Das nächste Spiel, in dem einem am Boden liegenden, sportlichen Gegner im vierten Viertel freundschaftlich die Hand gereicht wird. Gegen Tübingen war man von Anfang bis Ende das schlechtere Team, die Niederlagen gilt es dann zu akzeptieren. Die heutige Niederlage reiht sich bei den komplett unnötigen Niederlagen gegen Hamburg und Göttingen ein, damit kann ich schlecht umgehen. Ich verstehe es einfach nicht, wie urplötzlich alle Spieler das Basketballspielen vergessen können. Allesamt. Stattdessen wird heiße Kartoffel gespielt und dann bekommt ein heute komplett überforderter Johnson den Ball 6 Sekunden vor Ablauf der 24 Sekunden auf Höhe der Mittellinie zugepasst und soll es dann im Eins gegen Eins richten. Viermal hat Würzburg den Offensivrebound nach Freiwürfen geholt, f*cking viermal im vierten Viertel. Ein Onu, der über weite Strecken eine Bewerbung zur Ernennung des besten Defensivspielers der BBL abgegeben hat, steht plötzlich im Pick & Roll-Defense im Nirvana, ein Copeland, der mit einer Freiwurfquote von 93.8 Prozent in dieses Spiel gegangen ist, verwirft zwei Freiwürfe und es einfach Nichts mehr übrig von der ursprünglichen Spielidee und den taktischen Vorgaben. Es hat auch nicht geholfen, dass die Fünf, die auf dem Court stand, doch sehr der Starting Five geähnelt hat. Johnson-Tadda-Wohlrath/Gray im Backcourt ist gegen eine der besten Verteidigungen der BBL keine gute Idee, die Leere hätte aus dem Spielbeginn gezogen werden muss. Es ist eine Henne-Ei-Frage, aber für mich resultierte aus der der komplett planlosen Offense der Lauf der Würzburger, auch wenn die Defense sicherlich der Protagonist dieses Spiels war. Ich kann heute nichts Positives schreiben, es ist eine beschissene Niederlage gegen einen heute schlechten Gegner. Aller Voraussicht geht man dann mit einer Bilanz von 5-12 in die Rückrunde, das ist ungenügend. Am schlimmsten finde ich, dass man seit Wochen keine Entwicklung mehr wahrnimmt. Es kann punktuell super Basketball gespielt werden, das Talent ist ausreichend, um die Play-Ins zu erreichen, aber es gibt immer Phasen, in denen nichts mehr geht. Waren diese zu Saisonbeginn noch im dritten Viertel, treten sie mittlerweile gehäuft im letzten Viertel auf.
Über die Defense muss auch gesprochen werden: Würzburg startet mit 7/7 aus dem Feld, trifft dann bis zur Halbzeit noch 4 ihrer 29 Würfe, um dann in der zweiten Halbzeit 21/30 aus dem Feld zu werfen. Und weshalb Johnson große Teile des 19:0 Laufs der Würzburger auf dem Feld stand, obwohl er wie zu Beginn der Partie komplett überfordert war, das wüste ich auch gerne. Wenn, dann sollte man ihm noch einen Ballhandler an die Seite stellen und nicht die ganze Hauptlast schultern lassen.