Umkämpftes Hessenderby geht an JobStairs GIESSEN 46ers – Knapper 75:74-Heimsieg

Am 10. Spieltag der easyCredit BBL-Saison 2020/21 stand für die JobStairs GIESSEN 46ers das erste Hessenderby in der Liga gegen die FRAPORT SKYLINERS aus Frankfurt an. In der Sporthalle Gießen-Ost entwickelte sich von Beginn an eine stark umkämpfte Partie, in der die Hausherren in der ersten Halbzeit mit einem zweistelligen Vorsprung die Oberhand behielten. Ein starkes drittes Viertel der Gäste vom Main ließ die Führung jedoch zunehmend schmelzen, sodass erst die letzten Minuten der Begegnung die Entscheidung bringen sollte. Insbesondere die energische Defensivleistung sollte sich hierbei als Schlüsselfaktor erweisen. Dank des 75:74-Heimsieges konnte das Team von Interims-Cheftrainer Rolf Scholz den Turnaround aus dem Auswärtssieg gegen Bayreuth fortsetzen. Bowman und Stark erwiesen sich mit jeweils 13 Zählern als erfolgreichste Punktesammler. Bereits am kommenden Samstag, den 02. Januar 2021, steht ein weiteres richtungsweisendes Heimspiel gegen die BG Göttingen auf dem Programm.

In der Starting Five setzte Interims-Cheftrainer Rolf Scholz auf die siegreiche Formation aus dem Bayreuth-Spiel, bestehend aus Jonathan Stark, Brandon Thomas, Alen Pjanic, Johannes Richter und Brandon Bowman. Für die von Sebastian Gleim trainierten FRAPORT SKYLINERS sollten es zunächst Jon Axel Gudmundsson, Matt Mobley, Quantez Robertson, Rasheed Moore sowie Michael Kessens richten.

Nach gewonnenem Tip-Off folgten blitzschnelle Punkte der Gäste durch Robertson, doch auch die Mittelhessen starteten durch einen gekonnten Post-Move von Bowman erfolgreich in die Partie (2:2, 1.). Die folgenden Szenen waren vor allem von Schnelligkeit im Spielstil beider Teams geprägt, wobei sich die 46ers im Abschluss effizienter zeigten – wie bei dem Offensiv-Rebound mit anschließenden einfachen Punkten durch Pjanic (8:5, 4.). Wenig später folgte auch der erste Derby-Dreier durch 46ers-Kapitän Thomas, der den kleinen Vorsprung seines Teams auf 13:8 ausweiten konnte (7.). Als sich dann auch Point Guard Stark mit einem hoch angesetzten Layup in die Scorerliste eintrug, hatte Gästetrainer Gleim Gesprächsbedarf mit seiner Mannschaft (15:8, 8.). Am Abstand sollte aber auch die Auszeit nichts ändern, sodass die Hausherren einen 7-Zähler-Vorsprung mit in die erste Viertelpause nahmen (19:12, 10.).

Insbesondere in der Defensive holten sich die Mittelhessen im zweiten Viertel Selbstvertrauen und übertrugen dieses auf die eigene Offensive. So stellten Liam O´Reilly und Scottie James JR per And-One erstmals auf eine zweistellige Führung (24:14, 12.). Als Bowman im Fastbreak nur per Foul gestoppt werden konnte, beantragten die Gäste eine erneute Auszeit beim Kampfgericht (28:17, 14.). Davon unbeirrt, hielten die JobStairs GIESSEN 46ers die Intensität aufrecht und bauten die Führung auf 32:17 aus (15.). Der Frankfurter Express schien dann jedoch – eingeleitet durch Mobley mit dem ersten Frankfurter Dreier – Fahrt aufzunehmen. Folgerichtig rief Interims-Cheftrainer Rolf Scholz 1:38 Minuten vor der Halbzeitpause zur Auszeit, um seine Mannen auf die neue Situation einzustellen. Dadurch konnten die Lahnstädter die Oberhand behalten und die erarbeitete zweistellige Führung mit in die Halbzeitpause nehmen (41:30, 20.).

Was sich bereits im zweiten Viertel andeutete, setzte sich im dritten Spielabschnitt fort: Mit großer Energie kamen die Gäste vom Main nach der Halbzeitansprache in die zweite Spielhälfte. Zähler durch vier von fünf Frankfurter Starting-Five-Spieler brachten die Gäste schnell wieder auf Schlagdistanz (43:38, 24.). Hierdurch sah sich 46ers-Interimscoach Scholz zum Timeout gezwungen, welche erfreulicherweise prompt ihre Wirkung zeigte. Fünf Punkte von Hamilton sowie ein Dreier von Richter hatten die 46ers als Antworten parat, sodass nach knapp fünf Minuten der Halbzeitvorsprung wiederhergestellt wurde – Auszeit Frankfurt (51:40, 25.). In der Folge war die Partie weiterhin stark umkämpft. Die FRAPORT SKYLINERS konnten dabei durch Dreier von Robertson und Joe Rahon erfolgreich Druck auf die Hausherren ausüben (53:48, 29.). Zum Viertelende profitierten die Frankfurter dann von der Gießener Foulbelastung und verkürzten von der Freiwurflinie nochmals auf nur drei Zähler (53:50, 30.).

Das letzte Viertel musste im umkämpften Hessenderby die Entscheidung bringen. Dabei konnten die JobStairs GIESSEN 46ers durch wichtige Zähler von James JR und O´Reilly zunächst das Momentum in der Osthalle wieder in Richtung ihrer Farben lenken (57:50, 31.). Zwei spektakuläre Blocks von Pjanic gegen den Frankfurter Center Kessens und erneute Punkte vom starken O´Reilly auf der Gegenseite standen beispielhaft für die bestehende Intensität (59:54, 33.). Die Frankfurter ließen jedoch insbesondere in Person von Gudmundsson und Topscorer Mobley nicht abreißen und eroberten zum ersten Mal seit dem ersten Viertel wieder die Führung für das Gästeteam – Auszeit Gießen (61:63, 37.). Erneut gelang es den Lahnstädtern sich zwischenzeitlich zu befreien, jedoch ließ Frankfurt nicht locker (69:69, 39.). In der Crunchtime brachte Kapitän Robertson zunächst sein Team in Führung, doch Bowman eroberte per And-One nach Zuspiel von Stark die Gießener Führung wieder zurück (72:71, 40.). Die folgende Frankfurter Angriffsaktion nach vorausgegangener Auszeit wurde dank einer starken Defensivaktion von Thomas abgefangen, welcher danach per unsportlichem Foul gestoppt wurde und nervenstark beide Freiwürfe verwandelte (74:71, 40.). Im resultierten Folgeangriff bei fünf Sekunden Restspielzeit wurde erneut Thomas gefoult, der zwar nur einen Freiwurf verwandelte, damit jedoch auf ein Two-Score-Game stellte. Der abschließende Frankfurter Dreier war somit nur noch Ergebniskorrektur und änderte nichts mehr am Gießener 75:74-Sieg.

Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir sind natürlich sehr glücklich über die erste Halbzeit, die heute den Grundstock gelegt hat. Wir haben sehr solide verteidigt und haben das in der zweiten Halbzeit wahrscheinlich aufgrund der Foulbelastung auf den großen Positionen, nicht mehr ganz so konsequent gemacht. Am Ende war es ein offenes Spiel. Wir wussten zur Halbzeit, dass Frankfurt zurückkommen kann und wird und haben großen Respekt vor der Qualität der Frankfurter. Heute hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite."

Sebastian Gleim (Cheftrainer FRAPORT SKYLINERS): „Gratulation an Rolf und sein Team. Die 46ers haben das Spiel aufgrund der ersten Halbzeit und der nötigen Energie, die sie mehr aufs Spielfeld gebracht haben, verdient gewonnen. Ich bin zufrieden, wie wir versucht haben, zurückzukommen und unzufrieden darüber, wie wir in das Spiel gestartet sind. Wir hatten zu wenig Energie und Identität. Dafür gibt es vielleicht ein paar Antworten, wie den Spielplan und die Tagesform, was natürlich beide Teams betrifft. Das ist am Ende keine Ausrede und wir müssen Wege finden, dass wir jeden Spieltag bereit sind, egal wie eng der Spielplan ist. Wichtig ist, dass wir jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, das nächste Spiel kommt schnell. Für uns ist das als nächstes gegen Weißenfels und darauf müssen wir uns vorbereiten. Ich wünsche abschließend allen einen guten Rutsch und dass das nächste Jahr für uns alle ein besseres Jahr wird!"

JobStairs GIESSEN 46ers – FRAPORT SKYLINERS 75:74 (41:30)

Viertelergebnisse: 19:12, 22:18, 12:20, 22:24

JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (13 Punkte), Isaac Hamilton (11), Liam O´Reilly (8), Bjarne Kraushaar (2), Tim Köpple, Alen Pjanic (4), Tim Uhlemann, Johannes Richter (9), Brandon Bowman (13), Ferdinand Zylka, Scottie James JR (7), Brandon Thomas (8)

FRAPORT SKYLINERS: Konstantin Konga, Matt Mobley (15), Michael Kessens (12), Maximilian Begue, Len Schoormann, Alvin Onyia, Joe Rahon (5), Rasheed Moore (7), Kamari Murphy (9), Quantez Robertson (15), Jon Axel Gudmundsson (11), Marco Völler

Zuschauer: /

Nächstes Spiel: Sa., 02.01.2021, 18.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – BG Göttingen


Medieninformationen: JobStairs GIESSEN 46ers, Presseabteilung, vom 30.12.2020.