Dezimierte EWE Baskets verlieren umkämpftes Nordderby

Hobbs (17 Punkte) Topscorer – Oldenburg bleibt auf viertem Platz

Die EWE Baskets Oldenburg haben ein umkämpftes Nordderby knapp verloren. Bei den Hamburg Towers unterlagen die Oldenburger, die ohne zwei Leistungsträger antreten mussten, am Ende knapp mit 74:80. Am kommenden Montag empfängt die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic nun Brose Bamberg.

Es war in Sachen Intensität, Verteidigung und Tempo ein Vorgeschmack auf die Playoffs bei den formstarken Hamburgern, den die Oldenburger zumindest in einigen Bereichen mit positiven Erkenntnissen abschließen können. Die EWE Baskets mussten in der schweren Auswärtspartie bei den Hamburg Towers mit Spielmacher Phil Pressey (Geburt des ersten Kindes steht kurz bevor) und den verletzten Nathan Boothe auf zwei Leistungsträger verzichten. Gegen die nun seit neun Partien ungeschlagenen Gastgeber, die zuletzt auch den Meister Berlin und München geschlagen hatten, erarbeitete die Mannschaft von Mladen Drijencic sich bis in die letzten Minuten eine Siegchance.

Die Gäste nahmen nach einem schwachen Start die Physis und Spielweise der Hamburger an, zeigten ebenfalls eine starke Defensivleistung und konnten sich über weite Strecken auf ihre Qualität aus der Distanz (48,3 Prozent Trefferquote) verlassen. 15 Ballverluste zeigen allerdings, dass die Oldenburger immer wieder Brüche im Offensivspiel hatten, zudem zu spät den Ball erfolgreich unter den Korb brachten.

Braydon Hobbs wurde mit 17 Punkten zum Topscorer, legte zudem acht Assists, vier Rebounds und drei Steals auf. Rasid Mahalbasic drehte in der zweiten Halbzeit auf und erreichte mit 16 Punkten und 12 Rebounds ein Double Double. Mit Rickey Paulding (13) und Tomislav Gabric (10) punkteten zwei weitere Akteure zweistellig.

Die Oldenburger begannen mit Braydon Hobbs und Keith Hornsby in der Starting Five, hatten aber zunächst Probleme, sich an den Druck der Hamburger anzupassen, die mit einem 12:0-Lauf in die Begegnung starteten. Head Coach Mladen Drijencic bat zur Auszeit und Rickey Paulding brach im Anschluss aus der Distanz den Bann. Spätestens als auch Schwethelm aus der Distanz verwandelte (9:12) waren die Gäste im Spiel. Es waren die Dreier von Hobbs und Gabric, mit denen die EWE Baskets auch auf den nächsten Hamburger Lauf die Antwort fanden und auf 19:23 verkürzten.

Ein Bild, das sich auch im zweiten Viertel nicht änderte: Hamburg tat alles, um die Zone zu schließen, Oldenburg traf über Hornsby und Hobbs aus der Distanz. Gleichwohl war der Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic, die bis zur Halbzeit bei zehn Ballverlusten stand, das Fehlen von Pressey anzumerken. Hamburg nutzte die Fehler und den kurzzeitig verlorenen Rhythmus, um wieder deutlich in Führung zu gehen (25:37). In der Folge waren es dann aber die Oldenburger, die in der Defensive die Zügel anzogen, die Towers auch mit der Zonenverteidigung vor Probleme stellten und sich so wieder in Spiel brachten. Zudem drehte der Kapitän auf. Paulding verwandelte erst aus der Distanz, dann trotz eines Fouls und zum Abschluss der Halbzeit noch einmal aus der Distanz mit seinem bereits 13. Punkt zum 37:39.

Nach Wiederbeginn hatten dann beide Teams zunächst große Probleme, einen offensiven Rhythmus zu kreieren, die EWE Baskets aber hielten defensiv dagegen und sich so weiter in der Begegnung. Gegen Ende des dritten Viertels setzten die Gastgeber sich ein Stück ab, weil es den Hamburger nun gelang, an die Freiwurflinie zu kommen und die Oldenburger keinen Dreier trafen (45:54).

Im letzten Viertel zeigten dann Braydon Hobbs und Tomislav Gabric aus der Distanz, dass die Offensive wieder in Schwung kam und die Oldenburger noch nicht aufgegeben hatten (53:56). Zudem begann Rasid Mahalbasic in der Offensive unter dem Korb zu dominieren. Ein Bild aber blieb: Die EWE Baskets robbten sich heran, konnten nicht die Führung übernehmen, weil Hamburg vor allem mit Shorts die Antworten fand. Zudem verwandelte Terry Allen einen wichtigen Dreier für die Gastgeber. In den letzten drei Minuten fanden die Oldenburger immer weniger zu strukturierten Abschlüssen, zudem musste Martin Breunig angeschlagen das Parkett verlassen, die Wende blieb aus.

Stimmen zum Spiel:

Mladen Drijencic (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): "Glückwunsch an Pedro und sein Team für diesen hartumkämpften Sieg. Es war ein sehr physisches, sehr intensives Spiel über 40 Minuten. Keine Mannschaft hat aufgegeben und war sowohl in der Offensive als auch in der Defensive jederzeit bereit. In solch einem speziellen Spiel hätten wir auch einen weiteren Point Guard, Phil Pressey, gut gebrauchen können. Das war auch in der Vorbereitung anders geplant gewesen und stellte uns vor allem in der ersten Halbzeit vor ein Problem. So sind wir schwach ins Spiel gestartet. Hamburg hat unsere Offensive durch die Aggressivität geknackt, indem sie bei uns Ballverluste provoziert haben. Ich muss aber Sebastian Herrera und Karsten Tadda loben, sie haben die Position tapfer besetzt. Wenn man die Statistiken sieht, erkennt man, dass das Spiel sehr ausgeglichen war. Letztendlich waren es kleine Details, die das Spiel entschieden haben."

Pedro Calles (Head Coach Hamburg Towers): "Der Sieg ist nicht nur durch einen Faktor zu erklären. Der 12:0 Run zu Beginn des Spiels war sehr wichtig. Die Defensive während des gesamten Spiels war sehr stabil, obwohl Oldenburg in der ersten Hälfte über fünfzig Prozent von der Dreierlinie getroffen hat. Gegen das beste Offensivteam der Liga dann im dritten Viertel nur acht Punkte zuzulassen, war ebenfalls sehr wertvoll. Ich freue mich für den Klub, die Stadt und meine Jungs, dass wir zum ersten Mal die Playoffs erreicht haben. Allerdings ist die Reise noch nicht vorbei, wir spielen am Montag in Chemnitz – da geht es weiter."


Medieninformationen: EWE Baskets Oldenburg, Presseabteilung, vom 15.04.2021