Was der USC Freiburg in den letzten Wochen in der 2. Liga Süd geleistet hat, lässt aufhorchen. Nach 10 Spieltagen lagen die Breisgauer mit 2:18 Punkten scheinbar aussichtslos auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das für den früheren Erstligisten eigentlich selbstverständliche Ziel, Erreichen der für die nächste Saison neu geplanten Pro A Liga unterhalb der BBL, schien in weiteste Ferne gerückt. Dies wollten das Freiburger Management und der neue alte Trainer Petar Juric, der die Breisgauer seinerzeit schon in der 1. Liga betreute, dann aber wohl doch nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Zunächst wurde mit der Verpflichtung des starken französischen 1,76 m großen Guards Tony Ramphort für eine Entlastung der beiden Amerikaner Sean Hampton und Larry Johnson gesorgt und seit einigen Wochen ist die Mannschaft mit dem Finnen Iiro Tenngren (2,05 m) und dem Griechen Christos Lingos (2,08 m) auch unter den Körben wesentlich besser besetzt. Angesichts weiterer guter Zweitligaspieler wie Nils Menck, Robin Grey und Christoph Roquette zählen die Freiburger damit derzeit durchaus zu den stärkeren Teams der 2. Liga Süd. Die Ergebnisse der letzten Wochen unterstreichen dies nachdrücklich. Crailsheim wurde 87:78 bezwungen, gegen Kaiserslautern hielt man sich beim 90:102 lange Zeit mehr als beachtlich und die letzten vier Spiele in Rastatt (91:87), gegen Chemnitz (92:86), in Jena (82:80 nach Verlängerung) und gegen den TV Langen (89:87 nach 16-Punkterückstand zur Pause) wurden allesamt nicht gerade gegen schwache Teams! - gewonnen. Inzwischen weist der Gegner des USC Heidelberg vom kommenden Samstag 16:24 Punkte auf und kann sich durchaus wieder Hoffnungen auf ein Erreichen der Pro A machen. Einige schwere Brocken haben die Freiburger bereits hinter sich und ab dem 17. März spielen sie an den letzten sieben Spieltagen nur noch gegen Mannschaften aus dem Hinterfeld der Tabelle.
Das Spiel der beiden Mannschaften aus den badischen Universitätsstädten am Samstagabend, 19:30 Uhr im Heidelberger Olympiastützpunkt, hat damit einen besonderen Stellenwert. Vor allem für die Freiburger ist es im Hinblick auf deren besonders schwierigen Weg zur Qualifikation eine absolute Schlüsselbegegnung. Andererseits stehen die Freiburger damit aber auch nicht unwesentlich unter Druck. Für sie ist längst jedes Spiel zu einem Endspiel geworden. Eigentlich können sie sich kaum noch eine Niederlage erlauben, wollen sie die Pro A, noch erreichen. Der USC Heidelberg kann dem Spiel demgegenüber zwar etwas ruhiger entgegensehen, doch auch die Heidelberger benötigen noch einige Siege, um die Qualifikation in der Tasche zu haben. Auch Heidelberg hat somit nichts zu verschenken. Für Spannung ist also am Samstagabend schon mal im Vorfeld gesorgt. Das Team um den mit großer Intensität arbeitenden und professionell ausgerichteten Trainer Torsten Daume ist hinreichend gewarnt. Prinzipiell befindet sich der USC Heidelberg im Aufwärtstrend, am letzten Wochenende konnte man in Crailsheim beim 69:82 allerdings insbesondere den Ausfall des verletzt pausierenden Dennis Trammell nicht über die gesamte Spielzeit kompensieren, wenngleich sich Oliver Lange sichtlich alle Mühe gab, ihn so gut wie möglich zu vertreten. Im 3. Viertel war Oliver gar einer der Impulsgeber für die Heidelberger Aufholphase zwischen dem 55:41 (26. Min.) und 58:53. Dennoch könnte es dem Heidelberger Team natürlich einen wesentlichen Rückhalt verleihen, sollte Dennis Trammell am Samstag wieder an Bord sein.
Das Hinspiel in Freiburg gewannen die Nordbadener nach einer kompakten Teamleistung mit 98:83 (52:46). Jackson-Grimes (23), Trammell (21), Maaßmann (13) und Wente (11) steuerten die meisten Punkte bei, aber auch Oliver Komarek mit 6 Punkten und 4 Rebounds bei 9 Minuten Spielzeit zeigte eine sehr solide Vorstellung. - Doch wie gesagt Freiburg ist inzwischen wesentlich kompakter geworden. - Es sieht nach Großkampfstimmung beim badischen Duell aus!
Presseinfo: USC Heidelberg (Claus Ebert)