Dieser Zeitungsartikel bedarf dringend einiger Ergänzungen:
G. R.
„ Das passiert nur durch Werne und nur in der Liga, in der Werne gerade spielt – niemand sonst deutschlandweit hat oder hatte ein Problem mit der alten Regelung. Es gab nie ein solches Vorgehen.“
Da leidet wohl jemand an akuter Amnesie: So steht auf der WBV-Homepage klar und deutlich, dass "die Vereine BG Aachen und SV Nike Aachen als Trägervereine der SG Aachen (2. Regionalliga Gruppe 1) vor dem WBV-Rechtsausschuss ein Normenkontrollverfahren eingeleitet [haben], um einen eventuellen Verstoß der Bestimmungen des § 9 der WBV-Spielordnung mit höherrangigen Bestimmungen überprüfen zu lassen."
Die SG Aachen ist also ein "Niemand"?
Weiter G. R.
„denn das Urteil musste so kommen, wie es kam. Der Passus in der Spielordnung war so schwach und falsch formuliert, dass jeder Jurist ihn mühelos kippen konnte.“
Auf dem Verbandstag 2009 des WBV hätte der UBC es besser machen können. Hätte man denn gekonnt. Der UBC-Antrag (gemeinsam mit Bayer Leverkusen und Paderborn) wurde allerdings im Normenkontrollverfahren gekippt. Siehe oben. Anderen Unfähigkeit bei eigenem Versagen vorzuwerfen ist ganz großes Kino.
G. R.
„nie gegen den Einsatz von Spielern votiert, die in Deutschland geboren sind oder seit Jahren schon hier leben."
Votieren und verbieten sind nicht bedeutungsgleich. Wenn man gegen den Einsatz ist, braucht man ihn dennoch nicht zu verbieten. Der UBC kann sich einfach an seine eigenen Grundsätze der Personalpolitik halten, aber eine Diskriminierung ausländischer Spieler ist dazu nicht notwendig. Es trifft eben nicht nur US-Spieler, sondern auch andere. Daß G. R. aufführt, daß ausländische Spieler "zum Teil für wenige Wochen verpflichtet und dann wieder weg geschickt werden, ist ihnen gegenüber unverschämt" ist geradezu lächerlich. G. R. als Hüter der Anstands - völlig absurd, wenn man weiterliest und Aufrufe zum Boykott der Spiele bei Werne liest. Wirklich sehr anständig und sportlich, kein Stück unverschämt.
Auch die Vorwürfe, Verbände und Vereine müssten erst aufgeweckt werden, sind einfach anmaßend. Man könnte es auch anders formulieren: Andere sehen dieses angebliche Problem gar nicht als solches und machen es sich nicht zu eigen.
Zudem stellt sich die Frage: Der WBV hat sich dank UBC (u. a.) schon eine einkassierte Regelung eingehandelt, warum sollte er sich noch einmal für diesen Klub ins Zeug legen?
G. R.
Wer sich so krass gegen die Gemeinschaft stellt, den kann man in letzter Konsequenz auch boykottieren."
Stimmt. Wer sich so krass gegen die Gemeinschaft und ihre rechtlichen Regelungen stellt, die eben auch Ausländer nicht benachteiligen sollte, der gehört boykottiert, wie eben der UBC Münster bzw. Hr. Rohdewald.
Übrigens: Ob man es gut oder schlecht findet, wenn deutsche Spieler eingesetzt werden oder nicht, ist dabei nebensächlich. Denn der Zweck sollte nicht die Mittel heilen.