Posts by Harvey Specter

    Ein Spieler aus Bayreuth scheint für nächste Saison interessant zu sein.

    Mehrere Bayreuther SD-User wollen erfahren haben, dass Demarcus Demonia bereits für nächste Saison einen Vertrag bei einem etablierten BBL-Team unterschrieben hat. Zwei User benennen die schönste Stadt der Welt als seine Zieladresse. Die wenigen Videos zeigen ein ausgeprägtes Bewegungstalent und Qualitäten als Scorer. Schwierig daraus mehr abzuleiten. Womöglich könnte Bareider ein paar Zeilen zu ihm schreiben...? Das wäre super nett. Ansonsten sind meines Wissens nach alle ProA-Spiele kostenlos auf sportdeutschland.tv zu sehen.

    Herzlichen Glückwunsch an den MBC! Ich wiederhole mich, aber es bleibt absolut beeindruckend, wie abgezockt die Weißenfelser das Finale gespielt haben. Normalerweise verkrampft man bei so viel Druck ein wenig, begeht Fehler, trifft schlechter als gewöhnlich, aber der MBC könnte die grandiose gestrige Leistung einfach mit ins Finale nehmen und dadurch den ersten nationalen Titel in der Vereinsgeschichten gewinnen. Und das nach einem ellenlangen Dasein als grause Maus der Liga. Die ausbleibende Explosion der Halle nach dem Spiel schiebe ich mal darauf, dass sich der Sieg für viele Fans surreal anfühlt und sich das erst setzen muss.

    Grundsätzlich kann ich es angesichts der durchwachsenen Verteidigung gut nachvollziehen, weshalb das Energielevel thematisiert wird. Ich glaube "Energie" ist in dem Kontext definitorisch nicht ganz trennscharf. Für mich fallen darunter auch Dinge, wie die Bereitschaft sich nach jedem Ball und Rebounds zu werfen, immer auf Spannung zu sein, keine Bälle ohne Grund zum Gegner zu werfen und derartige Schludrigkeiten, die für ein nicht optimales Konzentrationslevel sprechen. Niemand macht das absichtlich, das ist klar und es liegt auch viel im eweiligen Spielertypus begründet. Ein Locke wird niemals mit dem Energieniveau eines Brewers's spielen, selbst wenn er eine Saison unter Jasicevicius spielen würde.

    Ich hätte mir dennoch mehr erhofft, mehr von Locke, mehr von Feazell, mehr von fast allen. Nicht, was den Einsatz angeht, aber die vielen Fehlpässe, vor allem im ersten Viertel, die fehlende Anpassungsfähigkeit in der Verteidigung an das Pick & Roll von Devoe und Breunig. Dieses ist super schwer zu verteidigen, auch heute wurde wieder ersichtlich wie stark der MBC offensiv ist, wie diese selbst in einem Do-or-Die gegen Bayern mehr als 90 Punkte erzielen konnte. Aber mir fehlte da so ein wenig das Bewusstsein um die Stärken der beiden. Ich glaube nicht, dass die Bamberger Spieler darauf nicht vorbereitet waren, aber im Kader befinden sich aus meiner Sicht zu viele Spieler, die sich primär über ihre Offense definieren und denen es um ein gesteigertes defensives Bewusstsein mangelt. Es fehlen Rollenspieler, die sich für die Drecksarbeit zuständig fühlen, Stabilisatoren, die in schwierigen Momenten übernehmen können, die für eine gewisse Konstanz sorgen. Die Ausschläge in der Leistungskurse lieben glaube ich leider in der Kaderzusammenstellung und den Spielerprofilen begraben, weshalb diese uns wohl leider bis zum Saisonende begleiten werden. Der MBC verfügt über eine viel klarerer Hierarchie und mehr Erfahrung. Das ist tragfähiger und damit über eine Saison, aber auch in solchen Spielen wie heute, der erfolgreichere Ansatz. Aber diese Erfahrungen muss und darf Gavel machen. Diese Saison war er bei der Zusammenstellung erstmals federführend und wird zukünftig durch die gesammelten Erfahrungswerte die Kaderstruktur anpassen. Toll ist es, dass Krimmer nächste Saison für Bamberg spielen wird. Heute mit seiner wohl besten Saisonleistung und zeigend, was er auch offensiv zu bieten hat. Segu mit teils krassen Ballverlusten, aber er wurde heute auch von Lofton, Locke und Watson etwas alleine gelassen und musste zu viel Verantwortung tragen. Insgesamt eine starke Leistung, wenngleich seine körperlichen Defizite von Devoe überragend ausgenutzt wurden. Ansonsten hat mir keiner so richtig gut gefallen und keiner war so richtig, richtig schlecht. Mund abputzen, weitermachen und versuchen noch irgendwie die Playins zu erreichen.

    Deswegen sind Leistungen und deren Bewertungen eben doch wichtig, sie dokumentieren das aktuelle Niveau. Alle Faktoren, die Nerven betreffend, spielen bisher keine Rolle für den MBC. Die spielen abgezockt ihrer Stiefel herunter und dieser Stiefel ist vor allem in heimischer Arena schon echt beeindruckend gut. Bamberg verfügt derzeit schlichtweg nicht über das notwendige Niveau, um mitzuhalten. Die Guards, allen voran Devoe, gelangen in die Zone wie sie lustig sind und dann ist die Messe meist auch gelesen. Hier muss man glaube ich zur Halbzeit etwas grundsätzliches ändern, um zumindest noch ein knappes Spiel zu erzwingen. Was mir im zweiten Viertel deutlich besser gefällt ist das Verhalten am offensiven Brett, zum einen konnte man sich einige zweite Chancen erarbeiteten und dem MBC gelang es auch kaum noch aus dem Rebounds schnell umzuschalten und sich einfache Würfe zu erarbeiten. Krimmer bisher auch sehr stark. Feazell defensiv schwierig. Die Pick & Roll Verteidigung allgemein schwierig. Eine kleine Resthoffnung bleibt, wobei ich finde, dass man gegen den MBC verlieren darf. Das ist beileibe keine Blamage, aber ich möchte eine Reaktion sehen und einen Kampf, der einem Finale würdig ist.

    Ich bin seit langer Zeit wirklich aufgeregt vor einem Spiel. Der gestrige Basketballtag fing erstmal beim Einlass zäh an, mit der längsten und auch noch langsamsten Schlange seit der Tutanchamun-Ausstellung in München, aber zu München, den Bayern, kommen wir noch. Es ging los mit der Suche nach der Stehplätze, bis uns mitgeteilt wurde, dass die Leute, die sich oben am Geländer und den Tischen abgestützt und angelehnt haben, bereits die erste Reihe der Stehplätze für sich eingenommen haben. Zusätzliches Problem, die obersten Sitzreihen befinden sich auf derselben Höhe wie die Stehplätze, und da der durchschnittliche Top Four Besucher geschätzte 1.90 Meter misst, war man selbst in der ersten Stehplatzreihe darauf angewiesen, dass die Menschen mit Sitzplatzkarten nach dem maximalen Preis-Komfort-Verhältnis streben.

    Einen Großteil der ersten Halbzeit, des ersten Spiels, konnte man die Offense des MBC regulär verfolgen und war bei allem, was auf der anderen Seite des Courts passierte, auf die Reaktionen der Zuschauer angewiesen. Demnach zu urteilen, gab es zu Beginn doch einige Situationen, die in Kopfschütteln mündeten, aber das haben alle Menschen mit digitalen Endgeräten oder mit uneingeschränkten Sichtfeld vor Ort, besser beobachten können. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann eines der besten nationalen Spiele, die ich in dieser Saison gesehen habe. Bayern verteidigte intensiv, Edwards drehte auf, jeder Lauf wurde durch einen Lauf der anderen Mannschaft umgehend gekontert. Und die Stimmung war gigantisch. An anderer Stelle wurde sich beschwert, dass sich die Bamberger mit dem MBC solidarisiert haben. Als wäre das neu. Jedes Top Four gibt es Schulterschlüsse zwischen Fangruppierungen und in diesem konkreten Fall ist die Lage doch sehr einfach. Bamberg und Bayern verband eine große sportliche Rivalität, Franken sehen sich als Franken und nicht als Bayern, außerdem, und das ist glaube ich maßgeblich dafür, ist man selbstverständlich für den riesigen Underdog und damit dem Team, gegen das man sich größere Chancen in einem möglichen Finale ausmalt. Die Alternative wäre gewesen, dass man das Spiel wie einen Kinofilm mit Popcorn verfolgt und sich berieseln lässt, aber wo bleibt dann das Top Four Feeling? Das Spiel hat dadurch, dass man mit dem MBC derart mitfiebern, der seit Jahren, Jahrzehnten endlich mal wieder eine super Truppe beieinander hat, sooo viel Spaß gemacht und man konnte richtig mitfiebern. Federführend für dieses emotionale Highlight war die Leistung von Devoe, der unfassbar gut gespielt hat. Kein Münchner konnte sein Scoring und Playmaking stoppen, er hat mit den Bayern gespielt und fast nur gute Entscheidungen getroffen, in dieser Atmosphäre, in diesem Spiel. Chapeau! Und Reaves, nicht Austin, sondern Spencer, der Spencer Reaves, der noch vor zwei Saisons in Bamberg gespielt hat. Schon ordentlich, aber hätte mir gegenüber jemand prognostiziert, dass dieser Spencer Reaves sich so entwickelt und in einem Pokalhalbfinale die Bayern aus dem Pokal schießt, dem hätte ich eine blühende Fantasie attestiert. Und Breunig holt den Offensivrebound gegen den Weltmeister Voigtmann, wirft dann den Ball irgendwie Richtung Korb, in den Korb. Absurd. Neben den offensichtlichen Helden gab es viele mehr oder wenige stille Helden. Tkachenko der stark verteidigt hat und sich so intelligent in den Räumen bewegt, wie man es ansonsten nur von einem, nein, dem Münchner Fußballer kennt. Einen Brewer, der SG, SF und PF in einem ist, hustled, überragend verteidigt, egal gegen wen. Callison, der gut Regie führte und wohl vor allem zu Beginn verantwortlich dafür war, dass sich die Bayern keine hohe Führung herausspielen konnten. Wäre das Spiel verloren worden, wäre wohl Johnson der tragische Held geworden, der ein Ballverlust-Festival der besonderen Natur fabrizierte, so hat er gleich, wobei sich gleich noch nach Tagen anfühlt, die Möglichkeit es besser zu machen.


    Das zweite Halbfinale bildete dann einen extremen Kontrast zum ersten Finale. Die Bamberger haben Stimmung gemacht, ansonsten war es ruhig, dadurch entstand eine Atmosphäre, die an ein Vorbereitungsspiel in Strullendorf erinnerte und das Spiel passte sich diesem Gefühl an. Gavel bewertete die Leistung ja durchaus recht positiv, wobei er sich vor allem auf die Defense stützt. Diese war wohl ganz gut, aber aus meiner Sicht hat Frankfurt einen großen Anteil daran, dass die Bamberger Verteidigung im Ergebnis so gut aussah. Die Offense war schon sehr statistisch und vorhersehbar, auch auf Seiten Bambergs. In der ersten Halbzeit hätte man die Vorteile unter dem Korb viel besser ausspielen müssen, das gelang dann in Halbzeit zwei, weshalb am Ende ein souveräner, aber glanzloser Sieg heraussprang. Wirklich zufrieden kann man von meiner Warte aus allerdings nicht sein. Es wurden viele schlechte, nicht vorbereitete Würfe genommen, es gab abseits des Balles nicht so viel oder so gute Bewegung, wie es zuletzt mitunter der Fall war.

    Womöglich ist das alles Makulatur, es steht der Finaleinzug, die realistische Aussicht auf einen Titel. Um diesen gewinnen zu können, bedarf es allerdings einer deutlichen Leistungssteigerung. Die erwarte ich auch. Die Rollenverteilung wird eine gänzlich andere sein. Weder ist der MBC der klare Außenseiter noch Bamberg der klare Favorit. Der MBC hat drei Stunden mehr an Regeneration, bei allerdings kürzerer Rotation und während der Bamberger Sieg keine überbordende Emotionen ausgelöst haben dürfte, muss der MBC diesen Sieg erstmal verarbeiten, um sich gedanklich auf das Finale einstellen zu können. Die Coaches beider Mannschaften werden einen guten Job machen, ihre Mannschaft auf den Gegner vorzubereiten. Ein jeder weiß, dass man Devoe die linke Hand wegnehmen muss, Reaves eng und mit der Bereitschaft "Switch" oder "Help" zu rufen, zu verfolgen. Die Stärken der Spieler sind bekannt, die Spielweise ist bekannt. Entscheidend wird daher aus meiner Sicht die mentale Stärke der Spieler sein, ob und wie sie den Gameplan umsetzen, wie hoch die Entscheidungsqualität und wie ruhig das Handgelenk ist. Hoffentlich ist die Tagesform auf Bamberger Seite, sollte der MBC gewinnen, könnte ich es den Weißenfelsern allerdings von Herzen gönnen. Es ist angerichtet, mein kardiovaskuläres System ist beim Schreiben schon aktiviert worden und jetzt gilt es noch irgendwie die Zeit zum Finale herumzuschlagen.

    Was bin ich sehend. Bodenloses Spiel, bodenlose Leistung. Stanic und Locke allen voran. Das ist wieder so ein Spiel, das man zur Halbzeit hätte entscheiden müssen und am Ende verliert. Die Vorteile Inside werden nicht ausgespielt, stattdessen nimmt man einen schwierigen Wurf nach dem nächsten, komplett ohne Not. Im Stile von Gavel: Positives gibt es nicht, ich bin erstmal nur sauer aufgrund der ersten Halbzeit.

    Mushidi weiß ich nicht ob man sich den angeln muss. Ja, talentiert und kompletter Spieler aber ähnlich wie Bruno mental oftmals fragwürdig.

    Edith hätte gerne bei Bamberg gewildert, aber sowohl Moritz als auch Kevin haben noch Vertrag. Glück gehabt!

    Sorry für zweites Bearbeiten, aber wie wäre es denn mit Lorenz Bank aus Jena?

    Meines Wissens nach verlängert sich der Vertrag von Bank bei Aufstieg, ansonsten darf er gerne den Krimmer machen und ins schöne Bamberg kommen. Welcher Kevin ist gemeint? Falls Wohlrath gemeint ist, er hat weder einen Vertrag für die kommende noch die Qualität für Ulm.

    Wer schimpfen kann, muss auch loben. Das zweite Viertel war eines der besten der Saison, wenngleich es immer noch kreative Ballverluste und abgegebene OR gab, aber die Transition Defense nach Ballverlusten und die Struktur nach OR war deutlich verbessert. Dadurch konnte Oldenburg kaum noch einfache Punkte daraus kreieren. Offensiv fiel viel, teils auch schwere Würfe, aber mir gefällt die Bewegung in der Offense und man findet immer wieder die Mismatches nach dem Switchen der Oldenburger und nutzt diese aus. So kann es gerne weitergehen.

    Fürchterlich. Solange man den Ball Richtung Korb wirft, ist ja alles gut: 10/15 aus dem Feld ist stark und man erspielt sich gute Würfe. Bringt halt nichts, wenn man den Ball komplett desillusioniert zum Gegner wirft und nicht ausboxt. Man lernt in der U12, wer den Freiwerfer ausboxt. Schlimm. Und nach jedem Offensivrebound irren alle herum wie kopflose Hühner, jedes Mal hat Oldenburg dann freie Würfe und wenn die nicht fallen, dann nach dem nächsten OR wieder freie Würfe.

    Um festzuhalten, nicht das erste Viertel an sich war schlimm, sondern die Art und Weise wie es gelang ohne Führung aus diesem herauszugehen. Es mangelt an Fokus und einem notwendigen Bewusstsein, wie wichtig jeder Ballbesitz ist und das nervt mich.

    Womöglich sollte Locke erstmal eine gewisse Zeit zugestanden werden. Gavel selbst ließ verlauten, dass man keine Zeit habe Locke vor der nun anstehenden Pause in die Mannschaft zu integrieren. Das steht jetzt an. Natürlich entbindet das Locke nicht von jeder Verantwortung: Er erzwingt zu viele Würfe und muss seriöser verteidigen, aber es ist auch nicht einfach für ihn, nachdem er letzte Saison in Ungarn der Go-to-Guy und in der Vorbereitung der klar beste Spieler war. Locke's Auftaktprogramm war mit Chemnitz, Ulm, Hamburg und Ludwigsburg auch nicht das leichteste, die Intensität von Chemnitz, Ulm und Ludwigsburg ist komplett neu für ihn, und gegen Hamburg hat er zwar auch nicht unbedingt sympathisch gespielt, aber war Topscorer und hatte ein Plus/Minus-Verhältnis von +9. Heute war Bamberg mit ihm auf dem Court in etwa so gut wie ohne ihn, insofern sehe ich die Gründe der kleinen Niederlagenserie nicht bei ihm bzw. gehe davon aus, dass man diese Spiele mit Teague auch allesamt verloren hätte.