Beiträge von tnffnt

    Ich würde mal behaupten, dass das stark von der Art der Verletzung abhängt: Ein Ermüdungsbruch z.B. oder auch eine Muskelverletzung können bestimmt was mit Belastung zu tun haben. Eine Knieverletzung weil ein anderer Spiel draufgefallen ist nach einer Knorpel-Vorschädigung oder - wenn das denn wirklich stimmen sollte - ein Bluterguss an der Wirbelsäule haben dagegen wohl eher weniger Zusammenhang mit der Belastung.

    Überhaupt ist die Belastung nicht so dramatisch und vor allem nicht bei so vielen Spielern wie manchmal dargestellt. In der Liga spielen nur Kane und Günther mehr als 26 Minuten im Schnitt. Dass ausgerechnet Günther mit seiner Vorgeschichte fast 30 Minuten spielt bzw. die letzten Spiele sogar knapp darüber ist natürlich bitter, aber wenn man sieht was die Mannschaft offensiv ohne ihn produziert durchaus verständlich. Umgekehrt ist es wohl auch kein kompletter Zufall, dass in einem Spiel ohne Brown und Günther der Gegner bei 69 Punkten bleibt. Umso erfreulicher, dass Taylor Braun heute aus meiner Sicht nach nervösem Start offensiv wie defensiv einen starken Eindruck hinterlassen hat. Wenn er das auch in der Liga aufs Parkett bringt, kann Günther einige Minuten abgeben und in der verbleibenden Zeit auch wieder anders verteidigen. Anders als viele andere hier, bin ich der Ansicht und bilde mir auch ein das schon gesehen zu haben, dass Günther durchaus gut verteidigen kann, insbesondere 1:1. Nur wenn er jeden einzelnen Angriff tragen muss über 30 Minuten, dann kann er nicht auch noch überdurchschnittlich verteidigen

    Adam Chubb ist ein toller Transfer für die Crailsheimer. Er war m.E. in den letzten Jahre stets einer der besten Center der Liga. Ich würde ihn lieber im Ulmer Trikot sehen...Freuen wir uns aufs Derby!

    Das ist mindestens 1, wenn nicht 2 Jahre her. Letztes Jahr war das schon nicht mehr so berühmt und ist wohl auch kein Zufall, dass er noch keinen Vertrag hatte. Vielleicht findet er wieder zu alter Stärke und schenkt uns 25 ein, aber ich würde eher 12 und 5 erwarten sowie große Schwierigkeiten mit der Athletik von Morgan.

    Zu Deonte sag ich mal nicht viel Schlaues, da ich kein Fachmann bin. Die Frage stellt sich hier, wie wichtig bei den Kalibern, die wir dieses Jahr haben der Aufbauspieler ist und was für einen Typ wir brauchen.
    Wir haben mit Brown ein SGuardmonster und sonst auch Spieler, die in Ihrem alten Verein eine tragende Rolle spielten.
    Wollen wir einen Nobody, der den Ball über die Linie bringt und dann brav den Ball an Brown abgibt und den Rest zuschaut und gut verteidigen kann. Dann reicht ein Rookie oder Deonte.
    Oder wollen wir einen Mann, der wie Per beim Vortrag Anweisungen gibt und auch einem Brown sagt, wo er hin soll. Dann brauchen wir einen gestandenen Oldie, Assistgeber, der sich nicht unterbuttern lässt.

    Und noch was: Wieso wird immer von einem PG hinter Per als Backup gesprochen ? Per wird von zu Saison zu Saison weniger Minuten bekommen, so lange er so weiter intensiv und mit Beschwerden spielt.
    Backup und Starter gibt es nicht mehr in dieser Form beim modernen Basketball. Ein Jenkins kam meist von der Bank und ist alles andere als ein Backup. Die richtige Mischung, wer kann mit wem am Besten und wen stelle ich gegen meinen Gegner ist entscheidend für die Spielaufstellung, Unser neuer PG wird vermutlich mehr Minuten sehen als Per, besonders gegen Ende der Saison......außer man überlässt Brown alles, dann darf er aber nicht so viel mit Per.

    "Brav den Ball abgeben" war und ist nicht Deontes Ding, würde ich behaupten. Es schien auch bei der Summer League ganz gut für ihn zu laufen, mich würde eine Rückkehr eher überraschen (und bin nicht allzu traurig darüber).

    Backup und Starter hat vielleicht an Wichtigkeit verloren, aber Minutenanzahl und Crunchtime-Spielzeit nicht. Wenn Per halbwegs gesund bleibt, wird er wohl wieder um die 25 Minuten Minimum bekommen und vor allem wird er nicht in der Crunchtime auf der Bank sitzen wollen. Brown ganz sicher auch nicht, daher sind die Positionen 1 und 2 am Ende des Spiels vergeben. Und das wird sich dann wiederum nur ein Backup auf der 1 antun, deshalb würde mich auch hier ein Kaliber El-Amin oder sonstige Wunschspieler hier überraschen. Ich fände es gut, wenn es kein Rookie wäre, da war die Trefferquote auf Point Guard in den letzten Jahren nicht so berauschend, aber einen gestanden Starter, gar aus einem Eurocup-Team erwarte ich nicht

    Ich kannte Butler bisher nicht, aber den Berichten und Videos nach ist er ein sehr guter Neuzugang, der Braun prima ergänzen sollte. Außerdem scheint er ein maximal integrer Typ zu sein, was sicher nie schaden kann.

    Die Positionszuschreibung macht mir Bauchschmerzen, die mich an diejenigen erinnern, welche mich vor einem Jahr beschlichen haben. Der Trend mag ja in der NBA vielleicht dazu hingehen, dass alle 6ft7 rum sind und passen, cutten, screenen, werfen können*, aber - mit Verlaub - dann braucht es auch einen Kerr, Gentry oder Adams an der Seitenlinie und keinen Leibenath. Ein idiom aus dem Angelsächsischen trifft es vielleicht ganz gut: don't bite off more than you can chew.

    *für meine Begriffe ist das ein stark überzeichneter medialer Hype

    Das war ja durchaus in den letzten Jahren schon absehbar, Ohlbrecht/Bryant/Theis z.B. für ihre Position ja auch mit einem weit überdurchschnittlichen Distanzwurf. Klappt das zwingend und auf jeden Fall? Sicher nicht. Aber irgendwas muss man sich einfallen lassen, wie man gegen Mannschaften mit weit größerem Etat und damit dann weit besseren Spielern bestehen kann. Einfach nur den gleichen Weg gehen, wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Daher muss man was anderes probieren und der "Ulmer" Weg, sei er jetzt Leibenath oder Stoll oder beiden geschuldet, ist halt offensiv geprägtes, schnelles Spiel. (Anmerkung am Rande: Auch Taylor hat gar nicht so unähnlich spielen lassen, zumindest für mich sieht es durchaus nach Stolls Handschrift aus, zu der die Trainer dann halt passen.) Häufig übersehener Nebeneffekt dieses kleinen Spiels ist durchaus auch, dass man sehr viel Druck auf den Ball machen kann, wenn alle mitmachen und es keine Defensivausfälle wie dieses Jahr Günther oder in den Jahren zuvor Swann oder Ray gibt. Der Hauptfokus scheint das aber nicht zu sein.

    In Summe: Der small-ball-Weg macht m.E. durchaus auch in der BBL Sinn und man braucht dazu keine weit überdurchschnittliche Coach-Koryphäe. Und ich sehe eben auch nicht so wahnsinnig viele Alternativen. Defensiv-Fokus fällt mit Stoll/Leibenath aus und da wird auch immer Berlin/Bamberg/München besser sein. Auch mit Athletik oder Spielintelligenz werden die großen Drei immer mehr wuchern können. Offensives Talent ist aber vielleicht das "billigste", weil es halt relativ viele offensiv gute Spieler gibt, daher der sinnvollste Weg, wenn man über seine Budget-Verhältnisse spielen will. Und letztlich ist das in den letzten Jahren auch immer gelungen, unter dem Strich, siehe z.B. auch die ähnlich auftretenden Bonner.

    Swann wäre zwischenzeitlich 30 - keine Ahnung wie die abgelaufene Saison für ihn gelaufen ist - ob er noch das Geld fordern kann wie in den letzten Jahren - keine Ahnung. Ob ich ihn hier noch mal spielen sehen will - da gibts 2 Seelen in meiner Brust.

    Da habe ich es einfacher: Die letzte Saison war die Defense ja schon nicht begeisternd, aber selbst in der Truppe wäre Swann noch der mit Abstand schlechteste Verteidiger gewesen. Was war ich froh, als wir beim letzten Mal gegen Braunschweig von seiner Defense profitieren konnten anstatt darunter zu leiden. Und dass er neben seinen natürlich wirklich ganz großen Highlights durchaus auch eine Phase über den Winter mit einstelliger Dreierquote über 10 Spiele oder so hinweg hatte, wird im Rückblick auch manchmal vergessen. In Summe: Ich persönlich möchte ihn in Ulm nicht mehr sehen. Nach all den Offensivtalenten hätte ich gern mal wieder einen Spieler wie Rocky Trice oder Jonathan Levy, die vielleicht vorn nicht ganz so stabil waren, aber dafür wirklich verteidigen konnten. Heutigen Ansprüchen würden die beiden wohl (leider) nicht mehr genügen, aber als Spielertyp fände ich das einfach viel besser als Torero Swann. Deshalb würde ich persönlich auch Klobucar (in der Form der ersten zwei Saisonmonate) gern wiedersehen.

    Zum Leunen-Thema finde ich die PK sehr interessant mit zwei Aussagen von Trinchieri: Er lobt die Ulmer Defense unter dem Korb und sagt, dass sie es nicht wie gewünscht haben dort zu agieren. Das trotz des nach Ansicht vieler hier ja so dramatisch schlechten Verteidigers Leunen fast 33 Minuten auf dem Feld. Und als wichtigste Defensivaufgabe bezeichnet Trinchieri, dass sie unbedingt Leunen kontrollieren mussten, der durch seine Pässe und Würfe (in dieser Reihenfolge) das ganze Team besser macht und Spiele entscheiden kann.

    Beim Zwischenfazit sollte man schon auch beachten, dass Günther länger ausgefallen ist, Klobucar mit sehr eingeschränkter Vorbereitung erstmals im Ausland spielt und ebenfalls länger verletzt war sowie Mason-Griffin und Harris leider beide nicht so funktionieren wie von wohl den meisten erwartet. Letztlich massive Probleme auf den beiden Guardpositionen, die alle m.E. so nicht vorhersehbar waren und daher niemandem zum Vorwurf gemacht werden können. Ok, das Griffin-Risiko war sicher groß, aber dass parallel Günther, Klobucar und Harris das nicht auffangen können, war einfach Pech.

    Sicher läuft nicht alles super und Kritik ist an diversen Stellen angebracht, aber ich sehe nach wie vor immenses Potenzial und die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Einzig die Point-Guard-Backup-Rolle ist schwierig, da kam die letzten Jahre mit Griffin, mit Abstrichen Jeter und dann Sosa schon viel Power von der Bank. Die Lücke kann Klobucar schon schließen, aber noch viel besser könnte er m.E. neben einem guten Point Guard sein, wie ja teilweise auch in er Crunchtime gemeinsam mit Günther zu sehen ist. Griffin ist bisher noch sehr weit weg und Burton muss natürlich noch Zeit bekommen, offensiv sieht das aber schon auch noch extrem roh aus