Ein selbstgemachtes Ostergeschenk

In souveräner Art und Weise geht auch die vorgezogene Partie des 29. Spieltags zu Ende: Ludwigsburg bezwingt den SYNTAINCS MBC 93:74 und feiert einen Start-Ziel-Sieg. Zum Topscorer der Gelb-Schwarzen avanciert Barry Brown mit 19 Punkten.

Mit Johannes Patrick, der nach absolvierter Kommunikationsprüfung wieder in den 12er Kader rückte und viel Energie gelang den MHP RIESEN ein Start nach Maß: Yorman Polas Bartolo und Jaleem Smith sorgten für die schnelle 10:4-Führung (2. Spielminute). Jordan Hulls, der neun Assists markieren sollte, zwang wenige Augenblicke später mit einem Anspiel auf Jonas Wohlfarth-Bottermann den SYNTAINICS MBC schnell zur ersten Auszeit der Partie (15:6). Im Anschluss an die frühe Zusatzansprache von Silvano Poropat fingen sich die Weißenfelser Gäste und arbeiteten sich durch Michal Michalak, Quinton Hooker und Deron Washington ins Spiel. Derart gut, dass John Patrick beim Stand von 18:16 zur Auszeit bat. Dank der Hereinnahme und Entlastung von Desi Rodriguez und Barry Brown blieben die Hausherren aber in Führung – und durch Zähler dieses Duos auch in Front. Rodriguez arbeite unter dem Korb, Brown punktete unter anderem per Buzzerbeater zum Viertelende und sorgte ganz allgemein mit zehn Punkten für die Initialzündung (32:23, 10.).

Während Patrick bereits in den ersten zehn Minuten viel durchgewechselt hatte, blieben die Schwaben auch im zweiten Spielabschnitt weitestgehend im Rhythmus. Der SYNTAINICS MBC setzte immer wieder Akzente, die MHP RIESEN konterten im Stile einer Spitzenmannschaft. Besonders sehenswert tat dies Jamel McLean, der von Hulls zum Alley-Oop-Dunk bedient wurde und durch diesen die zwei vorangegangen Blocks von Philipp Hartwich vergessen machte. Ganz generell zeigten beide Kontrahenten nun eine durchschnittlich und vermehrt fehleranfällige Leistung. Die Schwaben leisteten sich einige unnötige Ballverluste und Foulspiele, standen aber defensiv gut. Weißenfels kam offensiv kaum zur Geltung, profitierte aber vom Ludwigsburger Chancenwucher. Dennoch fanden die Hausherren – und dies sollte entscheidend werden – den Weg in den Kopf der Gäste. Hierdurch bestimmten sie das Geschehen und stellten durch die Besten in Halbzeit eins, Brown (12 Punkte) und Rodriguez (11), auf +16 (51:35, 20.).

Erste Halbzeit entscheidet die Partie frühzeitig

Direkt nach der Halbzeitpause erlebten die Sachsen-Anhalter das Temperament ihres Übungsleiters: Poropat ging einmal komplett zur Decke und versammelte nach dem dritten und vierten Foul von Hartwich die Seinen an der Seitenlinie (53:35). Dort wählt der Kroate seine Worte mit Bedacht und sorgte mit diesen für die Grundlage eines ausgeglichenen Viertels (19:19). An der Ludwigsburger Geschlossenheit, in der Jeder für Jeden einsprang, änderte dies aber nichts: Die Hausherren waren weiterhin das klar überlegene Team und konsolidierten ihren Vorsprung im deutlich zweistelligen Bereich. Immer wieder kamen sie zu Korberfolgen und verwandelten (auch im Hinblick auf die vollen 40 Minuten) ihre Würfe sehr solide (49%). Da zudem neben Hartwich nun auch Sergio Kerusch foulbedingt gehemmt war agierten die Sachsen-Anhalter fortan im Small-Ball-Line-Up mit Deron Washington und Kyndahl Hill auf den Positionen vier und fünf. Nutzen konnten dies die Ludwigsburger zu selten, helfen sollte es den „Wölfen" aber auch nicht, sodass die Partie bereits in der letzten Viertelpause entschieden war (70:54, 30.).

Trotz des sich klar abzeichnenden Spielausgang erlebte die phasenweise durchaus intensiv geführte Partie keinen Spannungsabfall. Weißenfels schickte weiterhin seine beste Formation ins Rennen. Die Schwaben blieben derweil aktiv und agil, trafen ihre Wurfversuche weiterhin hochprozentig und zogen, allen voran Polas Bartolo, zahlreiche Fouls. Doch der Deutsch-Kubaner saß im Schlussabschnitt mehr auf der Bank als er auf dem Parkett stand: Patrick rotierte viel, schonte Wohlfarth-Bottermann generell und (nun auch) Hulls, Polas Bartolo und Smith und verschaffte seinen Akteuren kleinere Ruhe- und Verschnaufpausen. Brown, Jamel McLean und Oscar da Silva übernahmen gegen einen nicht nachlassenden SYNTAINICS MBC nun mehr Verantwortung. In den Vordergrund spielte sich in den Schlussminuten aber keiner der Akteure.

Nach dem 93:74-Erfolg gegen den Tabellensechzehnten aus Weißenfels reisen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Sonntag zum Neunten nach Göttingen. Dort steigt am Montagnachmittag (05.04.; Tip-Off 15:00 Uhr) die Partie 26. Spieltags. Eine gesonderte Vorschau folgt zu gegebener Zeit.

Statements und Stats

Silvano Poropat | Headcoach SYNTAINICS MBC: „Es ist gut, dass wir das Spiel hinter uns haben! Wir gratulieren den Ludwigsburgern, welche die bessere Mannschaft waren. Wir haben heute die Dinge gemacht, die wir können. Ich denke, dass das Ergebnis den Unterschied widerspiegelt. Es hat mich gefreut, dass wir 44 Rebounds geholt haben und das Spiel gewinnen wollten. Die Jungs haben es probiert, leider hat die Qualität im Abschluss gefehlt. Wenn man dann so wie wir heute [35 FG%] trifft, wird es gegen Ludwigsburg sehr schwer. Wir hatten in den vergangenen Wochen ein unglaubliches Programm mit sechs Spielen in Serie gegen die Top-8-Teams der Liga. Nun fokussieren wir uns auf die nächsten Wochen und auf Mannschaften, gegen die wir gewisse Chancen auf ein besseres Ergebnis haben."

John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg: „Am Ende war es ein klarer Sieg für uns. Dies war heute nicht das beste Spiel für jeden Spieler. Aber man sieht anhand des Plus-Minus-Wertes, dass Yorman [Polas Bartolo] heute unglaublich gut war. Er hat knapp 23 Minuten gespielt und +29 erreicht. Das ist hervorragend. Auch Tremmell [Darden] war gegen seinen Ex-Klub hochmotiviert und sehr gut [+26 in 20 Minuten]. Wenn wir hart und intensiv gespielt sowie intensiv verteidigt haben, hatten wir klare Vorteile. Natürlich hatten wir auch Spieler, die nicht ihren besten Tag hatten. Oscar [da Silva] braucht zum Beispiel einfach noch Zeit. Sehr positiv war hingegen Barry Brown! Offensiv, dies wissen wir, kann er immer Punkte machen. Defensiv war dies aber meiner Meinung nach seine bisher beste Leistung. Er hatte viele gute Minuten gegen Michal Michalak und hat ihm viele Schwierigkeiten bereitet. Schlussendlich war es ein klarer Sieg und ich bin froh, dass ich die Minuten gut verteilen konnte."

Für Ludwigsburg spielten: Barry Brown 19 Punkte, Tremmell Darden 13 / 5 Rebounds, Desi Rodriguez 11, Jonas Wohlfarth-Bottermann 10 / 5, Jordan Hulls 10 / 2/ 9 Assists, Jamel McLean 9 / 7, Jaleen Smith 8 / 5 / 5 Assists, Yorman Polas Bartolo 8, Lukas Herzog 3, Oscar da Silva 2 und Johannes Patrick.

Für Weißenfels spielten: Michal Michalak 21 Punkte / 8 Rebounds, Roko Rogic 12, Quinton Hooker 11, Deron Washington 8 / 7, Kyndahl Hill 7 / 5, Cat Barber 6, Philipp Hartwich 4 / 9, Sergio Kerusch 3 und Marko Krstanovic.


Medieninformationen: MHP RIESEN Ludwigsburg, Presseabteilung, vom 02.04.2021.