Löwen unterliegen mit 74:81 beim Tabellenführer

  • Löwen verlieren insgesamt 21-mal den Ball
  • Ludwigsburg hat 25 Feldwürfe mehr als die Braunschweiger
  • Pete Strobl: „Sie haben uns in der ersten Halbzeit am offensiven Brett gekillt"

Die weiterhin dezimierten Basketball Löwen Braunschweig haben den Tabellenführer MHP RIESEN Ludwigsburg am Mittwochabend (10. Februar) in einer intensiven Partie ordentlich gefordert und sich wacker geschlagen. Allerdings wäre bei ihrer 81:74-Niederlage (43:38) vielleicht mehr drin gewesen, wenn die defensivstarken Hausherren nicht von 21 – häufig forcierten – Braunschweiger Ballverlusten profitiert und keine 14 Offensiv-Rebounds gegriffen hätten. Das Ludwigsburger Top-Team hatte dadurch im gesamten Spiel 25 Würfe mehr als die Löwen (73/48). Allerdings machte die Verteidigung der Löwen den Ludwigsburgern zu schaffen, weshalb ihre Würfe über weite Strecken nur bei mäßiger Quote (40 Prozent) fielen und die jungen Wilden so bis zur 28. Minute (58:54) an dem Favoriten dranblieben. Doch reichten den Gastgebern und ihrem starken Guard Jaleen Smith (26 Punkte, 6 Assists und 5 Ballgewinne) dann fünf starke und treffsichere Minuten, um sich entscheidend auf 73:56 abzusetzen (33. Minute). Diesen Rückstand konnten die kämpferischen Löwen noch verkürzen, aber gegen die ausgebufften Ludwigsburger nicht mehr wettmachen. Auf Braunschweiger Seite trafen fünf Spieler zweistellig, das Kapitäns-Duo Karim Jallow (17) und Lukas Meisner (15 und 9 Rebounds) war am erfolgreichsten. Bazou Koné fehlte erneut mit Rückenproblemen, während Neuzugang Arnas Velicka aufgrund der Quarantäne-Bestimmungen noch nicht mitwirken konnte.

Es verging ein bisschen Zeit, bis die Löwen ihren ersten richtigen Angriff laufen konnten. Der Grund: In den Anfangsminuten verloren sie aufgrund des Ludwigsburger Verteidigungsdrucks gleich vier Mal in Folge den Ball. Der Tabellenführer konnte deshalb zwar zunächst mit 5:0 in Führung gehen, hatte aber auch Probleme mit der Löwen-Verteidigung und traf nur magere 35 Prozent seiner Feldwürfe. So kamen die jungen Wilden von Pete Strobl heran und blieben an den RIESEN dran. Außerdem hatten sie erneut einen „heißen" Lukas Meisner in ihren Reihen. Der erzielte zehn Punkte und war wesentlich dafür verantwortlich, dass sein Team nach dem ersten Viertel nur mit 19:20 zurücklag.

Anschließend zogen die Gastgeber zunächst auf 28:21 davon. Doch obwohl die Löwen weiterhin mit ihren Ballverlusten haderten, kamen sie über Martin Peterka und Karim Jallow zurück (31:30, 16. Minute) und machten den RIESEN das Leben schwer. Sie zwangen das Patrick-Team mit ihrer Zonenverteidigung zu vielen Dreipunktewürfen, die selten fielen: 29 Prozent (7/24) lautete die maue Halbzeit-Bilanz. Allerdings hatten die Ludwigsburger durch die Löwen-Ballverluste (12) und viele Offensiv-Rebounds (10) deutlich mehr Würfe. 43-mal warfen sie in der ersten Hälfte auf den Korb, aber bei nur 37-prozentiger Quote. Die Löwen trafen mit 63 Prozent aus dem Feld deutlich besser, bekamen jedoch „nur" 24 Würfe und vergaben zudem fünf Freiwürfe. Das führte zu einem 43:38-Rückstand nach 20 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel starteten die Löwen mit einem 0:8-Lauf gut (43:46) und spielten gegen den nach wie vor hohen Ludwigsburger Druck auch mit wesentlich mehr Ballkontrolle. Die RIESEN ließen sich aber nicht überrumpeln und so blieb das Spiel weiterhin eng und intensiv. Bis zur 28. Minute waren die dezimierten Löwen am Tabellenersten dran (58:54), bis dieser in Andrew Warren einen verlässlichen Dreierschützen gefunden hatte. Der Routinier war mit zwei Dreiern an acht Ludwigsburger Punkten binnen 90 Sekunden entscheidend beteiligt und sorgte dafür, dass die Strobl-Mannschaft nach drei Vierteln mit zehn Punkten zurücklag (66:56).

Zwischen der 28. und 32. Minute kamen die Löwen nur auf zwei Punkte, während die RIESEN ihre stärkste Phase hatten, 15 Zähler markierten und sich mit 73:56 die höchste Führung erspielten. Das Strobl-Team ließ die Köpfe aber nicht hängen und kämpfte sich noch einmal zurück. Zuerst verkürzten Jallow und Peterka per Dreier auf 75:67 (35. Minute), dann gelang nach weiteren sechs Zählern in Folge das 78:73 (38. Minute). Doch die Hausherren um ihren überragenden MVP-Kandidaten Jaleen Smith wurden nach zuvor 13 Siegen in Folge nicht nervös und besiegelten die Löwen-Niederlage mit Punkten von der Freiwurflinie.

Trainerstimmen zum Spiel:

Pete Strobl (Basketball Löwen Braunschweig): „Gratulation an John Patrick und seine Mannschaft. Sie sind nicht umsonst auf dem ersten Platz. Es war wie erwartet ein sehr physisches Spiel. Sie haben uns in der ersten Halbzeit am offensiven Brett gekillt. Das hat sehr weh getan. In der zweiten Halbzeit sind wir ziemlich gut rausgekommen. Dann hat Ludwigsburg mit den Dreiern von Andrew Warren aber wieder einen Weg gefunden. Sie haben viele Waffen. Wir haben alles gegeben mit unserer jungen Mannschaft. Aber uns fehlte mit Bazou Koné ein Spieler und ein neuer kommt noch. Auf der einen Seite bin ich stolz, dass wir bis zum Ende gekämpft haben. Auf der anderen Seite bin ich nach einer Niederlage immer sauer. Ab und zu haben ein paar Dinge sehr gut funktioniert. In der Verteidigung haben wir gewechselt, das hat gut geklappt. Am Ende hat Ludwigsburg über die Offensiv-Rebounds und den Druck über das ganze Spiel aber einen Weg gefunden und gewonnen."

John Patrick (MHP RIESEN Ludwigsburg): „Letzte Saison haben wir hier im Pokalspiel gegen Braunschweig verloren. Es war wichtig, dass wir gegen die junge talentierte Braunschweiger Mannschaft Turnovers forcieren, dass wir bereit waren zu schießen und ich bin sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Braunschweig hat wie erwartet gespielt und Jaleen Smith hat wieder ein Monsterspiel gemacht. Wir hatten nur sechs Ballverluste, haben aber viele Korbleger vergeben. Das war im Vergleich zum Oldenburg-Spiel ein riesiger Unterschied. Unsere Center waren irgendwie überrascht, dass sie offen unter dem Korb waren und haben einige Male nicht getroffen. Ich freue mich für Andrew Warren, der seine Chance genutzt hat und mit vier Dreiern vielleicht der Gamewinner für uns war."


Basketball Löwen: Wank 3, Watkins n.e., Zeeb 5, van Slooten, Meisner 15 (9 Rebounds), Robinson 14 (5 Assists), Göttsche, Peterka 10, Roosch n.e., Schilling 10 (11 Rebounds), Jallow 17.

MHP RIESEN Ludwigsburg: Hulls 6, Patrick, Smith 26 (6 Assists, 4 Ballgewinne), Patrick n.e., Herzog 7, Radebaugh, Bartolo 11, Wohlfarth-Bottermann 6 (7 Rebounds), Rodriguez 2, Darden 11 (5 Rebounds), Warren 12.


Medieninformationen: Basketball Löwen Braunschweig, Presseabteilung, vom 10.02.2021.