46ers müssen zweitem Viertel Tribut zollen – Tabellenführer beim 80:89 nicht beizukommen

Am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga waren die Rollen klar verteilt und so kam es nicht überraschend, dass die JobStairs GIESSEN 46ers dem Tabellenführer MHP RIESEN Ludwigsburg mit 80:89 unterlegen waren. Bereits zur Halbzeitpause hatte der Vizemeister seine Klasse unter Beweis gestellt und hielt die Mittelhessen mit druckvoller Defense bei einer Dreierquote von 13%. Jaleen Smith, der sich in den Schlussminuten verletzte, war mit 17 Punkten und 11 Assists der bestimmende Mann für die Gäste auf dem Parkett. Auf der Gegenseite zeigte Diante Garrett mit 22 Punkten und sieben Assists eine ansprechende Partie. Für die Mittelhessen geht es nun am kommenden Freitagabend in Chemnitz weiter.

Ohne Brandon Bowman und Bjarne Kraushaar gingen es für die JobStairs GIESSEN 46ers gegen den Spitzenreiter. Die Gießener sollten zu Beginn mit Diante Garrett, Ferdinand Zylka, Brandon Thomas, Scottie James JR und John Bryant das Parkett betreten. Auf der Gegenseite ließ Headcoach John Patrick Jaleen Smith, Jordan Hulls, Yorman Polas Bartolo, Tremmell Darden und Jonas Wohlfahrt-Bottermann auflaufen.

Das Quintett aus Mittelhessen ebenso wie das aus Baden-Württemberg musste die Zielgenauigkeit zunächst einjustieren. Erst Garrett verwandelte mit einem Korbleger erfolgreich (2:0, 2.). In dieser Minute sammelte dann auch Bryant seinen 3.000 Rebound in der BBL-Geschichte und Garrett seine Punkte drei und vier zum 4:0 (2.). Eine Auszeit der Gäste war die Folge des unpräzisen Starts. Mit klarer Struktur in der Defense ging es bei den 46ers weiter, bis Smith einen Weg zur Reuse fand und mit And-One den Anschluss fand (3:4, 3.). Einen 6:0-Lauf machte McLean mit einem Dreipunktespiel daraus, sodass die Führung zum ersten Mal wechselte (6:4, 4.). Die Würfe wurden Quoten lastiger: Zylka von Downtown beantwortete Barry Brown Jr. mit derselben Medizin und Desi Rodriquez setzte mit einem Alley-Oop das i-Tüpfelchen auf die 11:7-Führung (6.). Ein Timeout später erledigte James JR erfolgreich auf beiden Enden des Feldes seine Arbeit und verhalf seinen Farben zu einem 4:0-Run (11:11, 7.). Nach dem Ausgleich war Hulls vom Perimeter zur Stelle und eröffnete den RIESEN im Verbund mit McLean ein 16:11 (8.) auf der Anzeigetafel. Auf dieser verewigte sich Garrett weiter als Scorer und Passgeber auf 46ers-Seite und hielt somit den 15:20-Anschluss zum Viertelende.

Ins zweite Quarter kamen die Ludwigsburger dominanter und vermochten mit Darden, Wohlfahrt-Bottermann sowie Polas Bartolo dieses auch in Punkte zu verwerten (24:15, 12.). Die Gießener Auszeit sollte die Hausherren nicht wachtrütteln und die MHP RIESEN ließen mit Smith, Hulls & Co. weiter ihre Muskeln spielen (32:16, 13.). Selbst gute Aktionen, wie ein Steal von Garrett, konnten keine notwendige Reaktion und Sicherheit ins Gießener Spiel bringen, was Ludwigsburg gnadenlos in der Offensive bestrafte und Polas Bartolo zu einem 11:0-Lauf ausbaute (35:16, 14.). In den einseitigen Verlauf quetschte sich Garrett mit zwei Halbdistanzwürfen, was aber den Tabellenführer nicht aus seinem druckvollen Konzept brachte und so ein 39:20 (17.) etablierte. Erst Bryant fand dann wieder den Weg zum Korb und Thomas markierte im Anschluss mit seinem 500. erfolgreichen Dreier in der easyCredit BBL das 25:39 (18.) und veranlasste so die Auszeit der Gäste. Doch dem kurzen Aufflackern der JobStairs GIESSEN 46ers waren die Baden-Württemberger gewappnet und fügten den Hausherren mit 27:48 einen gehörigen Halbzeitrückstand zu.

In der zweiten Hälfte kam Garrett wieder flüssig ins Geschehen und verwandelte seine zwei ersten Wurfversuche (31:48, 21.). Die zaghafte Aufholjagd wurde aber abrupt von einem Rodriguez Dreier beendet, doch im Gegensatz zum zweiten Viertel hielten die 46ers mit dem gleichen Mittel von Thomas aus der Ecke dagegen (34:53, 23.). Dem dritten erfolgreichen Distanzwurf fügte Bryant von Downtown einen weiteren hinzu, was die Quote etwas verschönerte, aber die Gießener nur Stück für Stück auf Schlagdistanz brachte (39:57, 24.). Als konstanter Scorer mauserte sich immer mehr Garrett, der mit seinen Punkten 15 und 16 weiter Akzente setzte (41:57, 25.). Doch die Flaute von jenseits des Perimeters nutzte der Tabellenführer weiter aus und ließ den Halbzeitabstand mit einem And-One von McLean wieder aufleben (62:41, 26.). Doch damit gaben sich die Barockstädter nicht zufrieden, als sich dann noch Smith den Ball stibitzte und McLean zum krachenden Dunking einlud, war die Auszeit der Gießener schon ein beräumt (66:43, 27.). Bei McLean machte sich diese Pause im Rhythmus nicht bemerkbar und die Mittelhessen konnten es nur aus der Zone zu gewinnbringenden Aktionen schaffen – James JR z.B. mit einem Putback-Dunking oder Garrett mit einem Dreipunktespiel (52:74, 29.). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch ins finale Viertel.

Die letzten zehn Minuten sollten mit den ersten Zählern von Isaac Hamilton starten, wobei die MHP RIESEN ihrerseits mit Polas Bartolo zuvor Akzente setzten (54:76, 31.). Passgeber Bryant war in der Folgesequenz nicht der Lieferant, sondern der Vollender und setzte zum 58:78 (32.) an. Als dann noch Stark einen der bisher wenigen Dreier versenkte, war ein Timeout der Ludwigsburger die Folge (61:78, 33.). Einer gelungenen Defenseaktion der 46ers mit Ablauf der Shotclock war es eine bezeichnende Szene, dass ein Hamilton Dreier In-and-Out ging und auf der Gegenseite die RIESEN Rodriguez zum Hustle-Erfolg kamen (80:61, 34.). Doch dass es auch besser vom Perimeter ging, zeigte Bryant, der mit Stark zusammen wieder mit 68:83 (35.) ein wenig ran rückte. Doch die Dreiergewalt von Hulls & Co. blieb ein monströser Vorteil für den Tabellenführer, sodass ein 86:68 (37.) die letzten drei Minuten einläutete. Die Schlussphase ereignete sich zwar mit Vorteilen für die Mittelhessen, doch eine gelungene Aufholjagd (12:3-Run) sollte beim 80:89 nicht mehr rausspringen.

Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Zunächst Glückwunsch an John und Ludwigsburg für den Auftritt heute. Ich hoffe außerdem, dass sich Jaleen Smith nicht schwer verletzt hat. Wir sind am Anfang solide ins Spiel gekommen, haben leider den einen oder anderen Wurf nicht getroffen und uns somit das Leben schwer gemacht. Dann haben wir zunehmest den Faden verloren und Ludwigsburg hat Druck aufgebaut. Das war keine Überraschung, aber wir haben das nicht vernünftig gematched und konnten unsere Plays nicht mehr durchlaufen wie geplant. Für die zweite Halbzeit kann ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie haben nicht aufgesteckt und haben gegengehalten. Die Balance zwischen Inside und Outside war deutlich besser. Darauf kann man weiter aufbauen und positiv in die letzten Spiele gehen."

John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Es war ein wichtiger Sieg und wir haben auch heute wieder gesehen, dass die Gießener, wenn sie Raum haben, sehr stark sind. Diante Garrett und Jonathan Stark hatten schöne Aktionen und auch John Bryant ist sehr gefährlich, wenn er den Raum bekommt. Wir hatten Phasen, da haben wir sehr gut verteidigt, aber auch Phasen wo wir nicht so konzentriert verteidigt haben. Aber am Ende war es ein wichtiger Sieg und jetzt müssen wir erstmal sehen, was mit Jaleen ist."

JobStairs GIESSEN 46ers – MHP RIESEN Ludwigsburg 80:89 (27:48)

Viertelergebnisse: 15:20, 12:28, 25:26, 28:15

JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (15 Punkte), Isaac Hamilton (2), Tim Köpple, Alen Pjanic (2), Tim Uhlemann, Diante Garrett (22, 7 Assists), Ferdinand Zylka (3), Chad Brown (1) Scottie James JR (8, 11 Rebounds), Brandon Thomas (12), John Bryant (15, 6 Rebounds)

MHP RIESEN Ludwigsburg: Jordan Hulls (11), Jaleen Smith (17), Barry Brown Jr. (5), Johannes Patrick, Jamel McLean (16), Lukas Herzog, Yorman Polas Bartolo (14), Nico Santana Mojica, Jonas Wolhfahrt-Bottermann (4), Desi Rodriguez (14), Tremmell Darden (3), Oscar Da Silva (5)

Zuschauer: /

Nächstes Spiel: Fr., 30.04.2021, 20.30 Uhr: NINERS Chemnitz - JobStairs GIESSEN 46ers


Medieninformation: JobStairs GIESSEN 46ers