Scharfes Essen - Wie gesund ist es wirklich?

  • Es soll ja eines der Rezepte sein, mit dem asiatische Menschen oft so alt werden. Wir sagen dir, ob hinter dieser Volksweisheit wirklich was steckt.

    Du kannst nichts Scharfes schmecken!

    Den Geschmack scharf gibt es gar nicht. Wir können nur schmecken, ob etwas salzig, süß, sauer oder bitter ist. Scharf dagegen ist einfach ein Schmerz. Aber genau dieses Schmerzgefühl löst in unserem Körper verschiedenste Reaktionen aus.


    Scharfes Essen tötet Bakterien ab?

    So heißt es ja immer. Und das stimmt auch! Die scharf machenden Substanzen in Pfeffer, Chili, Peperoni, Ingwer und Co. bewirken eine vermehrte Produktion von Magensäure. Dadurch werden mehr
    Bakterien getötet.


    Außerdem kommt die Durchblutung an der betroffenen (Schmerz)Stelle in Schwung. Dazu wird der Speichelfluss wird um das Sieben- bis Neunfache gesteigert. Das reinigt Mund und Zähne besser von Nahrungsresten.



    Schmerzen machen glücklich und süchtig

    Es kommt zum sogenannten Pepper-High-Effekt. Weil dein Körper sich von Natur aus gegen Schmerzen wehrt, schüttet er Substanzen aus, die dir das Leid erträglich machen sollen die sogenannten Endorphine. Die sorgen für Glückgefühle und eine leichte Euphorie und sind eng verwandt mit der Droge Morphium. Das bekommen ja heute noch Patienten gegen brutale Schmerzen.


    Das hat die Natur schon vor langer Zeit so eingerichtet: Im Falle von starken Schmerzen sollte man diese so gut es geht durch die körpereigenen Drogen abschalten können, um sich vielleicht vor dem herannahenden Tiger noch auf den Baum zu retten. Zumindest sollte das die Flucht vor einer drohenden Gefahr ermöglichen.


    Was hilft wenn es brennt?

    Zum Beispiel bei Chili: Dessen Killerstoff heißt Capsaicin und ist nicht wasser- sondern fettlöslich. Deswegen bringt ein Saft gar nichts. Der verteilt das Capsaicin nur noch mehr im Mund.
    Besser sind Milch, Joghurt, Bananen, Eiscreme oder Käse. Auch Brot ist gut. Es ist zwar nicht fettig, aber es deckt die Schleimhäute ab und nimmt den Speichel auf.


    Lernfähig

    Wissenschaftlich bewiesen: Die Schmerzrezeptoren deines Körpers sind lernfähig. Sie können sich an etwas gewöhnen. Heißt: Es ist tatsächlich möglich, scharf essen zu trainieren.


    Übrigens

    Als das schärfste Gewürz der Welt gilt der mexikanische Habanero-Chili. Und wenn du einen augenscheinlichen Beweis möchtest, dass scharf wirklich was taugt in Sachen Haltbarkeit und länger leben, dann schneide einen Apfel in zwei Hälften und bestreiche eine von beiden mit einer rohen Chili-Schote. Ergebnis: Nach einer Stunde ist die unbehandelte Apfelhälfte bräunlich, die behandelte frisch und knackig.


    "Ich liebe scharfes Essen"!! Ist schon wie eine Sucht 8o