Die Niederlage gestern war abzusehen, daher auch nicht sonderlich enttäuschend. Was aber schwerer wiegt ist die Tatsache das dies gestern eine Ohrfeige für das System des deutschen Basketballs war.......
Vor ein paar Jahren konnten wir mit Spanien noch halbwegs mithalten und die haben da auch nicht mit anderen Spielern agiert als heute. So nun werden viele sagen: "Ja die haben aber inzwischen 4 NBA-Spieler und sowieso ne bessere Liga als wir"
Und genau das ist auch richtig, diese Spieler haben sich zuerst in der ACB weiter entwickelt, um dann in Europa wichtige Spielpraxis zu sammeln. Nun sind sie nicht in die NBA gedraftet worden weil sie super Athleten sind, (wie das bei vermeindlichen amerikanischen Talenten oft der fall ist) sondern weil sie einfach gut Basketball spielen können und Skills besitzen von denen die meisten deutschen Spieler nur träumen können. Oder kann sich jemand einen Garrett vorstellen, wie er à la Rudy Fernandez aus dem Dribbling heraus einem Nowitzki einen 3er ins Gesicht versenkt? 8o Unsere Top-Leute konnten gestern kaum mit den "Ersatz-Leuten" wie Marc Gasol mithalten, welcher sicherlich auch in 1-2 Jahren übern Teich machen wird.....
So was ist in Deutschland in dieser Zeit passiert? Man hat sich auf den Heiland Nowitzki verlassen, der durch die Gegnermassen spaziert und die Punkte macht, wie einst Moses durchs Rote Meer :rolleyes: Er ist sicherlich ein Jahrhunderttalent und wird wohl für immer der beste deutsche Basketballer bleiben, somit ist es auch nicht verwunderlich ihn als Go-to-Guy zu sehen. Aber ist das ein Pau Gasol bei den Spaniern nicht auch gewesen?
Nur wie kann es bei uns sein, das in den Jahren seit 2001 lediglich Herber und Jagla(auch schon 26) als "frischer Wind" ins National-Team kommen....
Weil Talente in Deutschland einfach keine Chance haben sich zu entwickeln, wenn ihnen schon in der ProA sechs Amis vor die Nase gesetzt werden können, von der BBL will ich da gar nicht erst reden. Vielerorts ist man dann auch noch stolz auf die Ami-Trupen, anstatt vielleicht mal wieder einen Hometown-Hero bejubeln zu dürfen.
Nur wie in jedem Business geht es auch im B-Ball um die schnelle Kohle und es wird kaum ein BBL-Verein freiwillig die Jugend-Arbeit/Talentförderung in den Vordergrund stellen, eingedenk der Tatsache, das er dann gegen dieses moderne Raubrittertum am deutschen Nachwuchs namens "Globalisierung der Liga" chancenlos wäre.Somit können die notwendigen Veränderungen nur von oben herab kommen....
Dann stellt sich aber die Frage, ob ein Herr Pommer das Spiel gestern überhaupt gesehen hat.....