„Es ist Zeit, es zu tun": Die heimstarken Bayern wollen gegen Mailand ein viertes Playoff-Spiel erzwingen

Einfach ist das nicht gewesen, sich am Tag danach wieder zusammenzuraufen. Aber am frühen Montagabend standen die Bayern wieder fokussiert mit ihrem Leitenden Angestellten Andrea Trinchieri auf dem Court des Audi Dome. Die Abfuhr gegen Alba Berlin im Ligabetrieb war in diesen 90 Minuten Vergangenheit, der Blick bei der Arbeit in Defense und Offense ist jetzt auf Olimpia Mailand ausgerichtet – am Mittwochabend (28.4., 20.45 Uhr/MagentaSport) wollen die Münchner wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen und ihr grandioses EuroLeague-Abenteuer verlängern. 0:2 liegen sie nach den beiden Dramen von Mailand hinten in der Best-of-five-Serie, nur mit einem Erfolg würde man ein viertes Spiel am Freitag erzwingen.

„Die Situation ist klar: Wir wollen das nächste Spiel gewinnen, das versteht sich von selbst“, sagt Bayern-Chefcoach Trinchieri. „Es ist an der Zeit alles reinzuschmeißen und zu riskieren. Am Ende des Tages sind Taten lauter als alle Worte. Was auch immer wir jetzt reden, ist unwichtiger als das, was wir tun. Es ist Zeit, es zu tun.“

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Neben den Comeback-Qualitäten der Bayern in dieser Saison – allein in der EuroLeague gewannen sie bei ihren 21 Hauptrunden-Siegen zehnmal noch nach zweistelligem Rückstand – geht das bisherige Überraschungsteam mit dieser Gewissheit in das Do-or-die-Duell: Die Bayern-Basketballer sind in dieser verflixten Corona-Spielzeit 2020/2021 ohne Fans die beste Heimmannschaft der Hauptrunde gewesen mit einer 13:4-Bilanz im Audi Dome.

Augen auf Punter und Rodriguez

Das Mailänder Starensemble war indes eines jener Teams, die in München gewannen, allerdings sehr glücklich: Beim 79:81 nach Verlängerung zu Saisonbeginn im Oktober hatten die Gastgeber in der regulären Spielzeit den Wurf zum Sieg durch Nihad Djedovic aus der Halbdistanz. Der Kapitän kann am Mittwoch nicht mittun, seit Februar fehlt er wegen Knieproblemen. Auch Nick Weiler-Babb, Trinchieris bester Verteidiger – der EuroLeague-Rookie ist zehntbester Balldieb des Wettbewerbs mit 41 Steals in 33 Partien – wird dem FCBB nach seiner Fußverletzung von Mailand noch einige Wochen abgehen.


Ein Schlüssel wird sein, im Zwei-Punkte-Bereich wieder effektiver zu scoren: Sowohl gegen Berlin (45 %) als auch in den beiden ersten Playoff-Duellen (41 %) blieben die Bayern unter ihrer Range aus der Hauptrunde speziell bei Siegen von rund 52 Prozent. In der Defense gilt den beiden Guards Kevin Punter (15,5 PpS in den Playoffs) und Sergio Rodriguez (13 PpS, 50 % Dreier) sicher die höchste Aufmerksamkeit, gerade der so erfahrene Spanier brachte in beiden Spielen gegen Ende seine Routine und Kaltschnäuzigkeit zum Tragen.

Olimpia Mailand verteidigte am Wochenende die Spitze in der Serie A: Beim 88:81 in Pesaro waren Zach LeDay (22), Shavon Shields (16), Vladmir Micov (15) und Michael Roll (14) die besten Werfer gegen den abstiegsbedrohten Tabellenelften.

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Medieninformation: FC Bayern Basketball