länderspielfenster heute beim Tabellensiebten und EuroCup-Team Hamburg Towers angetreten und haben die Partie in der edel-optics Arena mit 92:103 (54:64) verloren. Dafür war mit das erste Viertel entscheidend, in dem Kapitän Robin Amaize & Co. den Gegner nicht stoppen konnten und mit 26:37 in Rückstand gerieten. Die weiteren Viertel gestalteten die Löwen ausgeglichen und fanden in der zweiten Halbzeit auch defensiv einen besseren Zugriff. Allerdings ließ das Team von Headcoach Jesús Ramírez insgesamt 25 Punkte aus zweiten Chancen zu, verlor 19-mal den Ball und kassierte 24 Zähler durch Hamburger Schnellangriffe. Das waren neben der Hamburger Qualität relevante Faktoren, weshalb es das Spiel nicht mehr drehen konnte. Amaize (18) und Tookie Brown (17) waren beste Löwen-Punktesammler, beim Gastgeber Hamburg ragten Jaylon Brown (22) und Center Maik Kotsar (16) heraus.

Das Spiel war von Beginn an munter, aber offensiv-geprägt. Vor allem von der Dreierlinie ging es heiß her, die Löwen trafen im ersten Viertel vier und die Towers fünf Mal von der 6,75-Meterlinie. Zudem waren die Gastgeber von den Löwen in der Zone nicht zu stoppen und versenkten starke 90 Prozent ihrer Zweipunktewürfe. Doch auch wenn es bei der Ramírez-Mannschaft defensiv noch nicht passte, so verlief das erste Viertel trotzdem lange Zeit ausgeglichen. Das lag am eigenen guten Offensivspiel, zu dem Tookie Brown wesentlich beitrug. Der Point Guard hatte in der 8. Minute noch das 22:24 aus Löwensicht erzielt, ehe die Towers anzogen, Löwen-Fehler bestraften und sich in Windeseile auf 26:37 absetzten.

Diesen Rückstand holten Robin Amaize & Co. in den Anfangsminuten des zweiten Viertels sofort mit besserer Verteidigung und guter Freiwurfquote auf. Ihnen gelang ein 9:0-Lauf, der Towers-Headcoach Pedro Calles beim Stand von 37:40 zu einer Auszeit zwang (14. Minute). Sein Team fand danach angeführt vom treffsicheren Jaylon Brown wieder in die Spur, erzwang Braunschweiger Ballverluste und profitierte mehrfach von erfolgreichen Korbaktionen, bei denen die Löwen zusätzlich foulten. Nach dem zweiten „And-one" und einem technischen Foul gegen Jesús Ramírez waren die Towers wieder auf elf Punkte weg (41:52, 16 Minute). Und auch wenn die Löwen dieses Viertel knapp mit 28:27 für sich entschieden, so blieb der Löwen-Rückstand bis zur Halbzeitpause dennoch zweistellig (54:64) – und wuchs im dritten Viertel schnell weiter an.

Der Grund dafür: Die Hamburger erhöhten den defensiven Druck merklich und forcierten gleich zu Beginn des Viertels drei Löwen-Ballverluste. Insgesamt verlor das Ramírez-Team in diesem Viertel sieben Mal den Ball, während die Towers elf Punkte aus Schnellangriffen erzielten und sich diverse zweite Chancen erarbeiteten. Alles zusammen war maßgeblich dafür, dass die Löwen nach 25 Minuten mit 61:79 hinten lagen. Kapitän Robin Amaize stemmte sich dagegen und sorgte dafür, dass sein Team sich in der zweiten Viertelhälfte wieder sammelte. Das kam über eine bessere Verteidigung und weniger Fehler in der Offensive auf zehn Punkte heran (29. Minute), ging aber mit zwölf Zählern Rückstand in die letzten zehn Minuten.

Hier gelang den Löwen ein 4:0-Start zum 77:85, den die Towers allerdings prompt konterten: Der Tabellensiebte profitierte weiterhin von zweiten Chancen und Ballverlusten und erzielte neun Punkte in Folge zum 77:94. Darunter war auch ein Freiwurf nach dem zweiten technischen Foul gegen Jesús Ramírez, der damit ab der 35. Minute disqualifiziert war. Seine Mannschaft steckte aber nicht auf, sondern verkürzte sogar noch einmal auf 90:98. Allerdings war es für eine richtige Aufholjagd schon zu spät, weshalb die Löwen weiterhin auf den dritten Sieg in der BBL warten müssen.

Trainerstimmen zum Spiel:

Konstantinos Papazoglou (Basketball Löwen, Assistant Coach): „Wir haben sie im ersten Viertel früh in einen offensiven Rhythmus kommen lassen und waren hinten für Fehler anfällig. In den anderen drei Viertel haben wir ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Hamburg hat die Qualität, die uns gerade in engen Phasen eines Spiels fehlt. Sie haben in wichtigen Momenten einen kühlen Kopf bewahrt und die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir müssen an unseren Fehlern arbeiten und sie nicht wiederholen."

Pedro Calles (Hamburg Towers): „Es war ein Spiel mit zwei komplett verschiedenen Halbzeiten. In der ersten Halbzeit haben wir keine Defense gespielt, aber offensiv viele Punkte erzielt. In der zweiten Halbzeit war es das komplette Gegenteil. Wir haben teilweise sehr gut verteidigt, aber offensiv nicht mehr so gut gescort. Wenn ich mir eine Halbzeit aussuchen müsste, würde ich trotzdem immer die zweite nehmen, denn diese hat unsere Identität verkörpert."

Basketball Löwen: Brown 17 (3 Assists), Krämer15, N. Tischler 4, van Slooten 5, Klassen 7 (7 Rebounds), Fru n.e., B. Tischler, Peterka 11 (6 Assists), Sehnal 9, Amaize 18 (5 Rebounds, 5 Assists, 3 Ballgewinne), Turudic 6 (6 Rebounds).

Hamburg Towers: J. Brown 22 (5 Rebounds), Z. Brown 3, DiLeo 6, Homesley 8 (8 Assists), Rich, Meisner 9, Christen 8, McCallum 8, Kotsar 16, Hinrichs 12 (5 Rebounds), Edigin 2, Hollatz 9 (6 Rebounds, 5 Assists).

Medieninformation: Basketball Löwen Braunschweig