Ist Johan Roijakkers noch der richtige Trainer für Brose Bamberg ?

  • Ich bin mir nicht sicher ob JR das Hauptproblem ist. Ich habe eher das Gefühl (auch wenn ich von Bamberg bisher nur das Spiel gestern gesehen habe) dass beim Scouting vor allem auf Scoring geachtet wurde. Bei einigen hatte ich jedenfalls das Gefühl dass sie den Begriff Defense nur vom Hörensagen kennen. Mir fehlt der Wille auch mal zuzupacken. Sengfelder ist da eine große Ausnahme. Robinson hat das mit Abstrichen auch noch gut gemacht, aber Ferrari und Ogbe kannst du in der Verteidigung nicht verstecken, dafür fehlen einfach knallharte Defender. Wie gesagt, ich habe nur das Spiel gestern gesehen, da hatte euch aber die Defense gekillt.

    Und mit Sicherheit birgt der Kader keine durchgehend guten Individualverteidiger, aber mit Ausnahme von Ferrari und Prewitt sehe ich Bamberg da auch nicht wahnsinnig schlecht aufgestellt.

    So schlecht wollte ich es gar nicht da stehen lassen, das kam falsch rüber. Die Bamberger Defense ist mit Sicherheit besser als 2/3 der Liga, zumindest was man bisher ohne ein Saisonspiel sagen kann.

    Ich verstehe deinen Punkt, auch wenn ich zum Beispiele Ogbe als soliden Verteidiger ansehe. Es fehlen - auch! - überdurchschnittliche Individualverteidiger oder zumindest solche Spieler, die sich über die Defense definieren. Das ist mit ein Grund, weshalb es defensiv mitunter nicht gut läuft. Aber, und das ist für mich entscheidend, vermag es Roijakkers mMn bei Weitem nicht zu gelingen, das defensive (Kollektiv-) Potenzial auszuschöpfen. Ein Pedro Calles hatte weder 2018/2019 noch 2019/2020 wahnsinnig gute Verteidiger in seinen Reihen, hat aber dennoch eine der besten Verteidigungen der BBL gestellt. Das ist nicht unbedingt mein Anspruch an Roijakkers, das wäre wohl etwas vermessen, aber ich vermisse einen gesunden Grad an Anpassungsfähigkeit, an taktischen Manövern, ich vermisse eine Basis, die im Falle adäquat gefüllter Energiereserven ein Mindestniveau an Defense garantiert. Hier sehe ich die Verantwortung beim Coach. Die Mängel in der Individualdefense sind dann eine nicht mehr kontrollierbare Restriktion, aber keine die eine derart volatile und brüchige Defense zu verantworten haben sollte.

  • Und ich denke am Anfang einer Saison ist es besonders schwer die Jungs einen Fokus von über 40 Minuten einzubläuen.

    Das sind PROFIS keine ROOKIES!

    Und trotzdem werden sie in den ersten Wochen mit neuen System überfrachtet und sind sicherlich teilweise schnell überfordert je nachdem wie hoch die Komplexität der neuen Systeme ist oder mit welchen Basketball IQ sie ausgestattet sind. Frankie Ferrari scheint ja das System bereits verinnerlicht zu haben beispielsweise. Bei Cooke kann man vielleicht wieder diskutieren. Aber nichtsdestotrotz finde ich die Diskussion jetzt schon viel zu früh in der Saison. Sollten sich solche Niederlagen häufen, dass das man eine 20+x Führung ohne Not herschenkt, dann wäre ich unter Umständen auf eurer Seite.

  • Der Spielplan wurde nun schon schnell auf der Homepage "angepasst " sprich nur noch BBL

    ( Pokalspiel fehlt noch ich vermute da gibt es noch keinen Termin mit den Bayern)

    Ich nehme an / vermute ? JR bekommt nun eine Galgenfrist und man wird im Hintergrund Alternativen suchen ...

    Gehts so weiter mit mittelmässigen Erfolgen ist er für mich schon vor den Jahreswechsel weg vom Fenster ....

    - Göttingen

    - Gießen

    - Ulm

    - Heidelberg

    - Braunschweig

    - Alba

    - Frankfurt

    da müssen z.B. 5 Siege her

    danach kommen nämlich die Tage der Wahrheit mit

    - Bonn

    - Bayreuth

    - Oldenburg

    - Chemnitz

    - Hamburg

    - Lubu


    Defensive FIRST - vorne trifft der Herrgott _blink

  • Vielleicht wäre Leibenath für eine Übergangszeit ausleihbar?

    Zur Frage: für Bamberg ist JR nicht der richtige Coach.

    Dem kovac/Flick Vergleich kann ich nur zustimmen. Das scheint hier zu treffen.

    Klar, jemand der nen festen Job als Sportdirektor hat pausiert und geht zu nem anderen Club als Trainer... so klein bisschen unrealistisch.

  • Meiner Meinung nach kann die Frage nur beantwortet werden mit einer anderen Frage: Welchen Anspruch haben die Verantwortlichen mit den gegebenen Mitteln an diese Mannschaft? Sind Playoffs das Primärziel und die anderen zu ärgern das Sekundärziel? Aber solange eine Zielsetzung nicht kommuniziert wird, kann man darüber wild spekulieren. Ich vermute das Fans sich gerne an die alten Zeiten rund um Titel zurück sehen, aber realistisch gesehen, ist diese Zielvorgabe Utopie geknüpft an den finanziellen Rückschritt der letzten Jahre. Da sind andere Mannschaft deutlich enteilt und das trotz einer Pandemie in der Zwischenzeit. Personaletat lag 2018/19 noch bei 12 Mio und 2019/20 bei 8 Mio. Gehen wir mal davon aus, dass diese Summen zu 75% in die Spieler investiert worden ist und 25% ins Back Office. Dann ist es dennoch ein herber Rückgang.

    Vielleicht noch ergänzend eine interessantes Statement: "Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat stellt Mio. EUR 200 für den Profisport bereit, um insbesondere Insolvenzen von Sportvereinen auf Grund der Pandemie zu verhindern. Die Gesellschaft wird eine Inanspruchnahme dieses Förderprogramms beantragen."

    Einmal editiert, zuletzt von JP1104 (16. September 2021 um 16:07)

  • Und ich denke am Anfang einer Saison ist es besonders schwer die Jungs einen Fokus von über 40 Minuten einzubläuen.

    Das sind PROFIS keine ROOKIES!

    Und trotzdem werden sie in den ersten Wochen mit neuen System überfrachtet und sind sicherlich teilweise schnell überfordert je nachdem wie hoch die Komplexität der neuen Systeme ist oder mit welchen Basketball IQ sie ausgestattet sind. Frankie Ferrari scheint ja das System bereits verinnerlicht zu haben beispielsweise. Bei Cooke kann man vielleicht wieder diskutieren. Aber nichtsdestotrotz finde ich die Diskussion jetzt schon viel zu früh in der Saison. Sollten sich solche Niederlagen häufen, dass das man eine 20+x Führung ohne Not herschenkt, dann wäre ich unter Umständen auf eurer Seite.

    Bei allem Respekt, überfrachten mit neuen Systemen kann Herr Roijakkers aus meiner bescheidenen Sichtweise sein Team doch gar nicht.

    Komplexität in den Systemen sieht man schon gar nicht. Die Diskussion ist beileibe nicht erst gestern entflammt, sie geht bereits seit gut 9 Monaten in die gleiche Richtung - Stichwort fehlender Plan B, wenn A nicht klappt. Gestern wieder mal glasklar so geschehen. Tut mir wirklich leid, ich hätte es auch gerne ganz anders gehabt und Brose hätte das Ding im letzten Viertel abgezockt nach Hause gebracht.

    Heute in unserer Tageszeitung steht es überdeutlich, dass Roijakkers zum Beginn des letzten Viertels bei einer 15 Punkte Führung 4 Bankspieler auf einmal aufs Feld brachte. Ist mir gestern beim Livestream so gar nicht aufgefallen. War sich wohl sicher, dass da nix mehr schief gehen könne. Da hat man auch gesehen, dass Omuvwie kein gestandener Spieler ist und die Aufholjagd der Litauer vom Coach viel zu spät beendet wurde.

  • Da JR einen 3 Jahresvertrag unterschrieben hat, möchte man auch endlich bisschen Kontinuität reinbringen und nicht ständig Trainer entlassen und anschließend Abfindung bezahlen. So etwas geht auch auf Dauer auf die finanzielle Substanz. Und wird sicherlich nicht von den oben genannten Geldgebern gerne gesehen, dass die Hilfe eines Vereins dafür genutzt wird seinen Trainer mit laufenden Vertrag zu entlassen.

  • JP1104 die Zielsetzungen wurden klar formuliert, einmal im FT-Interview im Sommer und dann das in der SZ, in dem stand, dass man u.U. im Dezember alles nochmal auf den Prüfstand stellt.

    Ausserdem gibts die Diskussion nicht erst seit gestern, sondern seit bestimmt 10 Monaten und im Laufe der Zeit immer intensiver.

  • Hier das Zitat aus der SZ #

    „Wir sind nach wie vor von Johan Roijakkers überzeugt, aber natürlich kann es sein, dass man die Frage im Dezember wieder stellt. Die Mannschaft muss gut in die Saison kommen und die Qualifikation für die Champions League überstehen..“

    Defensive FIRST - vorne trifft der Herrgott _blink