EWE Baskets für verpasste Entscheidung bestraft

Topscorer Michalak (29 Punkte) - Oldenburg verliert Reboundduell

Die EWE Baskets Oldenburg bleiben in der easyCredit BBL weiterhin auf der Suche nach ihrem Erfolgsrezept. Bei s.Oliver Würzburg gaben die Oldenburger eine Führung in den letzten Minuten aus der Hand und unterlagen mit 88:90.

Es bleibt dabei, dass die Oldenburger die Konstanz und die richtige Mischung in ihrem Spiel noch nicht gefunden haben. In Würzburg führten die EWE Baskets über weite Strecken, brachten 48 Stunden nach dem Sieg in der Champions League aber nicht über längere Strecken Kontrolle und Dominanz ins Spiel. So verpassten die Gäste mehrmals, sich entscheidend abzusetzen. Auch eine Führung von sechs Punkten knapp vor dem Ende reichte nicht zum Sieg.

Dabei zeigte sich auch, dass die EWE Baskets mit ihrem jungen Team vor allem in engen Phasen auf der Suche nach der richtigen Balance zwischen Ballbewegung und Einzelaktionen sind. Besonders mit nachlassender Kraft konnten die individuellen Aktionen dann nicht mehr gelöst werden. So stehen am Ende nur 13 Assists im Boxscore, die Gäste nahmen nur 27 Zweier bei 34 Dreierversuchen, die Trefferquote sank im Spielverlauf auf 46 Prozent.

Offensiv fanden überhaupt nur zwei Akteure wirklich ins Spiel. Michal Michalak zeigte seine beste Leistung im Oldenburger Trikot, kam auf 29 Punkte. Max Heidegger steuerte 24 Zähler bei. Kein anderer Spieler punktete zweistellig.

Die EWE Baskets Oldenburg begannen angeführt von Phil Pressey auf beiden Seiten des Parketts mit hoher Energie. Der Spielmacher erzielte die ersten vier Punkte, Odiase legte mit einem Dreipunktspiel nach (7:2). Auch Sebastian Herrera fand mit fünf Punkten in Serie gut in die Partie. Sechs der ersten sieben Würfe wurden verwandelt, als dann auch noch Pressey Odiase für den Dunk bediente (17:4), benötigten die Würzburger die Auszeit.

In der Folge konnten die EWE Baskets ihr Level allerdings nicht halten, die Gastgeber kamen zu offenen Dreiern, brachten ihre Fans so ins Spiel und kämpften sich zurück. Nach einem 5:17-Lauf war die Begegnung fast ausgeglichen, starke Aktionen von Heidegger stabilisierten Oldenburg zum Ende des Viertels (28:23).

 Auch im zweiten Abschnitt war es zunächst Heidegger, der das Team von Head Coach Mladen Drijencic mit Einzelaktionen auf Kurs hielt. In der Defensive gelang es den Gästen aber zu selten, die Würzburger ohne Fouls zu stoppen. Nach einem Dunk im Fastbreak von Rodriguez lagen die EWE Baskets zurück (39:40). Es war Michal Michalak, der zur Halbzeit bereits 13 Zähler auf seinem Konto hatte und für die knappe Führung sorgte.

Die zweite Halbzeit begannen die Oldenburger zunächst stärker, Odiase blockte, Michalak traf in der Offensive die richtigen Entscheidungen und auch Heidegger wurde auf dem Weg zum Korb gefoult und verwandelte trotzdem (63:55). In der Folge allerdings sank die Energie defensiv, offensiv wurden die Aktionen weniger klar und Würzburg kämpfte sich zurück. Dennoch gingen die Gäste mit fünf Punkten Vorsprung in die letzten zehn Minuten.

Angeführt vom starken Desi Rodriguez kam Würzburg zurück, indem sie nach vergebenen Oldenburger Chancen auf das Tempo drückten (76:75). Michalak, der sich auf dem Weg zum Korb durchsetzte, zwei Freiwürfe und ein Dreier von Heidegger aus der Ecke sorgten aber gut zwei Minuten vor dem Ende für das 88:82.

Die EWE Baskets schienen auf Erfolgskurs, gaben das Spiel dann aber aus der Hand, weil sie den Ball in der Offensive nicht mehr bewegten und sich defensiv zu leicht von ihren Gegenspielern schlagen ließen. Über Freiwürfe und einen Korbleger von Skele glichen die Gastgeber aus, dann schien Pressey die Begegnung mit einem Block gegen den Fastbreak zu retten. Heidegger vergab allerdings den Abschluss am Brett und auf der Gegenseite verwandelte Hunt zwei Sekunden vor dem Ende zum 90:88. Ein Einwurf blieb den Oldenburgern, die tatsächlich Michalak für den offenen Dreier fanden, der beste Spieler der Gäste verpasste allerdings die Chance auf den Sieg.

Stimmen zum Spiel:

Mladen Drijencic:

„Glückwunsch an Würzburg und Denis Wucherer für einen hart erkämpften Sieg und auch für eine großartige Atmosphäre. Es ist schön, wieder Zuschauer in unserem Sport zu haben und die Würzburger Arena so zu erleben. Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, unsere Bemühungen am Ende des Spiels in einen Sieg umzuwandeln. Die Gründe dafür sind unser Eins-gegen-Eins-Verhalten, die defensiven Rebounds und das Foulmanagement. Das sind Dinge, an denen man taktisch nicht viel verändern kann. Man braucht als Spieler gute Beine und einen guten Fokus und muss wissen, welche Entscheidungen man in bestimmten Situationen treffen muss.“

Denis Wucherer (s.Oliver Würzburg):

„Wir hatten nicht den Start, den wir uns vorgenommen hatten, sind aber immer wieder zurückgekommen. Das zeigt den Charakter dieser Mannschaft, auf den ich natürlich sehr stolz bin. Es war ein enges Spiel, das am Ende in beide Richtungen hätte ausgehen können. Als Felix Hoffmann den Korbleger im Post-Up hatte, dachte ich, dass der Bock umgestoßen wird. Als Cameron Hunt im Fastbreak durch eine unglaubliche Verteidigungsaktion von Phil Pressey gestoppt wurde, war ich mir nicht sicher, ob es mit dem Sieg noch klappen würde. Dann hatte Rickey Paulding einen offenen Dreier, und am Ende hat Mladen für die letzten 1,5 Sekunden einen tollen Spielzug aufgemalt, und plötzlich war der beste Spieler des Tages blank in der Ecke. Wir hatten heute das nötige Glück, aber auch den Willen, uns immer wieder ranzukämpfen. Wir haben uns den Sieg mit diesem phantastischen Publikum im Rücken hart verdient und mit dem nötigen Quäntchen Glück über die Ziellinie gerettet. Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut es tut, das nach so langer Zeit in unserer Turnhölle wieder zu erleben.“

Medieninformation: EWE Baskets Oldenburg