Welcome to Wow - wie wird die BBL populär?

    • Offizieller Beitrag

    Gerade mal wieder die neue BIG in der Hand und auf einen interessanten Artikel gestoßen. „Wohin mit dem Basketball“.

    Im Bayern Podcast „Open Court“ Folge 9 „Quo Vadis Basketball“ mit Frank Buschmann, Alex Dechant und André Voigt https://opencourt.podigee.io/9-frank-buschmann-und-alex-dechant macht man sich Gedanken, wie man den „Patienten Basketball“ retten kann.

    Die BBL hat sich die Dienste einer Schweizer Agentur gesichert, die den Claim „Welcome to Wow“ entwickelt hat, mit dem sich die Liga nach überstandener Pandemie im nächsten Sommer präsentieren will.

    Es gibt ja immer mal wieder Ideen wie man gerade auch Junge Menschen zum Basketball bringen will, Breite in den Vereinen und Schulsport, etc. Die Welle muss von der Basis kommen, so formuliert es André Voigt.

    Vielleicht ist es auch die 6+6 Regel, die laut Herrn Heyder in einem weiteren Artikel der BIG, eine positive Entwicklung in Gang gesetzt hat und die aktuelle Breite in der deutschen Nationalmannschaft erklärt, die vielleicht stärker in den Focus gerückt werden muss.

    Buschi scheint es ähnlich zu sehen. Die Nationalmannschaft ist der Treiber.

    Es wird auf alle Fälle spannend bleiben wie sich Basketball in Deutschland entwickelt. Ich denke auch, dass eine starke Nationalmannschaft ein Schlüssel für den Erfolg ist.

    Als Fan kann man sicher zufrieden sein was die Entwicklung hin zu Magenta Sport angeht, aber auf Dauer muss man halt auch die Jugend gewinnen und sich weiter entwickeln.

  • Cooles Thema, hier werde ich gerne mit diskutieren. Die Zukunft des dt. Basketballs liegt mir am Herzen. Die Sportart elektrisiert und ich persönlich kann behaupten. Jeder Mensch, ob Frau, Mann, Kind oder Senior, egal welcher Nationalität... wen immer ich in den vergangenen Jahren einmal mit zu einem Spiel genommen habe... jeder war begeistert. Daher bin ich davon überzeugt, dass es nur eine Frage ist, wie häufig die Menschen die Möglichkeit haben in Berührung zu kommen mit diesem tollen Sport. Und ob sie offen sind für das Erlebnis. Daran muss man die Entwicklungsarbeit ausrichten. Ich finde Ulm macht hier eine gute Vorreiterrolle. An der Basis die Kinder über Schulbesuche anfixen. Darüber die Eltern mit einfangen. Und dann ein überzeugendes Rahmenprogramm, sodass für Alle was dabei ist. Generationsbedingt hat Basketball einen enormen Rückstand zu Fußball und anderen Sportarten. Aber bei den jungen Menschen ist der Sport populär. Körbe an den Garagen in den Wohngebieten sind der Anfang. Sieht man mehr und mehr. Aber woran es fehlt sind flächendeckend Vereine für Breiten- und Amateursport. Da ist Handball zB viel flächendeckender verwurzelt. Und trotzdem liegt BB bei Mediareichweiten, Zuschauern und Budgets auf Augenhöhe mit der besten Handballliga der Welt. Das ist doch eine super Ausgangsposition. Aber für die Basisarbeit muss auch der Verband in die Gänge kommen. Es braucht ein koordiniertes Vorgehen zwischen Ligen und Verband. Und völlig richtig: für die Masse ist die Nationalmannschaft der Türöffner. Olympia, WM, EM. Zufällig im TV gesehen. Sowieso immer wieder auf dem Freiplatz unterwegs... und dann macht zufällig der Sportverein im Dort eine neue Basketballabteilung auf... so funktioniert es meiner Ansicht nach. Und zwar mit langem Atem und Bereitschaft zur Investition von allen Beteiligten. Die Proficlubs müssen dem DBB gewisse Zugeständnisse machen (6+6, Abstellungen, usw.) und ernten in der Folge eine bereitete Fan-Basis für ihre Clubs. Und was natürlich hilft sind neue, potente Standorte. Metropolen bringen Fanpotential. Hamburg tut richtig gut. Köln wäre klasse, schade, dass es dort nicht voran geht.

    Ich wäre zB auch ein Befürworter, das Pokal Top4 jedes Jahr an einem neutralen Standort mit toller Halle an einem Nicht-BBL-Standort auszutragen. Köln, Düsseldorf, Leipzig, Nürnberg... Da entsteht neue Begeisterung und in der Folge erhalten auch die ansässigen Basketballvereine einen Boost.

    Das ist erst der Anfang... wenn man da mal ins überlegen kommt... _freuu2 ihr seid dran

  • Basketball hat in D mit Sicherheit noch enormes Potenzial, das bislang kaum ausgeschöpft wird, zumindest nicht durch die BBL. Junge Leute sind zunehmend Basketball-begeistert, und man sieht draußen mittlerweile genauso viele junge Leute mit Basketbällen rumlaufen wie mit Fußbällen. Trotzdem haben DBB und BBL es schwer, dieses Potenzial für sich zu gewinnen. Gut, zum einen liegt das sicher daran, dass die BBL in Sachen Professionalität und Glamour natürlich bei weitem nicht mit der NBA und auch nicht wenigstens mit der Euroleague mithalten kann, zum anderen daran, dass die BBL bislang ein überwiegend auf regionaler Ebene stattfindendes Ereignis ist. Wenn man in Städten mit langer Basketball-Tradition und vorhandener Fangemeinde wie Ulm, Bamberg, Göttingen, etc., aufwächst, wird man mit der BBL konfrontiert, wenn man nicht im Einzugsgebiet eines BBL-Clubs wohnt, hingegen nicht. Natürlich müsste Basketball vermehrt auch in größeren Städten ein Thema werden, was aber aufgrund vorhandener Konkurrenz durch andere Sportarten und zahlreiche weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung naturgemäß nicht leicht ist - am besten funktioniert es, wenn solvente und enthusiastische Förderer und Mäzene dahinter stecken, so wie Alba in Berlin oder Hoeness in München, dann kann es funktionieren. Ohne tragendes Finanzierungs- und Vermarktungskonzept wird es hingegen schwer, siehe Köln oder Düsseldorf. In Hamburg funktioniert es seit ein paar Jahren auch recht gut, aber davor ist es in HH auch schon gescheitert, siehe BCJ Tigers.

    Wie lässt sich das lösen? Zum einen muss die BBL sicher als Produkt noch attraktiver werden. Da ist man ja schon auf einem guten Weg, zahlreiche Teams haben neue, größere, attraktive Hallen bekommen, der Event rund um den Spieltag wird immer besser. Wie der Vorredner ja schon anmerkte, wer einmal Basketball als Live-Ereignis erlebt hat, ist mit Sicherheit infiziert. Genau hier muss man bei der Vermarktung ansetzen und Basketball als perfektes Familien-Event vermarkten. Hilfreich ist gerade bei der Anwerbung von Familien als Zielgruppe sicherlich auch, dass Basketball ein im Vergleich zum Fußball deutlich positiveres Image hat: Anders als beim männlich und proletarisch dominierten Fußball ist das Publikum beim Basketball viel friedlicher, niveauvoller und zudem auch diverser - ob Männer, Frauen, Junge, Alte, Familien, Arbeiter, Akademiker, Basketball kann jedem gefallen.

    Und an der Basis muss, um mehr Leute für den Sport zu gewinnen und zu halten, natürlich auch noch einiges getan werden: Das Netz an Freiplätzen muss noch deutlich ausgebaut werden - in Basketball-affinen Nationen wie USA, China, etc., gibt es an jeder Ecke einen Freiplatz, hier sieht es da schon vielerorts deutlich schlechter aus. Daneben muss aber natürlich auch die Sporthallen-Situation und die Trainingsbedingungen verbessert werden, damit dann auch mehr junge Leute dauerhaft in die Vereine gehen, denn reine Freizeit-Spieler, die weder in Vereine gehen noch BBL-Spiele sehen, nützen Liga und Verband herzlich wenig.

  • Wie wird die BBL popular?

    Dazu bedarf es meiner Meinung nach Änderungen welche die BBL zum Teil nicht beeinflussen kann.

    1. Das Regelwerk vereinfachen.

    Für einen Neuling sind ein Großteil der Regeln nicht sofort zu verstehen. Des weiteren gibt es zu viel Interpretation Spielraum, so das es vorkommen kann das ein und derselben Fall unterschiedlich gepfiffen wird.

    2. Profi-Schiedsrichter

    Die BBL muss es schaffen in den nächsten Jahren mindestens drei Schiedsrichterstellen zu schaffen die nur für's Pfeifen in der BBL bezahlt werden ohne nebenbei einen Job nachzugehen. Dies würde die Qualität der Spiele verbessern.

    3. Nationalmannschaft

    Es kann nicht sein das es verschiedene Teams je Maßnahme gibt, weil sich die Euroleague als zu fein ansieht. Es muss möglich sein das unter der Saison Nationalmannschaftsfenster gibt wo alle zur Verfügung stehen außerhalb der NBA. Bei der WM oder Olympia sind dann halt alle dabei inklusive NBA. Des weiteren kann es nicht sein das sich gewisse Spieler Sonderrechte rausnehmen können, oder Sonderforderungen stellen das sie überhaupt kommen.

    4. Europäische Wettbewerbe

    Solange die Euroleague in ihrer jetzigen Form bestehen bleibt, kann man es eh vergessen groß zu werden. Dies hat zwei Gründe. Der erste ist das die Euroleague die Vorlage für die gescheiterte Superleague im Fußball war, somit kann man einen Großteil der Fußball-Fans eh nicht erreichen. Der zweite ist das sich die Euroleague größer sieht als die Nationalen Ligen. Es muss die sportliche Qualifikation gegeben sein und es muss ein Zuckerl für das erreichte der letzten Saison sein.

    5. Sich nicht verbiegen

    Ich habe zu oft das Gefühl das sich die Liga versucht es allen Recht zu machen und sich so anbietet das man sie Mögen muss. Das wirkt wie die Politiker die ihr Fähnchen gemäß den Windrichtung drehen. Habt mal Rückgrat.

  • Hesched Das mit dem populärer werden kannste leider knicken, wobei ich Dir in allen Punkten recht gebe…

    In Deutschland regiert nun mal der Fußball, Basketball kommt im Ranking bestenfalls auf Platz 5, ist natürlich auch dem komplexen Regelwerk geschuldet, ist aber halt so bei dieser Sportart, ich glaube da lässt sich nicht viel vereinfachen!?!

    Zum Thema Nationalmannschaft: Der NBA und der Euroleague gehen doch die FIBA Turniere am A… vorbei, denen geht’s ausschließlich um die Kohle, dementsprechend verhalten sich auch die Vereine und Spieler!!! Ist zwar nicht schön, ich sehe da aber keine eine Lösung, höchstens im europäischen Bereich, aber ob sich die geldgierige EL ändert??? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!

    Basketball ist und bleibt in Deutschland eine Randsportart, ich persönlich kann gut damit leben, auch Dank des tollen Engagements der Telekom, wenn mich auch viele Kommentatoren nerven, ist der Aufwand von MagentaSport aller Ehren wert… 👍👍👍

  • Carsten ich denke nicht das diese Punkte eintreten, also bleibt es so wie es ist.

    Fässla in den Teamsportarten ist nach Fußball Eishockey die Nummer zwei. Hab Eishockey selber gespielt. Von der damaligen Nummer 4 hat es sich in den letzten fünf Jahren zur Nummer 2 entwickelt. Man hat eingesehen das Wachstum nur über die Nationalmannschaft funktioniert. Des weiteren nominiert man den vermeintlich zweit besten Goalie nicht mehr, weil er im Verdacht steht rechts angesiedelt zu sein.

  • Die Sportart attraktiver zu machen funktioniert über 2 Dinge:

    - Nachwuchsarbeit auf großer Breite. Basketball-AGs in Schulen, Verbreiterung des Angebots in Sportvereinen, hochwertige Qualifizierung von Trainern auf allen Ebenen.

    - Dazu vielleicht Möglichkeiten, Kommunen bei der Anschaffung von öffentlichen Basketballkörben zu unterstützen.
    - Öffentlichkeitsarbeit. Das geht vor allem über Fernsehverträge. Hier müsste man eher versuchen, den ÖR-Rundfunk mit seinem "Sendeauftrag" einzubeziehen und flächendeckend ein Spiel pro Woche aus der Region z.b. in den 3. Programmen stattfinden zu lassen. Also auf Reichweite statt Fernsehgelder setzen.

    Gerade ersteres ist ein sehr langwieriger Weg, aber meiner Meinung nach essentiell. Man muss versuchen, die Sportart auf der Straße und in den Schulen breit zu machen.

  • Schwierig. Es ist ja nicht so, als würde die Liga nichts tun, aber andere schlafen nunmal auch nicht und der Sportmarkt ist nicht zuletzt durch die stetige Expansion des Fußballs durchaus gut belegt.

    Was müsste sich ändern?

    Imho:

    1) Fester Zeitpunkt, zu dem nach Möglichkeit die Spiele regelmäßig stattfinden. Beispiel: Samstag, 18:00 Uhr, ein Spiel am Freitagabend, eins am frühen Sonntagnachmittag - alles möglichst kollisionsfrei mit König Fußball. Spielverlegungen sollten die komplette Ausnahme sein.

    2) Stetige Präsenz im ÖR-Pay-TV (Free-TV ist Etikettenschwindel), vorzugsweise im ZDF. Warum? Weil hier ohne Zusatzgebühren eine landesweite HD-Ausstrahlung möglich und Sportkompetenz vorhanden ist. Ein Livespiel am Samstag vor der Prime Time und Zusammenfassungen der anderen Spiele sollten die Verbreitung erhöhen. Dazu alle Spiele wie bei Magentasport als Stream über deren Webportal. Eine andere Option wäre RTL, die wissen, wie man eine Sportart hypen kann. Haben es mit Boxen und Formel 1 unter Beweis gestellt, dass das funktionieren kann. Halt auf RTL-Niveau, aber besser als nix. Allein schon durch die Werbung fürs Programm bekäme die Sportart mehr Aufmerksamkeit. Das Ziehen hinter die Paywall von Magentasport bringt zwar einen Beitrag zu den Übertragungskosten, engt aber die Reichweite extrem ein.

    3) Auf die Gefahr hin, mich noch unbeliebter zu machen: Terminplanung ohne Rücksichtname auf Wettbewerbe wie Euroleague und Eurocup, die lediglich eine Privatveranstaltung ihrer Shareholder-Clubs darstellt. Wer aufgrund eines ECA-Wettbewerbsspiels nicht antritt, erhält Punktabzug und eine Geldstrafe, nötigenfalls den Ausschluss aus dem Wettbewerb. Das soll hier keinen Flamewar auslösen, aber die Egotour der ECA zerstört die gesunde Wettbewerbskultur im europäischen Basketball. Clubs sollten sich entscheiden: Franchise-Liga oder sportlicher Wettbewerb nach europäischem Modell. Andernfalls fallen die nationalen Ligen hinten runter. Sportliche Kriterien spielen für den Zutritt zu den ECA-Wettbewerben ohnehin keine Rolle.

    4) Größere Kontiunuität in den Kaderplanungen. Die ständige Fluktuation verhindert es, Identifikationsfiguren aufzubauen. Paulding in Oldenburg, Günther in Ulm und z.B. Giffey in Berlin sind Ausnahmen von der Regel.

    5) Weitere Förderung nationaler Nachwuchsspieler. In dem Bereich passiert bereits eine Menge, aber mehr geht immer. _blink

    6) Regelmäßige Übertragungen der Nationalmannschaftsspiele im ÖR-TV für mehr Identifikation mit dem Sport, vorzugsweise ZDF. I.ü. siehe 2).

    Das Spiel ist genial und das Niveau der Liga kann sich sehen lassen. Schade, dass es so wenige außerhalb unseres Kreises der Verrückten mitbekommen.